Schwere Überschwemmungen in Brasilien
In Teilen Brasiliens gibt es schwere Überschwemmungen. Heftiger Regen hat den Nordosten des Landes geflutet. Mindestens 18 Menschen starben bereits. Der Regen dauert an.
Heftige anhaltende Regenfälle haben im Nordosten Brasiliens für die schwersten Überschwemmungen seit mehr als 30 Jahren gesorgt. Laut Medienberichten starben laut Angaben des Zivilschutzes bis Sonntag (Ortszeit) im Bundesstaat Bahia mindestens 18 Menschen, 20.000 wurden obdachlos.
Insgesamt betroffen sind rund 430 000 Bewohner. „An eine so große Tragödie kann ich mich in der jüngeren Geschichte Bahias nicht erinnern“, schrieb Gouverneur Rui Costa auf Twitter.
Überschwemmungen in Brasilien: "Die Welt geht unter"
Die Zeitung O Globo zitierte eine 24-jährige mit den Worten: „Hier im Süden Bahias geht die Welt unter, und niemand sieht uns“. Bahias Hauptstadt ist ein Touristenmagnet. „Wir werden sehr hart arbeiten, um die Schäden zu beheben“, sagte Gouverneur Costa. Er rief für 72 Städte und Ortschaften des weitläufigen Bundesstaates den Notstand aus. Bahia ist riesig: flächenmäßig ist der Bundestaat etwa so groß wie Frankreich.
Im Moment würden laut Gouverneur Hubschrauber, Boote und das Militär eingesetzt, um Leben zu retten. Der Politiker reiste selbst in betroffene Gebiete. sagte er bei einem Besuch betroffener Gebiete. Der Pegelstand des Flusses Cachoeira sei um bis zu zehn Meter gestiegen. Videos auf den sozialen Netzwerken zeigen Menschen, die aus vollgelaufenen Häusern oder von Dächern gerettet werden.
Bahia leidet bereits seit November unter schweren Unwettern. Die Regenfälle lösten auch Erdrutsche aus. Am Weihnachtswochenende kam der Bruch zweier Dämme in der Region hinzu. Die Verwaltungen der Gemeinden Itambé und Jussiape riefen in sozialen Medien die Bewohner auf, sich in Sicherheit zu bringen.
Flut in Brasilien: Regen soll noch eine Woche andauern
Rund zehn weitere Dämme würden in der Region nun genauer inspiziert, meldeten Medien unter Berufung auf die Feuerwehr. Bei einer Staudamm-Katastrophe im brasilianischen Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais waren Anfang 2019 mindestens 260 Menschen von einer Schlammlawine getötet worden.
Der Pegelstand des Flusses Cachoeira gehe inzwischen etwas zurück, twitterte Gouverneur Costa am Montag. Entwarnung könne aber noch nicht gegeben werden, hieß es in Medienberichten unter Berufung auf Meteorologen: Es werde erwartet, dass die Regenfälle noch eine Woche andauern werden. (Mit dpa)
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