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ZDF-Spätabendparadies
11.10.2007

"Erzengel Johannes" vertreibt geltungssüchtige Eva

Es war ein "Super-Gau" wie Eva Hermans Verleger ihren Auftritt bei Johannes B. Kerner nannte und gefundenes Fressen für bissige Zeitungskommentare - ein Streifzug durch die Medien-Einschätzungen.

Es war ein "Super-Gau" wie Eva Hermans Verleger ihren Auftritt bei Johannes B. Kerner nannte. "Die größte Katastrophe, die ich in meinen 40 Jahren als Verleger erlebt habe." Und das Spektakel in der ZDF-Spätabend-Talkshow am Dienstagabend war gefundenes Fressen für bissige Zeitungskommentare - ein Streifzug durch die Medien-Einschätzungen.

Neue Osnabrücker Zeitung: Das Herman vieles im Missverständlichen beließ, ist noch kein Indiz oder gar Beweis für braune Gesinnung. Eher spricht es für mangelnde Bildung und politische Urteilskraft. Denn inhaltlich war die Debatte bei Kerner belanglos. Es ging im Grunde ausschließlich um die Lernunfähigkeit einer Person, die lediglich eines auszeichnet und wichtig macht: Fernsehprominenz. Das Thema Eva Herman sollte jetzt schnell abgehakt werden. (...) Sie hat zwar selbstverständlich das Recht auf freie Meinungsäußerung. Aber niemand sollte sich deswegen verpflichtet fühlen, ihr auch zuzuhören. Denn das ist Zeitverschwendung.

Leipziger Volkszeitung: Der einfältige Johannes traf die naive Eva. Der ZDF-Moderator hat zwar Quote gemacht, aber keine Pluspunkte gesammelt. Glaubte Johannes B. Kerner wirklich, die selbst ernannte neue Obermutter der Nation würde seinem Charme erliegen und ihre kruden Ansichten über die NS-Zeit revidieren? Wer Eva Herman in eine Talkshow einlädt, muss wissen, worauf er sich einlässt, das Gespräch souverän führen und die entsprechenden Gäste hinzubitten, die nicht nur auf Kopfschütteln aus sind, sondern die Runde sachlich und fachlich mit Niveau prägen können. Dem sonst so versierten Kerner gelang weder das eine noch das andere. Er bohrte sich immer tiefer ins Dritte Reich, führte so eine völlig überforderte Eva Herman vor und schaffte es nicht, zum eigentlichen Thema überzuleiten. Vielleicht hat er Herman mit dem freundlichen Hinauswurf wenigstens vor noch schlimmeren öffentlichen Verstrickungen bewahrt.

Ostsee-Zeitung, Rostock: Der war gut: ZDF-Sanft-Plauderer Johannes B. Kerner gibt den Erzengel und vertreibt die wegen unziemlicher Äußerungen über Familien und Nazis gefeuerte Ex-NDR-Talk-Show-Tante Eva Herman aus dem Spätabendparadies des Zweiten Deutschen Fernsehens. Weil die Bestseller-Autorin nach 50 Minuten Aufzeichnung am Nachmittag nicht abschwören will, wird Stunden später öffentlich-rechtlich gesendet, wie Kämpe Kerner die blonde Mutti vorführt. Am 11. September, unmittelbar nach ihrer skandalträchtigen Buch-Vorstellung und ihrem Rauswurf beim NDR, war die umstrittene Moderatorin bei seiner Show noch ausgeladen worden. Hat jetzt - pünktlich zur Buchmesse - die Neugier gesiegt? Oder wollte das ZDF nach ein paar Wochen Schamfrist doch noch mit der inszenierten Herman-Schlacht Quote machen? Aber klar! Auch der Auflage ihres neuen Buches dürfte es frommen, dass Kerner (auf) Eva Herman gefeuert hat. In der Sache wäre es allerdings besser gewesen, sie und ihre unmaßgeblichen Äußerungen zum Dritten Reich weiterhin zu ignorieren. Dafür jedoch war die Versuchung wohl zu groß.

Emder Zeitung: Wieder einmal macht die einstige Vorzeige-Tagesschau-Sprecherin Schlagzeilen (...). Eva Hermans Art zu argumentieren war schwer erträglich. Dass sie sich als Opfer von Kampagnen sieht, dass sie keinerlei Anlass sieht, die eine oder andere ihrer Aussagen zumindest zu überdenken und einen Missgriff ihrerseits zumindest in Erwägung zu ziehen - das zeigt deutlich den Verlust der Bodenhaftung. Da hilft nur noch eins: Keine weitere Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit.

Volksstimme, Magdeburg: Früher gab es Gladiatorenkämpfe, heute den Fußball und Sendungen wie die von Johannes B. Kerner am Dienstag. Eva Herman wurde geschlachtet, unfair war das, schon weil vier Gäste plus Moderator auf der renitenten Buchautorin herumhackten. Wer indes Thesen wie Herman vertritt und sich dann in den öffentlichen Raum begibt, muss mit allem rechnen. Mitleid ist deshalb unangebracht. Eher Unverständnis für das ungeschickte Verhalten Hermans. Seit einem frei gesprochenen, verhaspelten, ja unverständlichen Satz wird ihr vorgeworfen, Sympathien für die Nazis zu hegen. Außerdem hat sie ihren Job verloren. Erst allmählich scheint der Autorin zu dämmern, worauf sie sich eingelassen hat. Es ist ein kultureller, wenn auch nicht kulturvoller Kampf zwischen Traditionalisten und Modernisten. Kerners Sendung sollte wohl eine Groß­offensive der letzteren sein.

Schwarzwälder Bote, Oberndorf: Wenn sie nicht rechtslastig sein will, kann sie eigentlich nur noch als naiv gehandelt werden. Man braucht nicht Historiker zu sein, um zu erkennen, dass einem jedweder Verweis auf das Dritte Reich um die Ohren fliegen muss, will man eine Diskussion über den Wert von Familie und die zu geringe Wertschätzung der Mutterrolle anstoßen. Schlimmer noch: Mit ihrem kruden Nazi-Jargon aus gleichgeschalteter Presse und Autobahnen erwies sie allen Wertkonservativen einen Bärendienst.

Pforzheimer Zeitung: Natürlich ist längst klar, dass Herman aus purer Geltungssucht die Nazis zu Gralshütern des Familiensinnes stilisierte und mit einem Nebensatz abtat, dass diese Gralshüter Abermillionen Mütter, Väter und Kinder ins grausame Verderben schickte. Klar ist aber auch, dass sich Herman zuvor nicht als ausgewiesene Faschistin, sondern lediglich als Konservative mit verstaubtem Frauenbild profiliert hatte. Beide, Kerner und Herman, taugen nun vor allem als Beispiele. Als abschreckende Beispiele - wie man hier zu Lande nicht mit dem schweren Erbe des Nationalsozialismus umgehen sollte.

Johannes B. Kerner hatte am Dienstag während der Aufzeichnung seiner ZDF-Talkshow die umstrittene Ex-Moderatorin Eva Herman aus der Gesprächsrunde ausgeschlossen. Zuvor hatte Kerner fast 50 Minuten lang die 48-Jährige immer wieder gefragt, ob sie ihre in die Kritik geratenen Äußerungen zu den familiären Werten im Nationalsozialismus heute so wiederholen würde. Herman hatte Anfang September bei der Vorstellung ihres Buches "Das Prinzip Arche Noah. Warum wir die Familie retten müssen" über familiäre Werte und Nationalsozialismus gesprochen. Familiäre Grundwerte seien in der Nazizeit "instrumentalisiert und für verwerfliche politische und gesellschaftliche Zwecke missbraucht worden". Der Entnazifizierung durch die 68er als Folgereaktion sei auch die Wertschätzung für die Familie weitgehend zum Opfer gefallen.

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