Wetter 2008: Zu warm und zu trocken
Offenbach (dpa) - Zu warm und zu trocken - so lautet das Fazit der Wetterexperten in diesem Jahr. Rund zwei Wochen vor Silvester liege die Durchschnittstemperatur gut 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach.
Mit großer Wahrscheinlichkeit werde 2008 daher am Ende zu den zehn wärmsten Jahren seit 1901 zählen, sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux. Damit seien dann in den Top Ten schon fünf Jahre aus diesem Jahrtausend aufgelistet. "Man sieht den Klimawandel", sagte Lux. Der Niederschlag blieb 2008 hinter dem langjährigen Mittel zurück. Dennoch habe das Wetter viel Abwechslung geboten, dabei sei es mit Unwettern, Hagel und Tornados teilweise auch "chaotisch" zugegangen.
Vor allem in den Sommermonaten Juni, Juli und August habe es heftigste Unwetter gegeben, sagte Lux. Dennoch sei insgesamt zu wenig Regen gefallen. Mit einem bundesweiten Mittelwert von 742 Litern auf dem Quadratmeter seien nur 93 Prozent des langjährigen Durchschnitts erreicht worden.
Viel trockener als üblich blieb es in diesem Jahr in Bayern: Mit nur 64 Prozent des jährlichen Niederschlags mussten die Menschen in der Gemeinde Piding auskommen. In den ostdeutschen Bundesländern sei es hingegen "traditionsgemäß" trocken geblieben, sagte Lux. In Montabaur (Rheinland-Pfalz) und auf Helgoland mussten die Menschen rund ein Drittel mehr Regen als üblich ertragen.
Insgesamt schien die Sonne jedoch etwas öfter als im langjährigen Mittel. Im Schnitt wurden in Deutschland bisher 1599 Stunden Sonnenschein gezählt, den Platz an der Sonne hält in diesem Jahr Kap Arkona auf Rügen mit bislang 1970 Stunden. Über mehr Sonne als üblich freuten sich ansonsten vor allem die Bayern.
Der Sommer war nach Ansicht des DWD insgesamt durchschnittlich. Am heißesten wurde es fast überall in Deutschland Anfang Juli, die höchste Temperatur des Jahres wurde am 2. Juli im rheinland- pfälzischen Bendorf mit 36,4 Grad gemessen. Den Kälterekord hält in diesem Jahr bislang das oberbayerische Reit im Winkel mit minus 22,6 Grad - gemessen am 2. Januar.
Stürmisch war es in diesem Jahr eher selten. Der DWD verzeichnete im Bundesdurchschnitt 15,7 Tage mit Windstärken von Stufe acht und mehr. 2007 hatte es noch im Schnitt 21,8 stürmische Tage gegeben.
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