Politologe: AfD wird aus Protest gewählt
Politikwissenschaftler Everhard Holtmann glaubt, dass die AfD vor allem aus Protest gewählt wird. Aber es gibt noch weitere Motive.
Die Alternative für Deutschland (AfD) wird nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Everhard Holtmann vor allem aus Protest gegen etablierte Parteien gewählt. "Die AfD zieht aus allen Lagern Protestwähler an", sagte der Professor der Martin-Luther-Universität am Mittwoch in Halle. "Die AfD wird nicht wegen ihrer Sachkompetenz oder ihrer Personen gewählt", so Holtmann. Unsicherheit und Besorgnis über die Flüchtlingspolitik seien weitere Motive.
AfD: 17 Prozent in Umfrage seien kein Ausreißer
Nach einer Umfrage des MDR würde die AfD bei der Landtagswahl am 13. März in Sachsen-Anhalt auf Anhieb mit 17 Prozent in den Landtag einziehen. Das wäre das beste Ergebnis, das die AfD jemals bei Landtagswahlen erreichte. Die derzeit 17 Prozent in Sachsen-Anhalt seien aber kein Ausreißer, sagte Holtmann. "Das liegt in etwa auf dem Niveau, das in ganz Ostdeutschland gemessen wird." Umfrage: AfD liegt in Sachsen-Anhalt bei 17 Prozent
Die Politik in Sachsen-Anhalt dürfe nun nicht den Eindruck erwecken, sie habe das Flüchtlingsthema nicht im Griff. "Das Land ist in der Lage - auch durch eine faktische Allianz kommunaler Politiker und ehrenamtlicher Helfer - humane und sozialverträgliche Lösungen zu bieten", sagte Holtmann. Dies müsse der Vernebelungspolitik der AfD entgegengestellt werden. dpa
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