Bericht: China investiert Milliarden in Nordkorea
Seoul (dpa) - China plant nach einem Medienbericht Milliarden-Investitionen in Nordkorea, die der maroden Wirtschaft und Infrastruktur des kommunistischen Nachbarlandes zu Gute kommen sollen.
Die Investitionen durch chinesische Banken und Firmen sowie multinationale Unternehmen könnten zehn Milliarden Dollar (etwa 7,4 Milliarden Euro) übersteigen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag. Die Pläne sollen angeblich die internationalen Bemühungen unterstützen, Nordkorea zur Rückkehr zu den Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm zu bewegen.
Ob ein direkter Zusammenhang zwischen den Vereinbarungen und den Bemühungen um eine Lösung im Atomstreit besteht, ging aus dem Bericht jedoch nicht hervor. Die Investitionspläne chinesischer Unternehmen wurden nach Yonhap-Angaben auch bei einem Besuch des führenden Außenpolitikers der Kommunistischen Partei Chinas, Wang Jiarui, in der vergangenen Woche in Pjöngjang diskutiert. Bei einem Treffen mit Wang Jiarui hatte sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il im Atomstreit erneut gesprächsbereit gezeigt, ohne aber seine Rückkehr an den Verhandlungstisch zu erklären.
Die Investitionen seien zwischen chinesischen Banken und multinationalen Unternehmen sowie der nordkoreanischen Taepung International Investment-Gruppe vereinbart worden, hieß es. Allein aus China würden 60 Prozent der geplanten Investitionen kommen. Die Regierung in Peking sei in Projekten zum Bau von Häfen, Wohnungen und Eisenbahnstrecken in Nordkorea eingebunden. Mitte März sollen die Investitionsabkommen in Nordkorea unterzeichnet werden. Investitionen von zehn Milliarden Dollar würden etwa zwei Fünftel des geschätzten Bruttoinlandsprodukts (BIP) Nordkoreas in Höhe von 26,2 Milliarden Dollar im Jahr 2008 entsprechen.
Nordkorea winken im Fall des überprüfbaren Abbaus des Atomprogramms wirtschaftliche Hilfe und ein Ende der diplomatischen Isolierung. An den im April 2009 abgebrochenen Sechs-Länder-Gesprächen über das Atomprogramm hatten neben China und Nordkorea auch die USA, Südkorea, Japan und Russland teilgenommen.
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