Bundespresseball: Bettina Wulff zog Blicke auf sich
Auf dem diesjährigen Bundespresseball waren die Grünen in Partylaune und Bettina Wulff versteckte ihr Tattoo. Von Rudi Wais
Draußen patrouillierten Polizisten im Kampfanzug, drinnen hatten ihre Kollegen in dunklen Anzügen ein wachsames Auge auf die Gäste des Bundespresseballs. Das gesellschaftliche Ereignis des Jahres in Berlin ist zwar seit jeher eine der am besten geschützten Veranstaltungen der Republik. Nach den jüngsten Terrorwarnungen des Innenministers allerdings wurden die Sicherheitsmaßnahmen in diesem Jahr noch einmal verschärft.
Der guten Stimmung unter den 2500 Gästen tat dies bei Jakobsmuscheln, Atlantik-Steinbutt und Brandenburger Ente mit Balsamico-Kirschen keinen Abbruch. Für Bundespräsident Christian Wulff war der erste Presseball im neuen Amt überdies eine höchst nostalgische Angelegenheit: Vor vier Jahren hatte der damalige Ministerpräsident aus Niedersachsen seine neue Freundin Bettina dort zum ersten Mal groß in der Hauptstadt ausgeführt. Dass sie den Ball bei ihrem zweiten Besuch als prominenteste Gäste glanzvoll eröffnen würden - daran haben beide damals sicherlich nicht gedacht. Vor allem Bettina Wulff zog diesmal in ihrer eleganten bronzefarbenen Robe die Blicke auf sich: Lässt das Kleid ihr Tattoo am Oberarm frei, über das schon so viel geschrieben wurde? Die First Lady verhüllte es ebenso dezent wie geschickt. Sie trug ein bodenlanges Kleid, unter dem die kleine Tätowierung an der Schulter kaum zu sehen sein konnte.
Obwohl Wulff tags darauf bereits zu einer anstrengenden Israelreise aufbrach, blieb das Präsidentenpaar bis kurz vor zwei Uhr morgens. Zu mitreißend war die Show von "Ich und Ich" mit Sänger Adel Tawil. Ebenfalls unter den Gästen befanden sich die FDP-Minister Rainer Brüderle, Dirk Niebel und Philipp Rösler, ihr CSU-Kollege Peter Ramsauer, CDU-Familienministerin Kristina Schröder und ihr Mann, Staatssekretär Ole Schröder, die Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir. Angesichts stetig steigender Umfragewerte waren die Grünen in besonderer Feierstimmung.
Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel einmal mehr einen großen Bogen um den Bundespresseball machte, nahm Verkehrsminister Peter Ramsauer mit Humor. An ihm jedenfalls liege es nicht, dass die Kanzlerin nicht erschienen sei, sagte er schmunzelnd, sondern allenfalls an Angela Merkels Ehemann: "Wenn der Sauer es nicht schafft, schafft's der Ramsauer auch nicht." Rudi Wais
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