Pitt, Jolie, ein Weingut und das FBI: Worum geht es bei dem Rechtsstreit?
Brad Pitt und Angelina Jolie waren Hollywoods Traumpaar, sind aber seit Jahren vor allem wegen eines brisanten Rechtsstreits in den Schlagzeilen. Die Streitigkeiten drehen sich um das Sorgerecht, ein Weingut und sogar das FBI ist verwickelt.
Angelina Jolie und Brad Pitt wurden gerne als das Traumpaar der Glamour-Welt bezeichnet. Erfolgreich, schillernd, gut betucht. Auch einen eigenen Spitznamen bekam das Paar: "Brangelina" beherrschte die Schlagzeilen der Boulevard-Medien. Das hat sich nicht geändert, obwohl sich alles geändert hat. Im Jahr 2016 trennten sich die Schauspielerin und der Schauspieler nach zwei Jahren Ehe und langjähriger Beziehung. Seitdem hat sich aus einer Schlammschlacht ein handfester Rechtsstreit entwickelt. Es ist eine jahrelange gerichtliche Auseinandersetzung entstanden. Doch worum geht es bei dieser überhaupt?
Brad Pitt und Angelina Jolie: Rechtsstreit dreht sich um Sorgerecht
Die zentralen Säulen stellen bei dem Rosenkrieg zwischen Pitt und Jolie die sechs Kinder dar. Die Adoptivkinder Maddox (21), Pax (18) und Zahara (17) und die leiblichen Kinder Shiloh (16) und die Zwillinge Knox und Vivienne (14). Der Sorgerechtsstreit kettet Brangelina auch Jahre nach der Trennung noch zusammen und sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Die beiden sehen sich außerdem regelmäßig vor Gericht.
Jolie bekam Ende 2016 für drei Wochen das alleinige Sorgerecht zugesprochen. Damals wurde eine Anklage wegen häuslicher Gewalt gegen Pitt geprüft, dann aber fallen gelassen. Trotzdem will Jolie seitdem das Sorgerecht nicht mehr hergeben. Pitt fordert allerdings mehr als nur ein Besuchsrecht. Brisant macht den Rechtsstreit in diesem Zuge ein gemeinsamer Flug des Paares, bei dem es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein könnte.
Brangelina News: Jolie erhebt schwere Vorwürfe gegen Pitt
Alles dreht sich um einen Flug von Südfrankreich nach Kalifornien im September 2016. Bei diesem sollen auch die sechs Kinder von Brangelina dabei gewesen sein. Jolie wirft ihrem Ex-Mann vor, bei dem Flug handgreiflich geworden zu sein. Pitt soll sie zunächst am Kopf gepackt und geschüttelt haben. Danach soll er mehrfach gegen die Decke der Maschine geschlagen haben. Während der Auseinandersetzung soll er auch Bier auf Jolie geschüttet haben. In der Folge soll Pitt laut den Vorwürfen dann auch Sohn Maddox tätlich angegriffen und Bier und Wein auf mehrere Kinder geschüttet haben.
Eines der Kinder habe bei der Situation gefragt, ob es der Mutter gut ginge. Woraufhin Pitt geschrien haben soll: "Nein, Mama geht es nicht gut. Sie ruiniert diese Familie. Sie ist verrückt." Auch eine dritte Person, die Jolie in Schutz nahm, soll Pitt angegangen sein, sodass er festgehalten werden musste. Jolie wirft Pitt vor, während der Szenerie betrunken gewesen zu sein. Von diesen Vorwürfen berichten mehrere US-amerikanische Medien, die sich übereinstimmend auf Gerichtsdokumente berufen. Kurz nach dem Vorfall im Flieger hatte Jolie die Scheidung eingereicht.
Angelina Jolie soll FBI auf Brad Pitt angesetzt haben
Eine besondere Note erhält die Flugzeug-Affäre dadurch, dass das FBI gegen Pitt ermittelt haben soll. Normalerweise kümmert sich die Bundespolizei um Vorwürfe häuslicher Gewalt. Da sich der Vorfall in der Luft ereignete, ermittelte jedoch der US-amerikanische Geheimdienst.
Jolie soll dem FBI Beweisfotos von den Verletzungen zugespielt haben. Nachdem keine Anklage gegen Pitt erhoben wurde, reagierte sie mit Unverständnis. Im April 2022 soll sie nun eine anonyme Klage gegen Pitt unter dem Decknamen "Jane Doe" eingereicht haben. Außerdem verlangt sie Einsicht in die FBI-Dokumente.
Jolie, Pitt, ein Weingut in Frankreich, Klage und Widerklage
Unterdessen sind nicht nur die Kinder im Zentrum der Streitigkeiten von Pitt und Jolie. Auch ein Weingut in Südfrankreich, das "Château Miraval", ist Gegenstand von Klagen und Diskussionen. Das Weingut zwischen Nizza und Marseille diente dem glamourösen Paar als Liebesnest, gerade Pitt versuchte aber auch seinen Erfolg als Winzer. Er erhielt in der Folge auch einige Auszeichnungen. Für Pitt war das Weingut laut seinen Anwälten "eine Herzensangelegenheit". Im Jahr 2012 war mit dem "Miraval Côtes de Provence Rosé" der erste Wein des Paares entstanden.
Pitt und Jolie hatten für 600 Hektar Land mit Weinbergen und ein Schloss auf dem Grundstück zwischen Nizza und Marseille rund 25 Millionen Euro hingeblättert. Nach der Scheidung stand beiden jeweils die Hälfte des Anwesens zu. Jolie soll das Weingut im Oktober 2021 allerdings ohne Zustimmung ihres Ex-Gatten an den russischen Spirituosen-Unternehmer Yuri Shefler verkauft haben. Brisanter Weise soll dieser enge Kontakte zu Russlands Präsident Wladimir Putin pflegen.
Brad Pitt will den Verkauf des Weingutes nicht akzeptieren, fechtet ihn juristisch an. Er hat beim Los Angeles County Superior Court Akten eingereicht, die belegen sollen, dass das Weingut nicht ohne die Zustimmung von Pitt und Jolie verkauft werden durfte. Laut der New York Times reagierte Jolie daraufhin mit einer Widerklage vor dem Gericht in Los Angeles. In dieser wirft sie Pitt vor, während der Verhandlungen von ihr verlangt zu haben, eine Stillschweigevereinbarung zu unterzeichnen. Diese sollte sie unter anderem daran hindern, über Pitts Missbrauch gegenüber ihr und den gemeinsamen Kindern zu sprechen.
Brangelina aktuell: So ist der Stand rund um Gerichtsverhandlung zwischen Pitt und Jolie
Durch das Einreichen der Dokumente, die Pitts Angriffe auf Jolie und mindestens eines der Kinder belegen sollen, will Jolie vor dem Gericht in Los Angeles das alleinige Sorgerecht erreichen. Pitt will unterdessen ein gemeinsames Sorgerecht und außerdem sein Weingut zurück. Es geht bei den anstehenden Gerichtsverhandlungen nicht nur um die Kinder, sondern auch um eine Menge Geld. Außerdem stehen der Ruf des 58-Jährigen und der 47-Jährigen auf dem Spiel, was vor allem für Pitt gilt. Wie wichtig dieser in Hollywood ist, hat zuletzt der Prozess um Jonny Depp und Amber Heard gezeigt.