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Afghanistan – Wegschauen ist keine Option

Kommentar Von Simon Kaminski
16.08.2022

Ein Jahr nach dem chaotischen Rückzug der westlichen Streitkräfte droht eine humanitäre Katastrophe. Zu helfen, ohne die Taliban zu unterstützen, wird ein Balanceakt.

Afghanistan ist das Land, in dem alles noch schlimmer kommt, als befürchtet wird. Als vor einem Jahr westliche Geheimdienste registrierten, dass die islamistischen Taliban ihren Vormarsch beschleunigen, waren sie auch schon da – mitten in Kabul. Entsprechend unkoordiniert verlief der Abzug der ausländischen Streitkräfte. Kaum warnten Experten vor Hunger im Land, wurde die humanitäre Notlage Realität. Kaum gab es erste Anzeichen dafür, dass Afghanistan wieder ein Rückzugsgebiet für Terrorgruppen werden könnte, registrierte die Welt, dass Al Kaida und Co. bereits wieder Fuß gefasst haben.

Der völkerrechtlich umstrittene Drohnenangriff der USA auf den Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri zeigte nicht nur, dass die USA mithilfe moderner Drohnen Terroristenführer ohne Vorwarnung an jedem Ort richten können. Er enthüllte auch, dass ein Mann wie al-Sawahiri mitten in Kabul unbehelligt, ja protegiert von den Machthabern in einem Haus logieren konnte. Der Satz, wenn wir wegschauen, wird Afghanistan wieder Hort des Extremismus werden, der am Ende auch uns bedroht, ist leider nach wie vor richtig.

In Afghanistan werden alte Rechnungen beglichen

Unsere Sicht auf das Land war und ist zu wenig differenziert. Afghanistan ist nicht nur Kabul, Taliban ist nicht gleich Taliban – das Land hat viele Gesichter. Praktiker wie der Niederbayer Reinhard Erös, der im Osten Afghanistans viele Schulen und eine Universität aufgebaut hat, ärgern sich, dass in westlichen Medien fast nur über die Lage in Kabul berichtet wird. In den Provinzen, in denen seine Kinderhilfe tätig ist, können er und seine Mitarbeiter fast ungestört weiterarbeiten. Seine Mädchenschulen seien offen, mit den Taliban vor Ort können man reden.

Doch auch diese zart positiven Nachrichten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Taliban dabei sind, die Zukunftschancen für ihr Land zu vernichten. Auf die Dienste gut ausgebildeter Frauen zu verzichten, eine weitergehende Ausbildung von Mädchen zu verhindern, ist nicht nur unmenschlich, sondern auch politischer Irrsinn. Gleichzeitig werden alte Rechnungen beglichen, es wird gefoltert und gemordet. Genau dies, so haben die Taliban nach der Machtübernahme immer wieder betont, werde diesmal nicht geschehen. Doch es geschieht.

Das Elend in Afghanistan kann man nicht ausblenden

Die Neigung der westlichen Staaten, die Taliban direkt zu unterstützen, um die heraufziehende humanitäre Katastrophe wirksam zu bekämpfen, ist verständlicher Weise gering. Offensichtlich ist, dass die siegreichen Rebellen in vielerlei Hinsicht heterogen sind. Der frühere Präsident Hamid Karzai, der erstaunlicherweise nach wie vor in Kabul geduldet wird, sagte dem Magazin Spiegel, dass es durchaus hochrangige Taliban gebe, die erkannt haben, dass es gesellschaftlicher Selbstmord ist, Frauen von Bildung und Berufsleben auszuschließen. Die US-Regierung hat nun entschieden, die Hälfte der rund 6,1 Milliarden Euro der afghanischen Zentralbank, die Washington beschlagnahmt und in den USA eingefroren hat, der notleidenden afghanischen Bevölkerung zugutekommen lassen. Das ist richtig und dringend notwendig.

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Es ehrt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, dass sie energisch versucht, die Ortskräfte – also einheimische Mitarbeiter und Helfer der Bundeswehr und deutscher Hilfsorganisationen – aus dem Land zu holen. Und beschämt ihre zu untätigen Vorgänger. Doch das wird nicht reichen. Das Elend am Hindukusch wird man nicht ausblenden können.

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Die Diskussion ist geschlossen.

16.08.2022

Vor zwanzig Jahren haben die USA mit ihren willigen Freunden Afghanistan aus den Flugzeugen heraus zerbombt. Dann hat man zwanzig Jahre lang dort Krieg geführt, eine kleptokratisvhe Marionetten Regierung installiert, viel Geld reingepumpt. Das Ergebnis ist traurig. Denn Menschen geht es schlechter als vor 20 Jahren, Millionen sind wegen des Krieges geflüchtet. Es ist nichts besser als zuvor.

Jetzt sind die Taliban wieder an der Macht. Nur geht es den Menschen schlechter als zuvor. Wir hatten dort nichts zu suchen. Ohne den US Krieg würde s den Menschen vielleicht etwas besser gehen, weil weniger kaputt gebombt wäre. Es wären auch nicht soviel Flüchtlinge in der Welt verstreut.

Peinlich, daß sie überlegenen USA es nach zwanzig Jahren nicht geschafft haben ein paar Taliban mit Turban und Badelatschen zu besiegen, trotz super duper moderner Waffen und der besten Armee der Welt. So peinlich wie die Russen.

17.08.2022

>> Denn Menschen geht es schlechter als vor 20 Jahren... <<

Diese Menschen sind für ihr enormes Bevölkerungswachstum selbst verantwortlich!

https://www.laenderdaten.info/Asien/Afghanistan/bevoelkerungswachstum.php

Irgendwann müsste man sich halt um Nahrungsmittel und nicht um Kalaschnikow & Co. kümmern...

17.08.2022

Noch zur Ergänzung. Die USA sind letztes Jahr nicht nur wegen der anrückenden Taliban is Afghanistan geflohen. Es war auch absehbar, dass Erbe Hungersnot kommt, die man sich selbst nicht auf die Fahnen schreiben wollte. Denn 20 Jahre Krieg und eine korrupte Marionetten Regierung haben den sowieso armen Land den Rest gegeben. Die Hungersnot kam dann auch. Die wenigen Wochen Taliban Diktatur waren dafür nicht verantwortlich. Schön, dass die USA afghanisches Vermögen in Milliarden Höhe "eingefroren" haben. Im Klartext, es wurde eingesackt.

Die BRD sollte sich für eine Freigabe stark machen und zumindest einfache Handels Beziehungen zu Afghanistan aufbauen, so dass dort die Not durch Handel, etc. gelindert werden kann.

16.08.2022

„Wegschauen ist keine Option“
Wirklich?
Wer sich Bilder aus den 50/60er Jahren aus Afghanistan anschaut, sollte, wenn er das mit Heute vergleicht, mindestens „verstört“ sein.

Mit dem Einzug der von der SU gepamperten Steinzeitkommunisten unter Mohammed Daoud Khan bis Mohammed Nadschibullāh wurde das Land zerrissen. Die USA unterstützen die antikommunistische Opposition, und waren damit Taufpaten der heutigen Taliban.
Von Afghanistan aus wurde 2001 die USA angegriffen. Völlig zurecht werten sich die US-Amerikaner. Aber danach fanden sie Nation-Building ganz toll. Und dank einer Rot/Grünen Regierung hat sich Deutschland in einen blutigen Bürgerkrieg verstricken lassen.
Die afghanische Gesellschaft hat in den letzten 21 Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie von außen nicht reformiert werden will. Die Taliban konnten all die Jahre im Untergrund mitregieren. Die beeindruckende Mehrheit will genau diese Gesellschaft, die sich dort jetzt herausbildet. Wenn die Afghanen es nicht ändern wollen, wer soll das den sonst? Der Versuch, die afghanische Gesellschaft von außen in die Aufklärung zu führen, hat Billionen Dollar verschlungen und ist gescheitert. „Wir“ können nicht mehr tun, als zu verhindern, dass wieder Terror wie 09/11 von diesem Land ausgeht.
Die Afghanen, die jetzt aus dem Land geholt werden, haben hier wie kaum eine andere Geuppe Schwierigkeiten, anzukommen. Gescheiterte afghanische Existenzen sind groß an Zahl.

Wenn jemand wegschauen darf, und wohl muss, dann sind das „wir“.

16.08.2022

>> Von Afghanistan aus wurde 2001 die USA angegriffen. <<

Ich dachte die wurden von Hamburg aus angegriffen...

17.08.2022

Sehr geehrter Herr Peter P.

Einigen wir uns auf „Von Afghanistan über Hamburg“?

16.08.2022

>> Auf die Dienste gut ausgebildeter Frauen zu verzichten, eine weitergehende Ausbildung von Mädchen zu verhindern, ist nicht nur unmenschlich, sondern auch politischer Irrsinn. <<

Die ganze islamische Welt hängt deswegen hinten dran und nicht wegen irgendwelchem Kolonial-blabla des westlich linken Spektrums.

Im Fall Afghanistans liegt ja erschwerend auch ein Defizit an gut ausgebildeten Männern vor...


>> Seine Mädchenschulen seien offen, mit den Taliban vor Ort können man reden. <<

Man sollte das korrekt einordnen:

https://www.kinderhilfe-afghanistan.de/newsletter-august-2022/

>> wie die meisten von Ihnen wissen, arbeiten wir ausschließlich in drei ostprovinzen an der grenze zu Pakistan und in den flüchtlingslagern am rande von Kabul.

was derzeit in den 31 restlichen provinzen und in der hauptstadt Kabul geschieht und was unsere medien darüber berichten, können wir weder bestätigen noch dementieren. <<