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Interview
18.03.2024

Peter Kraus: "Früher, das war eine schöne Zeit, eine wilde Zeit"

"Ich habe mich da auf ein wildes Abenteuer eingelassen", sagt Peter Kraus über seinen 85. Geburtstag. Das Foto entstand im Februar 2023.
Foto: Marijan Murat, dpa

Peter Kraus wird 85, und das bei bester Gesundheit. Wie der Rock 'n'-Roller seine Karriere sieht und es geschafft hat, dem Alter die Grenzen aufzuzeigen.

Herr Kraus, an diesem Montag feiern Sie Ihren 85. Geburtstag mit einem Konzert in der Münchner Isarphilharmonie. Gibt es auch privat eine Party?


Peter Kraus: Ich glaube nicht! (Er lacht) Ich habe mich da auf ein wildes Abenteuer eingelassen. Aber es war mein Wunsch, nach vielen privaten Geburtstagen nun einen mit meinen Fans zu feiern, wie man so schön sagt. Da wird nicht mehr viel Zeit bleiben für Freunde und Familie an diesem Abend. Und es wird nicht bis in den Morgen gehen.

Stößt Conny Froboess, die legendäre Filmpartnerin Ihrer frühen Karriere, auch dazu?


Kraus: Ja, tatsächlich. Die Conny hat sich angesagt. Wenn sie gut drauf ist, kommt sie. Conny war eigentlich bei jeder Tournee dabei. Es würde mich also wundern, wenn sie nicht erscheinen würde.

Sie haben noch immer ein gutes Verhältnis nach all den Jahrzehnten?

Kraus: Ja, sogar ein sehr gutes Verhältnis. Wir haben uns immer gut verstanden, aber waren nie ein Liebespaar.

Es dürfte jedenfalls fast so ein großer Rummel um Sie herrschen wie in Jugendzeiten?


Kraus: Der Rummel, den ich in der Jugend hinter mich gebracht habe, den würde ich heute nicht mehr ertragen. Das war eine andere Zeit, eine schöne Zeit, eine wilde Zeit.

Wie war das?


Kraus: Das Schöne damals war der Umstand, dass es keine Vorkehrungen wie Bodyguards und solche Dinge gab. Damals bin ich mit meiner Gitarre alleine irgendwohin und dann ging es los. Wenn wir Künstler von damals uns so wie die heutigen benommen hätten, die sich abschirmen und die großen Stars spielen, dann wären unsere Karrieren nicht passiert. Gerade ich musste einer aus dem Publikum sein, einer wie alle, einer zum Anfassen. Ich musste und wollte auch Vorbild für die Jugend sein. Das hat sich später geändert. Dann, Mitte der 60er Jahre, sind die Stars auf die Bühne und haben einen guten Joint angepriesen. 

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Waren Sie gerne Vorbild einer Generation?

Kraus: Ja, das war eine schöne Aufgabe.

Sie spielen seit 70 Jahren professionell Musik, man nannte sie einst wie Ted Herold den deutschen Elvis. Das Original ist längst tot, Ted Herold starb 2021. Nur Sie können scheinbar weder Alter noch Tod greifen.

Kraus: Also gut (er lacht wieder), danke für das Kompliment.

Sie wirken eher wie ein 60-Jähriger und nicht wie 85.


Kraus: Ich habe vernünftig gelebt, habe glücklich gelebt, habe eine sensationelle Ehe, die im Oktober 55 Jahre dauern wird. Ich habe auch immer Fortune gehabt und einen Traumberuf. Ich habe nie das Ziel gehabt, die Nummer eins zu bleiben oder wieder zu werden. Ich wollte einfach nur Musik machen und andere Dinge, die vom Herzen kommen. Das ist viel wert. Außerdem habe ich gerade einen Song geschrieben, den ich an meinem Geburtstag vorstelle. Der Titel heißt: „Ich lass den alten Mann nicht rein.“ 

Peter Kraus im Jahr 2019 mit seiner Frau Ingrid.
Foto: David Visnjic, dpa

Sie wollten eigentlich gar nicht der deutsche Elvis sein, sagten sie jüngst in einem Interview. Wer wollten Sie dann sein? Oder vielmehr: Wer ist Peter Kraus wirklich?


Kraus: Ich glaube, ich bin dem Peter Kraus, der auf der Bühne steht und den die Öffentlichkeit kennt, sehr ähnlich. Ja, und was wollte ich sein? Ich hatte früher eine Menge Flausen im Kopf und wollte wie mein Vater vielseitig künstlerisch tätig sein. Der hat gesungen, produziert und auch Kabarett gemacht. Und das habe ich, wenn ich zurückblicke, auch gemacht. Erst in späteren Jahren, als der Rock 'n' Roll und die 50er Jahre Renaissance feierten, habe ich mich entschlossen, das alles zu reduzieren. Ich musste keine Regie mehr führen oder Filme produzieren und konzentrierte mich ganz auf den Rock 'n' Roll. Dazu ein paar Schlager und eine Handvoll neuer Lieder, das hat mir dann genügt.

Es ist ja auch nicht so schlecht, jetzt in der Isarphilharmonie zu spielen. Das kann auch nicht jeder von sich sagen.


Kraus: Klar, und im Herbst gehe ich noch einmal auf Tournee in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Wien machen wir dann ein Abschiedskonzert. Und das wird wirklich eines, zumindest von den großen Häusern.

Tatsächlich?

Kraus: Ja, sicher. Irgendwann muss man vernünftig sein. Ich bin ja happy, wenn ich dann noch kleinere Auftritte wie in St. Moritz beim dortigen Jazz-Festival hinbekomme. Denn auch wenn ich noch bei guter Gesundheit bin, kann sich das schnell ändern.

Haben Sie denn gar keine Zipperlein wie andere Menschen auch?


Kraus: Eigentlich so gut wie nicht. Ich bin bisher davon verschont geblieben. Ich glaube, ich lebe auch sehr vernünftig. Ich hatte da früher sogar mit meinen Freunden Auseinandersetzungen bei diesem Thema. Die haben geglaubt, sie müssten eine Wahnsinnsfigur haben und haben schwere Gewichte gestemmt und sie gingen auf Asphalt joggen. All das habe ich nicht gemacht, weil ich es schon immer für falsch gehalten habe. Ich habe auch Sport getrieben, aber mehr in Richtung Dehnungen und Lockerungen und mit Bedacht. Ich habe beispielsweise einen Freund, der ist immer die Berge rauf gerannt und hatte in den Händen Gewichte und um die Hüfte noch einen Bleigürtel hängen. So etwas war nichts für mich. Ich glaube, ich habe es richtig gemacht.

Sie haben einmal in einem früheren Interview mit unserer Redaktion gesagt, Ihr Fitness-Geheimnis sei das tägliche Trampolinspringen. Machen Sie das immer noch?


Kraus: Ja, ich springe gerne auf dem kleinen Trampolin. Das ist eine tolle Sache, und ich trainiere da schon seit Jahrzehnten darauf. Das ist wirklich gut, auch für die Koordination.

Sie sagen, Sie denken nicht gerne an früher, hätten all Ihre Sachen von damals verschenkt. Könnte das auch ein Antrieb für Ihre Sehnsucht nach morgen sein?

Kraus: Klar. Ich kann meinen Fokus tatsächlich nicht nach hinten richten. Wie soll ich das erklären? Mein Vater war eher das Gegenteil und hat im Alter dann viel Zeit vor dem Fernseher verbracht. Da saß er dann und hat gewettert, was heutzutage für ein Mist gemacht wird. Und ich wusste, das ist nicht mein Weg. Denn wenn mich der Mist von heute nicht interessiert, dann schaue ich ihn mir einfach nicht an.

Man denkt als Laie ja, dass Sängern ihre großen Hits nach all den Jahrzehnten zum Hals raushängen. Aber egal, wen man fragt, alle lieben ihre großen Evergreens. Singen Sie also einen Hit wie „Sugar Baby“ immer noch mit derselben Begeisterung wie früher?


Kraus: Das ist ganz einfach: Man geht auf die Bühne und singt ein Lied mit Begeisterung, weil man das Stück so gut findet. Die alten Stücke, die ich jetzt im Konzert mit einem Gypsy-Gitarristen neu interpretiert spiele, die finde ich ganz wunderbar. Das andere ist: "Sugar Baby" haue ich im Schlaf nachts um drei Uhr runter, aber wenn einem da nach 70 Jahren eine Frau sehnsüchtig in die Augen schaut, dann löst das auch eine andere Art von Begeisterung aus. Und man kann auch mit den Hits von damals spielen und in anderen Versionen auf die Bühne bringen.

Peter Kraus gibt noch immer Konzerte, auch an seinem 85. Geburtstag.
Foto: Marijan Murat, dpa

Welche Musik hören Sie eigentlich selbst?

Kraus: Erst einmal muss ich sagen, ich höre nur Musik, wenn ich sie ganz bewusst höre. Hintergrundmusik kann ich nicht ertragen. Wenn etwas durchgehend läuft, dann ist das ein Jazz-Radio. Auch Swing und Bigband höre ich gerne. Diana Krall (kanadische Jazzsängerin/d. Red.) könnte ich beispielsweise den ganzen Tag hören.

Streamen Sie auch?

Kraus: Nein, eigentlich nicht. Ich suche zwar schon manchmal auf Spotify nach bestimmten Stücken, die ich mir auch anhöre. Aber ich lasse das nicht durchlaufen.

Kaufhäuser mit Hintergrundbeschallung halten Sie also nicht aus, oder?

Kraus: Das ist richtig. Darum gehe ich auch nur sehr ungern mit meiner Frau in Kaufhäuser.

Was passiert da?

Kraus: Das ist einfach eintönig, diese Berieselungsmusik. Ich kann bis heute nicht verstehen, wozu die notwendig ist. So ähnlich geht es mir auch bei Meditationsmusik, die beispielsweise in Saunen läuft. Ein Freund von mir sagt immer: „Die musst du hören, die macht ganz ruhig.“ Mich macht das hektisch. Ich halte das nicht aus, wenn es immer so dididididididi… macht.

Sie sagen, mit dem Thema Endlichkeit hätten sie sich lange nicht beschäftigt. Inzwischen aber doch, kann man lesen…


Kraus: Ehrlich gesagt, verdränge ich das alles immer noch weitgehend. Das ist für mich der alte Mann. Und außerdem kommt es sowieso wie es kommt.

Wie alt wollen Sie werden? Darf man sich da überhaupt ein Limit setzen, weil man nach dem Überschreiten desselben ein Überlebensproblem hat?


Kraus: Wenn, dann würde ich mir ein hohes Limit setzen. Man Arzt sagt mir immer: "Mit 100 müssen Sie noch auf Tournee gehen. Dann müssen Sie auch nicht mehr singen, denn dann freuen sich die Leute, dass Sie überhaupt noch da sind." (Er lacht) Das Problem, was er nicht bedenkt: Da sind dann meine Fans ja nicht mehr da.

Zur Person: Peter Kraus wurde am 18. März 1939 als Peter Siegfried Krausnecker in München geboren und als Deutschlands erster Volks-Rock ‘n’ Roller legendär. Er ist seit 1969 mit dem früheren Fotomodell Ingrid Nieuweboer verheiratet, die beiden leben am Luganersee in der Schweiz. Ihr gemeinsamer Sohn Michael, geboren 1973, ist ebenfalls Musiker. Tochter Gaby, die Ingrid mit in die Ehe brachte und Peter Kraus später adoptierte, starb 2001 im Alter von 39 Jahren.

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18.03.2024

Peter Kraus: "Früher, das war eine schöne Zeit, eine wilde Zeit"
Richtig und Drogen brauchte man nicht, denn Sex, Bier, Wein und Schnaps haben gereicht.