An den Supermarkt-Kassen wird das Bargeld knapp
In den deutschen Supermärkten könnte in diesen Tagen das Bargeld ausgehen. Wegen eines Streiks der Werttransportbranche kommt oft kein Bargeld mehr an die Kassen.
Wer dieser Tage zum Einkaufen geht, der sollte am besten eine EC- oder Kreditkarte mitnehmen. Im deutschen Einzelhandel könnte nämlich das Bargeld knapp werden. Grund ist ein Streik der Werttransportbranche, der vom 1. bis 5. Juli bundesweit läuft. Die Auswirkungen von diesem machen sich vor allem an den Kassen der Supermärkte bemerkbar.
Bargeldmangel an Kassen der Supermärkte im Juli
Wegen des Streiks kommt an einigen Supermarkt-Kassen kein Bargeld mehr an. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Edeka, Rossmann und dm bestätigten Focus Online, dass am Dienstag in den Filialen kein Wechselgeld ankam. Daher werden Kunden bei vielen Supermärkten Zettel sehen, auf denen darauf hingewiesen wird, dass ausschließlich eine Kartenzahlung möglich ist. Die Situation ist damit genau umgekehrt, wie sie sich vor einigen Wochen darstellte. Damals war in vielen Supermärkten wegen einer Störung keine EC-Kartenzahlung möglich. Kunden müssen nun wohl vielerorts entweder mit Karte zahlen oder einen passenden Betrag vorlegen.
Neben den Supermärkten wird das Bargeld wohl auch in Sparkassen und Banken knapp. Einzelne Geldautomaten geben kein Bargeld mehr aus und wurden aus dem Betrieb genommen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zuvor dazu aufgerufen, vorsorglich Bargeld abzuheben. Es ist aber unklar, wie viele Menschen diesem Aufruf gefolgt sind.
Streik der Werttransportbranche: Verdi fordert mehr Lohn
Die Folgen des Streiks werden wohl noch einige Tage spürbar bleiben. Der Streit zwischen Verdi und der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) wird sich wohl noch länger hinziehen. Die Gewerkschaft verhandelt mit dem Bundesverband über einen Bundeslohntarifvertrag. Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von knapp elf Prozent für die rund 11.000 Beschäftigten.
Je nach Region sollen die Stundenlöhne auf einen Wert zwischen 16,19 Euro und 20,60 Euro steigen. Die Arbeitgeber der Branche wollen laut eigenen Angaben "effektive Stundengrundlohnerhöhungen" schaffen, die je nach Region zwischen 10,75 Prozent und 13,70 Prozent liegen. Die Laufzeit soll 22 Monate betragen. In der Vorwoche war die dritte Verhandlungsrunde geplatzt, woraufhin Verdi zu Warnstreiks aufrief. Am Mittwoch soll nun die vierte Verhandlungsrunde steigen.