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Parasiten
18.04.2024

Bettwanzen: Was ist der Grund für das Problem?

Bettwanzen saugen vorzugsweise menschliches Blut.
Foto: Piotr Naskrecki, dpa (Symbolbild)

Bettwanzen können sich in kürzester Zeit in einer Stadt ausbreiten. Aber warum ist das so?

Vor zwanzig Jahren galten sie eigentlich in Europa als mehr oder weniger ausgestorben. Doch seit wenigen Jahren feiern Bettwanzen ein Comeback. Und einen Höhepunkt dieser Rückkehr machten die unliebsamen Parasiten jüngst in Paris, wo sie sich in Luxus-Hotels, Herbergen und sogar in Kinosesseln und U-Bahn-Sitzen ansiedelten. Videos von der französischen Bettwanzen-Plage machten auf Socia-Media-Plattformen die Runde, die Regierung versprach, im Dezember mit einer Gesetzesvorlage gegen die Tiere vorzugehen - und Sportfans bangen um die Olympischen Spiele, die 2024 in Paris geplant sind. 

Aber was ist der Grund für die rasante Rückkehr der Bettwanzen? Und ist eine solche Ausbreitung wie in Paris auch in Deutschland denkbar? Das erfahren Sie in diesem Text.

Bettwanzen: Sind sie gefährlich?

Bettwanzen saugen in der Nacht Blut, während sie sich tagsüber unter Matratzen, in Ritzen und Spalten, hinter Bilderrahmen oder Lichtschaltern verstecken. Hat eine Bettwanze ein Opfer gefunden - nur in Ausnahmefällen sind es andere Säugetiere als der Mensch -, saugt die Bettwanze laut Umweltbundesamt zwischen drei und zehn Minuten lang Blut und verkriecht sich anschließend wieder in ihr Versteck. Die meisten gebissenen Menschen reagieren auf die Stiche mit kleinen blutunterlaufenen Pusteln und Juckreiz, es passiert laut Umweltbundesamt aber auch, dass stärkere allergische Reaktionen oder gar kleine Bisspuren auftreten. Krankheiten verbreiten sie zwar nicht - im Gegensatz zu beispielsweise Zecken -, doch treten die Parasiten massenweise auf, werden sie schnell lästig.

Bettwanzen: Wie leicht breiten sie sich aus?

Bettwanzen stammen ursprünglich aus den Tropen. In unseren Breitengraden brauchen sie daher temperierte Wohnungen, um zu überleben, erklärt der Deutsche Schädlingsbekämpfer-Verband (DSV). Mittlerweile haben sich die Parasiten auf der ganzen Welt ausgebreitet. Auch in Deutschland - wo die Bettwanzen lange als nahezu ausgerottet galten - breiten sich die kleinen Blutsauger laut Umweltbundesamt wieder aus. 

Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Hauptverantwortlich ist laut Umweltbundesamt der Transport befallener Gegenstände. Das kann etwa ein Reisekoffer sein, der eben noch auf dem Bett am Urlaubsort - etwa Paris - zum Packen gelegt war, und nach der Rückkehr zum Auspacken auf dem heimischen Bett abgestellt wird. Bettwanzen werden auch durch den weltweiten Transport und Handel von Produkten schnell von A nach B gebracht.

Aber auch die wachsende Beliebtheit des Gebrauchthandels wirkt sich auf die Ausbreitung der Bettwanzen aus: Flohmärkte, Kleinanzeigen und Second-hand-Plattformen im Internet dienen den bissigen Insekten sozusagen als regelrechte Reiseanbieter. Mögliche Fortbewegungsmittel sind zum Beispiel Möbelstücke, Matratzen, Bilderrahmen oder sogar die Hüllen von CDs und DVDs, schreibt das Umweltbundesamt in einer Broschüre zur Bettwanze.

Eine populäre Erklärung für einen Bettwanzenbefall nennt das Umweltbundesamt dagegen einen "weit verbreiteten Irrtum": die mangelnde Hygiene als Bettwanzen-Grund. Auch der DSV betont: "Ein Bettwanzenbefall kann bei jedem auftreten und ist nicht die Folge mangelnder Hygiene."

Bettwanzen: Helfen bald keine Pestizide mehr?

Wer Bettwanzen in der Wohnung hat, kann selbst nicht viel dagegen tun. Laut Umweltbundesamt kann sich eine Bekämpfung über Wochen ziehen und muss von Experten durchgeführt werden. In manchen Fällen kann aber selbst diese Bekämpfung den Bettwanzen nicht den Garaus machen. Ist das der Fall, sind die Tiere möglicherweise resistent gegen die eingesetzten Wirkstoffe. "Der verbreitete Einsatz insbesondere von Präparaten, die Wirkstoffe der Klasse der Pyrethroide enthalten, hat dazu geführt, dass Bettwanzen in vielen Ländern Resistenzen gegen diese Wirkstoffe entwickelt haben", schreibt das Umweltbundesamt. Dies habe die ohnehin komplexe Bettwanzenbekämpfung vor allem in den USA und Australien stark erschwert. 

Bereits seit Jahren forschen Wissenschaftler zu genetischen Resistenzen der Bettwanzen gegen Pestizide. Der Molekularbiologe Joshua Benoit von der University of Cincinnati beispielsweise entschlüsselte mit einem internationalen Forscherteam mehr als 200 Resistenzgene gegen Pestizide.

Aber was passiert, wenn die üblichen Mittel nicht helfen? "In einem solchen Fall muss der Schädlingsbekämpfer für weitere Insektizideinsätze einen anderen Wirkstoff verwenden", so das Umweltbundesamt. Aber: Zum jetzigen Zeitpunkt scheine die Ausprägung der Resistenzen in Deutschland nicht die Ausmaße wie in diesen Ländern zu haben.

Bettwanzen-Verbreitung: Wandern sie auch von Mensch zu Mensch?

Aufgrund ihrer Lebensweise leben Bettwanzen nicht nur in Wohnungen, sondern auch an Orten mit hoher Personenfluktuation wie Hotels, Hostels, Wohnheime oder andere Gemeinschaftseinrichtungen aller Art. Auch Gesundheitseinrichtungen und Transportmittel wie Flugzeuge und Bahnen sind von Bettwanzenbefall betroffen. Aber verbreiten sich die Parasiten auch von Mensch zu Mensch? Der DSV spricht zwar von "Ausnahmefällen", dennoch kann es vorkommen, dass sich die Tiere auf der Kleidung der Betroffenen aufhalten. "In einem derartigen Fall können sich die Tiere auf diese Weise verbreiten", schreibt der Verband.

Bettwanzen-Plage: Wie ist die Lage in Deutschland?

Kann eine Situation wie derzeit in Paris auch in Deutschland auftreten? Ein Berliner Kammerjäger erklärte in einem Spiegel-Interview, er finde "Bettwanzen schon in der U-Bahn und in einem Kino am Potsdamer Platz". Die Hauptstadt sei "massiv" verwanzt.

Einer bundesweiten Umfrage von Focus Online bei Kammerjäger-Betrieben zufolge gebe es derzeit keine erhöhte Nachfrage nach Kammerjägern. Allerdings würden sich Hotelbetreiber deutlich häufiger melden, um nach Schutzmaßnahmen zu fragen. Wie weit verbreitet die Parasiten in Deutschen Wohnungen, Hotels oder öffentlichen Einrichtungen sind, lässt sich aber kaum genau beziffern. Denn ein Bettwanzenbefall ist in Deutschland laut Umweltbundesamt nicht meldepflichtig.