Wulff-Anwalt: Vorwürfe wegen Privatwagens zurückgewiesen
Christian Wulff wehrt sich: Über seinen Anwalt ließ der Bundespräsident neue Vorwürfe wegen einer angeblich kostenlosen Nutzung eines Privatwagens scharf dementieren.
Christian Wulff wehrt sich: Über seinen Anwalt ließ der Bundespräsident neue Vorwürfe wegen einer scharf dementieren. "Das Ehepaar Wulff fuhr im Sommer 2011 keinen Audi Q3", erklärte Anwalt Gernot Lehr. Er warf der "Berliner Zeitung" und der "Frankfurter Rundschau" "gezielte Falschberichterstattung" und "grobe Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflichten" vor. Die in einer Redaktionsgemeinschaft erscheinenden Zeitungen blieben bei ihrer Darstellung und wiesen die Vorwürfe zurück.
Wulffs Privatauto Fall für die Staatsanwaltschaft
Das Privatauto von Bundespräsident Christian Wulff und seiner Frau Bettina ist vor kurzem zum Fall für die Staatsanwaltschaft geworden. Die Ermittlungsbehörde in Berlin prüft nach Zeitungsberichten, ob sich Wulff der Vorteilsnahme schuldig gemacht haben könnte. "Es findet bei uns im Hause eine Vorprüfung statt, ob strafbares Verhalten vorliegt", sagte Oberstaatsanwältin Simone Herbeth der "Berliner Zeitung" und der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstag).
Der Wagen hatte schon Mitte Januar für Wirbel gesorgt, weil Bettina Wulff ihn zu sehr günstigen Leasing-Konditionen bekommen haben soll, was der Anwalt des Bundespräsidenten seinerzeit bestritt.
Ehepaar Wulff: Kostenloser Q3 seit Sommer 2011?
Den aktuellen Zeitungsartikeln zufolge durfte das Ehepaar Wulff den Wagen vom Typ Audi Q 3 schon ab Sommer 2011 offenbar kostenlos fahren - Monate bevor das Modell überhaupt zu kaufen war. Die Lieferung sei von der Spitze der Audi AG veranlasst und der sonst noch nirgends erhältliche Wagen dem Ehepaar Wulff als "Vorserienmodell" zu Promotion-Zwecken zur Verfügung gestellt worden.
Christian Wulff schafft Befreiungsschlag nicht
Der Wulff-Anwalt Gernot Lehr hatte Mitte Januar lediglich erklärt, der von Bettina Wulff bestellte Q 3 werde erst Mitte dieses Jahres ausgeliefert. Deshalb habe Audi ihr am 22. Dezember "einen Wagen gleichen Fahrzeugtyps gegen Zahlung einer monatlichen Pauschale aus dem eigenen Fahrzeugpark zur Verfügung gestellt". Der Bundespräsident habe den Autohändler "ausdrücklich" aufgefordert, "den ganz normalen Tarif" zu nehmen, und keine "Sonderbehandlung" gewünscht, sagte Lehr seinerzeit der Nachrichtenagentur dpa. Für die Anmietung zahle Frau Wulff monatlich 850 Euro. Es habe keinen "Prominentenrabatt" gegeben.
Glaeseker: Wulff erwartet Stellungnahme
Dass dem Bundespräsidenten-Paar schon Monate vorher ein Fahrzeug gleichen Typs zur Verfügung gestellt worden sein soll, wie die Zeitungen jetzt schreiben, sagte der Anwalt seinerzeit nicht. Auch die Ermittlungen gegen seinen ehemaligen Sprecher Olaf Glaeseker wegen des Verdachts der Bestechlichkeit fallen in der politischen Debatte über die Affäre auf Wulff zurück. Es geht um Glaesekers Kontakte zu dem umstrittenen Partymanager Manfred Schmidt und zu Urlauben bei ihm. Das Präsidialamt wartet nach eigenen Angaben bis heute auf eine Stellungnahme Glaesekers zu den Vorwürfen. (dpa, AZ)
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