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  4. Rechte und Social Media: Eva Berendsen über den Erfolg der AfD bei jungen Menschen

Interview
23.04.2024

"Viele erleben bei ihren Kindern eine Art Speed-Radikalisierung"

„Wir nehmen an, dass dabei vor allem TikTok eine große Rolle spielt“, sagt Eva Berendsen über den Rechtsruck junger Menschen.
Foto: Jens Kalaene, dpa/Felix Schmitt

Studien zeigen: Junge Menschen wenden sich verstärkt der AfD zu. Woran liegt das? Eva Berendsen von der Bildungsstätte Anne Frank sieht den Grund vor allem in den sozialen Medien.

Frau Berendsen, an diesem Dienstag erscheint die jüngste Ausgabe der Trendstudie "Jugend in Deutschland". Darin beschreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen zunehmenden Rechtsruck unter Jugendlichen in Deutschland. Ist das eine Entwicklung, die auch Sie beobachten?

Eva Berendsen: Ja, definitiv. Das ist ein Trend, den wir schon länger mit Sorge verfolgen und der sich auch bei den zurückliegenden Wahlen bestätigt hat. In Bayern beispielsweise stimmten besonders viele Jungwählerinnen und -wähler für die AfD. In Hessen, wo am gleichen Tag gewählt wurde, war das Bild ähnlich. Trotzdem sind auch wir immer wieder überrascht von diesen Ergebnissen. Denn im öffentlichen Diskurs werden junge Menschen als links und "woke" wahrgenommen.

Woher kommt also dieser Rechtsruck bei jungen Menschen?

Berendsen: Dafür gibt es verschiedene Gründe. Was uns aber immer wieder auffällt: Die AfD und andere rechte Akteure sind besonders erfolgreich in den sozialen Medien. Auf Plattformen also, wo junge Menschen viel Zeit verbringen. Im Vergleich zu anderen Parteien hat die AfD das Potenzial dieser Medien früh erkannt. Ihre Mitglieder waren immer schnell auf neuen Plattformen präsent und aktiv – schneller zumindest, als andere Parteien. Das hat sie sich abgeschaut von der neuen Rechten in den USA, die Donald Trump groß gemacht hat.

Nun ist Social Media inzwischen ein breites Feld. Welche Plattformen nutzt die AfD denn, um junge Menschen zu erreichen?

Berendsen: Wir nehmen an, dass dabei vor allem Tiktok eine große Rolle spielt – und zwar aus zwei Gründen. Erstens: Auf der Plattform sind besonders viele junge Menschen aktiv. Und zweitens: Tiktok ist stark algorithmisch getrieben. Das sehen wir etwa im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt. Sobald man sich ein israelfeindliches Video bis zum Ende ansieht, werden dem Nutzer oder der Nutzerin immer mehr solcher Videos angezeigt – viele mit antisemitischen Aussagen und Verschwörungserzählungen. Junge Menschen kommen schnell in eine politisch eindimensionale Blase, in der es keine Gegenrede mehr gibt und man sich nur noch gegenseitig bestärkt, der Algorithmus erzeugt einen Radikalisierungstunnel.

Sie haben kürzlich einen Report vorgestellt, in dem Sie untersucht haben, wie sich antisemitische Inhalte auf Tiktok verbreiten und dabei auch mit Lehrkräften und Eltern gesprochen. Wie nehmen sie diese Entwicklung wahr?

Berendsen: Für viele Eltern und Lehrkräfte ist das eine enorme Herausforderung. Dass junge Menschen auch radikale Ansichten vertreten, ist nicht unbedingt neu. Aber die Geschwindigkeit ist eine andere. Viele erleben bei ihren Kindern eine Art Speed-Radikalisierung.

Wie meinen Sie das?

Berendsen: Lehrerinnen und Lehrer berichten, dass Kinder, die sich bisher nicht für Politik oder speziell den Nahostkonflikt interessiert haben, plötzlich radikale Parolen und antisemitische Narrative auf dem Schulhof verbreiten. Wenn sie dann nachfragen: Wo hast du das denn jetzt her? Dann ist die Antwort meist: von Tiktok.

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Das Problem beschäftigt auch die Politik. In den USA prüft man ein TikTok-Verbot und am Montag wurde bekannt, dass die EU-Kommission erneut ein Verfahren gegen die Plattform eröffnen will. Der Vorwurf: TikTok schädige die Psyche junger Menschen. Wird genug getan?

Berendsen: Es braucht einen Ruck in zentralen Stellen unserer Gesellschaft, diese Plattform ernstzunehmen. In den Schulen zum Beispiel müsste die Medienpädagogik viel ernster genommen werden. Es braucht mehr Bildungscontent auf der Plattform. Auch Medienhäuser müssten die Plattform viel stärker bespielen. Aber natürlich sehe ich auch Tiktok selbst in der Pflicht.

Weil radikale Inhalte zu selten gelöscht werden...

Berendsen: Genau. Aktuell verlässt Tiktok sich noch viel zu sehr auf automatisierte Programme, die nach bestimmten Wörtern suchen, entsprechend rechtswidrige Inhalte filtern und löschen. Aber die rechte Community weiß solche Filter zu umgehen, beispielsweise durch Codewörter oder Symbole. Da drückt sich der Hass in bestimmten Emoji-Kombinationen aus. Um das zu unterbinden, muss politisch mehr Druck kommen als bisher. Tiktok hat ja keine Pflicht zur Wahrheit, wie es beispielsweise bei Zeitungsverlagen der Fall ist. Wenn der Plattform ein rechtswidriger Inhalt gemeldet wird, müssen sie das zwar löschen. Nur ist es dann meist schon zu spät, weil das Video längst tausendfach gesehen, geliked und geteilt wurde.

Zur Person: Eva Berendsen ist Politikwissenschaftlerin und leitet die Abteilung "Politische Bildung im Netz" bei der Bildungsstätte Anne Frank. Sie ist Herausgeberin mehrerer Bücher und Mit-Autorin der Studie "Die Tiktok-Intifada – Der 7. Oktober & die Folgen im Netz".

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