Nach Schüssen an Prager Universität: Was ist bislang bekannt?
Bei einem Blutbad in der Prager Karls-Universität wurden am Donnerstag 15 Menschen getötet. Der Täter soll ein 24-jähriger Student sein. Was bislang bekannt ist.
Ein junger Mann eröffnete am Donnerstagnachmittag im Hauptgebäude der Philosophischen Fakultät der Prager Karls-Universität das Feuer und tötete mehrere Menschen. Auch er selbst ist tot. Bislang ist unklar, ob er sich selbst richtete oder von der Polizei unschädlich gemacht wurde. Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren soll die Umstände der Tat klären. Es dürfte der schlimmste Schusswaffenangriff in der Geschichte der seit 1993 unabhängigen Tschechischen Republik gewesen sein.
Wie viele Tote und Verletzte gibt es nach Schüssen an Prager Universität?
Der Schütze tötete bei dem Angriff 14 Menschen. Zudem wurden 25 Menschen verletzt, zehn von ihnen schwer. Sie seien in einem stabilen Zustand, wie das öffentlich-rechtliche tschechische Fernsehen CT unter Berufung auf die verschiedenen Krankenhäuser berichtet. Manche von ihnen erlitten demnach Durchschüsse im Kopf- oder Brustbereich oder an den Extremitäten. Unter den Verletzten sind laut dem tschechischen Innenminister Vit Rakusan drei Ausländer. Zu ihren Nationalitäten machte er keine Angaben. Das Außenministerium sei eingeschaltet worden, um die Informationen weiterzugeben.
Schüsse an Prager Universität: Was ist zum Täter bekannt?
Bei dem Schützen handelt es sich offenbar um einen 24-jährigen Studenten. Er hatte keine Vorstrafen, wie die zuständige Staatsanwältin Lenka Bradacova mitteilte. Seine Waffen hätte er illegal besessen. Vor der Bluttat an der Universität soll er bereits seinen Vater in dessen Haus in der Gemeinde Hostoun westlich von Prag ermordet haben.
Laut dem Polizeipräsidenten Martin Vondrasek könnte der 24-Jährige auch für einen Doppelmord vor einer Woche verantwortlich gewesen sein. Ein Vater und dessen Tochter im frühen Säuglingsalter waren scheinbar grundlos in einem Waldstück am Prager Stadtrand erschossen worden.
Wie das ZDF berichtet, werde auf einem Telegram-Kanal ersichtlich, dass der Schütze einen generellen Hass auf Menschen hatte sowie auf sich selbst. Zudem gehe daraus hervor, dass er wohl die Absicht hatte, sich selbst zu töten.
Was war das Motiv des Schützen an der Prager Universität?
Über ein mögliches Motiv des 24-Jährigen herrscht bislang Unklarheit. Es gebe keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, betonte Regierungschef Petr Fiala. Der Schütze habe sich wahrscheinlich von Amokläufen im Ausland inspirieren lassen. (mit dpa)