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95. Geburtstag
23.12.2013

Der erstaunliche Helmut Schmidt

Heute wird Helmut Schmidt 95. Und er ist eine moralische Instanz. Wenn er etwas sagt, horcht das Land auf. Was er sagt, ist dabei gar nicht so entscheidend. Warum eigentlich?
Foto: Ralf Hirschberger/Archiv (dpa)

Heute wird Helmut Schmidt 95. Und er ist eine moralische Instanz. Wenn er etwas sagt, horcht das Land auf. Was er sagt, ist dabei gar nicht so entscheidend. Warum eigentlich?

Helmut Schmidt war kein herausragender Kanzler. Aber darf man das heute überhaupt noch schreiben? Schließlich gibt es keinen anderen Politiker, den die Deutschen so verehren wie ihn. Keinen, an dessen Lippen sie so hängen. Heute wird Schmidt 95. Und er ist eine moralische Instanz – die moralische Instanz. Wenn er etwas sagt, horcht das Land auf. Was er sagt, ist dabei gar nicht so entscheidend. Warum eigentlich?

Die Deutschen halten Helmut Schmidt für den bedeutendsten Kanzler der Bundesrepublik. Nicht Konrad Adenauer, der das Land aus den Kriegswirren führte. Nicht Willy Brandt, den Versöhner und Friedensnobelpreisträger. Und auch nicht Helmut Kohl, den Kanzler der Einheit. Nein, es ist Helmut Schmidt, der über allen anderen steht. Wie hat er das nur gemacht?

Die Antwort darauf findet man nur zum Teil in der Regierungszeit des Hanseaten. Der Kanzler Schmidt hielt stand, als RAF-Terroristen im heißen Herbst 1977 den Staat erpressen wollten. Der Sozialdemokrat warb für die Aufstellung amerikanischer Raketen mitten in Deutschland, obwohl es populärer gewesen wäre, mit Friedensaktivisten auf die Straße zu gehen.

Ein Zickzack-Politiker war Helmut Schmidt nie

Er tat das, weil er überzeugt war, das Richtige zu tun. Und er nahm dafür sogar in Kauf, dass ihm seine eigene Partei die Zuneigung entzog. Diese Beispiele zeigen: Schmidt war kein Zickzack-Politiker, kein Fähnchen im Wind. Das verdient Respekt, erklärt aber noch nicht den Kult um ihn.

Die Antwort auf die Frage, warum wir Deutschen diesen Mann so sehr bewundern, muss also in der Zeit nach seiner großen Zeit zu finden sein. Schmidt regierte acht Jahre. Sein Leben als Altkanzler, Publizist und kritischer Beobachter dauert schon fast viermal so lang. Und je länger seine Kanzlerschaft zurückliegt, desto weiter schreitet die Verklärung voran. Dabei ist Schmidt immer Schmidt geblieben. Ein intelligenter, kluger Kopf. Ein analytischer Denker. Ein Feingeist mit Humor. Aber auch ein Mensch, der sich nie besonders viel Mühe gegeben hat, zu verbergen, dass er sich anderen geistig überlegen fühlt.

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Geändert hat sich mit den Jahrzehnten nur unser Blick auf diesen Mann. Wo man ihm früher Überheblichkeit oder Arroganz attestierte, sagt man heute: Der Schmidt steht weise über den Dingen. Wo man ihn als ewigen Besserwisser titulierte, sagt man heute: Der Schmidt hat den Mut, seine Meinung zu sagen. Selbst seine ständige, demonstrative Missachtung des Rauchverbots – eigentlich eine Unverschämtheit – findet man heute irgendwie cool: Der Schmidt lässt sich eben von niemandem vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hat. 

Schmidt imponiert. Und so sieht ihm die Nation auch nach, dass er mit dem, was er sagt, nicht immer recht behält. Dass er sich manchmal sogar selbst widerspricht. Dass er seinen politischen Nachfahren oft Unfähigkeit und Mutlosigkeit vorwirft, ohne zu sagen, wie sie es besser machen könnten.

Helmut Schmidt ist zum Denkmal geworden

Der Altkanzler ist längst zum lebenden Denkmal geworden. Und zwar nicht, weil er alles richtig gemacht hat. Sondern weil er sein Leben in den Dienst dieses Landes gestellt hat. Weil er mit großer Disziplin, mit Weitblick und mit Mut Politik gemacht hat. Weil er für die meisten Deutschen ganz selbstverständlich zu ihrer eigenen Geschichte gehört. Weil er mit seiner Frau Loki ein skandalfreies, bescheidenes, für viele vorbildliches Leben geführt hat. In einem Doppelhaus in Hamburg-Langenhorn. Und weil er in beeindruckender Weise geistig jung geblieben ist.

Helmut Schmidt war kein herausragender Kanzler. Aber er ist ein herausragender Mensch.

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