Drei Jugendliche steigen in eine Schule ein – und klauen: 36 Blockflöten.
Ganoven sind ja auch nur Menschen. Im wahren Leben haben sie ein großes Herz, führen Omas über die Straße und gießen die Blumen ihrer Nachbarn. Wer am Abend das perfekte Verbrechen verüben will, braucht tagsüber einen bodenständigen Ausgleich. Work-Life-Balance und so. Wer das nicht glaubt, schaut einfach nicht genug Fernsehen.
Die Dinge, die diese Gangster so erbeuten, reichen von Diamanten bis Edel-Uhren. Spätestens an dieser Stelle biegen Realität und Fiktion in unterschiedliche Richtungen ab. In NRW waren drei Jugendliche in eine Schule eingestiegen, zu ihrem Diebesgut gehörten ein Laptop und ein Verstärker – Klassiker also. Doch dann ließen sie noch etwas mitgehen, das Respekt und Verwunderung zugleich hervorruft: 36 Blockflöten.
Die Blockflöte ist ein echtes Folter-Instrument
Wir wollen jetzt nicht pingelig sein. Aber in die Schurken-Ruhmeshalle werden es die Jugendlichen damit nicht schaffen. Kein verwüstetes Lehrerzimmer, keine "wer-das-liest-ist-doof"-Kreidesprüche an der Tafel. Dafür: Blockflöten. Immerhin dürften die Täter fortan in die Gebete vieler Schüler aufgenommen werden. Schließlich gilt die Blockflöte als eines der qualvollsten pädagogischen Folter-Instrumente (nicht umsonst setzt sich der Begriff aus genau diesen beiden Worten zusammen).
Wie ein lautes Jammern klingt das, was da aus dem hölzernen Etwas herauskommt, begleitet von einem entwürdigenden Sabbern. Hat man jemals einen ernstzunehmenden Rockstar an der Blockflöte gesehen? War es also eine Dummheit, die die Einbrecher begangen haben? Definitiv! Aber war es nicht auch eine gute Tat? Unbedingt! Nur eines war es nicht: Das perfekte Verbrechen – die Panzerknacker wurden vom Hausmeister überrascht...
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