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Nachruf
20.08.2018

Das Elend der Welt konnte auch er nicht ausmerzen

Kofi Annan – hier 2001 bei einem Besuch in München.
Foto: Alexander Kaya

Kofi Annan kämpfte als UN-Generalsekretär unermüdlich für den Frieden. Doch bei zwei Blutbädern griffen seine Blauhelme nicht ein

Schon zu Lebzeiten galt Kofi Annan als Lichtgestalt. Wie bei nur wenigen Menschen schienen sich in dem langjährigen Generalsekretär der Vereinten Nationen alle Tugenden zu bündeln. Annan der Geduldige. Annan der Galante. Annan der Gute. Annan stand für den Anstand in einer schlechten Welt. Der frühere US-Botschafter bei den UN, Richard Holbrooke, erklärte Annan zum „Rockstar der Diplomatie“. Der afghanische Staatschef Hamid Karsai huldigte Annan als „Präsidenten der Welt“. Und Timothy Wirth von der UN-Stiftung wollte sogar einen „Hauch von Heiligkeit“ bei dem Charismatiker mit der Wohlfühlstimme erkennen.

Nach Annans Tod – er starb am Samstag nach kurzer Krankheit 80-jährig in seinem Wohnort Genf – häufen sich erneut die Superlative. Erstaunlich ist die nahezu grenzenlose Verehrung für den Friedensnobelpreisträger von 2001. Zwar erzielte der erste Generalsekretär aus dem Afrika südlich der Sahara einige Erfolge bei der Reform des schwerfälligen UN-Apparates. Und im kollektiven Gedächtnis seiner Anhänger bleibt der mutige Widerspruch des Mannes aus Ghana gegen die US-geführte Invasion des Iraks 2003 fest verankert. Ein Krieg ohne UN-Mandat sei illegal, beschied der Generalsekretär. Der Showdown mit dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush bescherte Annan endgültig den Nimbus der moralischen Überlegenheit.

Mit Annans Name verbinden sich aber ebenso wolkige Reden, Schlappen und Tragödien. Der siebte UN-Generalsekretär stieß schnell an die Grenzen des „unmöglichsten Jobs der Welt“, wie der erste Generalsekretär Trygve Lie den Posten nannte. Annan blieb denn auch vage, als er zum Ende seiner Amtszeit (1997 bis 2006) seine Errungenschaften nennen sollte. „Eines der wichtigen Dinge, auf die wir uns in den vergangenen zehn Jahren konzentriert haben, ist die Armut und die ökonomische Entwicklung“, sagte er. Unter seiner Ägide hatten die Vereinten Nationen feierlich die sogenannten Millenniums-Entwicklungsziele proklamiert. Die Habenichtse im Süden sollten bis 2015 stärker am Wohlstand teilhaben. Regierungen versprachen, Seuchen niederzuringen und die Tore der Bildungsanstalten für alle zu öffnen. Zentrale Vorgaben wurden jedoch nicht erreicht. Das Elend der Welt ließ sich nicht in einigen wenigen Jahren ausmerzen, wie Annan seinen Zuhörern oft weismachen wollte.

Ebenfalls fällt die Annan’sche Friedens-Bilanz gemischt aus. Der „extrem aktive internationale Führer“, wie der frühere UN-Untergeneralsekretär Brian Urquhart seinen Freund Annan nannte, schaltete sich zwar erfolgreich in die Unabhängigkeitsbestrebungen Ost-Timors von Indonesien ein. Schwere internationale Krisen wie diejenige um Irans mutmaßliches Atomwaffenprogramm konnte der erste Mann des UN-Sekretariats aber nicht entschärfen. Der Afrikaner Annan mühte sich auch vergeblich, die Gemetzel in Sudans Provinz Darfur zu stoppen.

Eine Demütigung erlebte Annan durch Iraks Diktator Saddam Hussein. Annan wollte erreichen, dass der Irak mit den UN-Waffeninspektoren kooperiert. Saddam empfing den Generalsekretär 1998 in einem Palast, man schmauchte Zigarren, Annan ließ sich vom rauen Charme des Herrschers betören. „Kann ich Saddam Hussein trauen?“, fragte Annan, um die Antwort gleich zu geben: „Ich kann mit ihm Geschäfte machen.“ Saddam aber scherte sich nicht um seine Zusagen und missbrauchte ein humanitäres UN-Programm.

Auch zwei Blutbäder verbinden sich mit Annans Namen. Er habe sich der „Feigheit“ schuldig gemacht, schrieb etwa Kenneth Cain, ein ehemaliger UN-Experte für Menschenrechte. Annan habe dem Völkermord 1994 in Ruanda und dem Massenmord der Serben an 8000 wehrlosen Muslimen 1995 in Srebrenica nur zugeschaut. Seinerzeit dirigierte Annan in der New Yorker Zentrale die Blauhelmeinsätze. Doch die UN-Soldaten griffen nicht ein.

Annan erblickte 1938 an der Goldküste im Westen Afrikas das Licht der Welt, dem heutigen Ghana. Sein Vater, ein Adliger, verlangte von seinem Sohn immer Topleistungen. Kofi studierte in den USA und in Genf. In der Weltgesundheitsorganisation in Genf begann Anfang der 1960er Jahre sein Aufstieg. Es folgen UN-Stationen auf verschiedenen Kontinenten. Mit jedem Job wurde der Junge von der Goldküste geschmeidiger, geschickter, ehrgeiziger. Schließlich fanden die USA Gefallen an Annan und machten aus ihm den UN-Generalsekretär. Dafür erwarteten die Amerikaner, dass Annan spurt. Doch als die USA den Irak ins Visier nahmen, gab Annan sein berühmtes Kontra.

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