
Nach dem Wahlbeben: Wo ist eigentlich Angela Merkel?

Plus Während in der CDU der Machtkampf immer offener ausgetragen wird, bleibt es um die Kanzlerin still. An Gerüchten über die Beweggründe Merkels mangelt es nicht.

Als der politische Donner losbricht, ist Angela Merkel gerade in München. In der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde lässt sie sich feiern. Ronald Lauder, ein Amerikaner und Präsident des Jüdischen Weltkongresses, überreicht ihr den Theodor-Herzl-Preis für ihren Einsatz gegen Antisemitismus. Der Saal erhebt sich. Der Applaus schwillt an. Die Kanzlerin strahlt. Es ist ein Termin ganz nach ihrem Geschmack. Internationale Anerkennung statt Berliner Klein-Klein und Parteiengezänk. Und doch dürfte das Grollen, das da aus dem Sendestudio des ZDF in Mainz zu hören ist, bis in die Münchner Synagoge gedrungen sein. Die „Untätigkeit und die mangelnde Führung“ Merkels lege sich seit Jahren wie ein Nebelteppich über das Land, poltert Friedrich Merz im Interview mit dem heute-journal. Das könne so nicht weitergehen. „Und ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass diese Art des Regierens in Deutschland noch zwei Jahre dauert“, mahnt der ehemalige Unions-Fraktionschef und Chefkritiker der Merkel-Regierung. Die tut das, was sie in solchen Situationen meistens tut: Sie schweigt. Doch während ihr das früher als Stärke angerechnet wurde, lässt die Sprachlosigkeit Merkel heute schwach entscheiden. Was ist los mit dieser Kanzlerin?
Exemplarisch für die Situation im Kanzleramt sind die Vorgänge um Annegret Kramp-Karrenbauer. Da prescht die deutsche Verteidigungsministerin und CSU-Chefin vor und präsentiert Ideen zur Entschärfung des Syrienkriegs. Merkel ist über Kramp-Karrenbauers Vorstoß für eine sogenannte Schutzzone informiert. Sie weiß aber offenbar nicht, dass AKK das Ding alleine durchziehen will. Wie aus Regierungskreisen zu hören ist, soll der Verteidigungsministerin aus dem Kanzleramt noch der Rat gegeben worden sein, sich zumindest mit Frankreich abzustimmen und den Vorstoß gemeinsam zu präsentieren. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht, fest steht nur, dass Annegret Kramp-Karrenbauer ihre private Syrien-Offensive solo vorträgt und damit national wie international für einige Irritationen sorgt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ein interessanter Artikel.
Noch wichtiger als die Erforschung der Motive der Kanzlerin für ihr Tun und Lassen scheint allerdings der politische Kurs Deutschlands in der Nach-Merkel-Ära zu sein, für den die Weichen jetzt gestellt werden müssen.
Medien, Politik und Gesellschaft sollten sich verstärkt mit der Zukunft Europas in der Welt von morgen befassen.
Daraus lassen sich Herausforderungen und Aufgaben für Deutschland ableiten, die auch Hinweise auf inhaltliche Schwerpunkte und personelle Erneuerungen im politischen Raum geben.
Merkel hat abgeschlossen. Genießt Ihre Reisen, interessante Gesprächspartner, super Service Chauffeur schöne Essenseinladungen usw.
Die sollen nur machen, Sie war immer am besten wenn Sie nichts entschieden hat. Besser als Ihr Atomausstieg und Flüchtlingskrise.
Hoffen wir das Sie weiter genießt und nichts macht.