
Nach Flugzeugabsturz: Neue Spuren der vermissten Kinder entdeckt

Vier Kinder könnten im kolumbianischen Dschungel nach einem Flugzeugabsturz vor einem Monat weiterhin am Leben sein. Nun wurden neue Spuren entdeckt.

Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs in Kolumbien gibt es neue Hoffnung bei der Suche nach vier vermissten Kindern. Die Maschine war vor rund einem Monat im kolumbianischen Regenwald abgestürzt. Die Mutter der Kinder, ein Begleiter und der Pilot starben bei dem Unglück. Doch die Kinder im Alter von 13, neun, vier und einem Jahr, die Geschwister sind, sollen überlebt haben. Das legen mehrere Hinweise nahe. Und nun gibt es weitere Spuren.
Flugzeugabsturz in Kolumbien: Vermisste Kinder – neue Spuren aufgetaucht
Soldaten des kolumbianischen Militärs haben neue Spuren bei Suchaktionen nach den vermissten Kindern entdeckt. "Die Suche wurde nicht eingestellt", bekräftigten Helfer. Bei einem lokalen Fernsehsender berichtete ein Sprecher des Militärs davon, dass Suchmannschaften geöffnete Lebensmittelpakete und auffällig zerbrochene Äste gefunden hätten. Auch ein Fußabdruck im Schlamm wurde entdeckt. Dieser könnte zu dem 13-jährigen Mädchen gehören.
Nach dem Absturz der Propellermaschine vom Typ Cessna 206 am 1. Mai im Department Caquetá hatten Soldaten am 18. Mai eine Notunterkunft gefunden, welche die Kinder wohl aus Blättern und Ästen gebaut hatten. Auch halb verzehrte Früchte entdeckten sie.
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Kinder überlebten Flugzeugabsturz Kolumbien: Suchaktion mit Stimme der Oma
Auf der Suche nach den Kindern setzen die Einsatzkräfte mittlerweile auf eine ungewöhnliche Strategie. An bestimmten Punkten, die strategisch gewählt wurden, sind visuelle und akustische Objekte angebracht. Diese sollen die Kinder zu den Suchmannschaften führen. Auch Scheinwerfer sind im Einsatz. Sie werden mit Stromgeneratoren betrieben und sollen tagsüber und auch nachts laufen. Sie sind über 500 Meter zu sehen.
Noch ungewöhnlicher ist eine weitere Strategie, welche bei der Suche angewendet wird: Durch Lautsprecher hallt die Stimme der Großmutter der Kinder durch den Regenwald. Sie soll dabei helfen, die vermissten Kinder zu Punkten zu locken, an denen sie von den Suchtrupps gefunden werden können. Die Stimme der Oma wird in der indigenen Sprache der Kinder übertragen. Sie stammen aus einer indigenen Gemeinschaft. Mit dem Flugzeug waren sie auf dem Weg zu ihrem Vater gewesen. Sie wollten ihn in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá besuchen, in die er wegen ständigen Bedrohungen durch bewaffnete Gruppen geflohen war.

"Operation Hoffnung": Können die vermissten Kinder in Kolumbien gefunden werden?
Die Suchaktion trägt den Namen "Operation Hoffnung". Nach dem Flugzeugabsturz war sie zuletzt immer weiter ausgebaut worden. Es wurde in neues Personal und Satellitenbilder investiert. Immer wieder gab es Hinweise, welche auf den Verbleib der Kinder hindeuten. Beispielsweise wurden Tennisschuhe, eine Handyhülle, Windeln und der Deckel von einem Nuckelbecher gefunden.
Die Kinder kennen den Regenwald, was ihnen nach dem Absturz des Flugzeuges geholfen haben dürfte. Das größte Problem bei der Suche: Der Regenwald ist enorm dicht. Laut der kolumbianischen Zeitung El Tiempo könne man zwischen den Regionen Caquetá und Guaviare nicht mehr als 20 Meter sehen. Die Sonnenstrahlen sind durch die Bäume kaum zu erkennen. "Wir glauben, dass wir bis auf 200 bis 300 Meter an sie herangekommen sind", sagte Pedro Arnulfo Sánchez Suárez, der Oberbefehlshaber für Sondereinsätze der Streitkräfte, der Zeitung.
Nun besuchte der kolumbianische Verteidigungsminister Iván Velásquez die Suchtruppen. "Ich hoffe, dass ihr unser Ziel bald erreicht und dass wir zur Freude des ganzen Landes sagen können: Wir haben sie gefunden", sagte er: "Wir sind stolz auf die Entschlossenheit und die Fähigkeiten, die ihr bei dieser Operation gezeigt habt."