Er behandelte Nawalny nach Giftanschlag: Arzt in Sibirien gestorben
Im Sommer 2020 hatte er den Kremlkritiker Alexej Nawalny noch nach dem Giftanschlag behandelt. Nun ist der russische Arzt im Alter von 56 Jahren plötzlich gestorben.
Ein russischer Arzt, der den Kremlkritiker Alexej Nawalny direkt nach dem Giftanschlag im vergangenen August behandelte, ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Der stellvertretende Chefarzt für Anästhesiologie und Reanimation, Sergej Maksimischin, sei "plötzlich verstorben", teilte die Klinik in der sibirischen Stadt Omsk mit. Maksimischin arbeitete demnach 28 Jahre lang in dem Krankenhaus. Eine Todesursache nannte die Klinik nicht. Medien berichteten, Maksimischin habe einen Herzstillstand erlitten.
Russischer Arzt behandelte Nawalny vor dem Transport in die Charité
Nawalnys im Ausland lebender Mitarbeiter Leonid Wolkow sagte dem US-Nachrichtensender CNN, dass der Mediziner zwei Tage lang für die Behandlung des Oppositionellen verantwortlich gewesen war, bis dieser nach Deutschland ausgeflogen wurde. "Er wusste mehr als irgendjemand sonst über Alexejs Zustand."
Im November war der durch die Behandlung Nawalnys in die Kritik geratene Chefarzt derselben Klinik zum Gesundheitsminister der Region befördert worden. Alexander Murachowski hatte Nawalny damals lediglich eine Stoffwechselstörung bescheinigt. Hinweise auf eine Vergiftung hatte es nach seinen Angaben nicht gegeben. Nawalny warf ihm eine "Fälschung" der Diagnose vor.
Russland bestreitet die Vergiftung Nawalnys
Der russische Oppositionsführer war am 20. August während eines Flugs zusammengebrochen. Nach einer Zwischenlandung kam der 44-Jährige in das Omsker Krankenhaus. Am 22. August wurde Nawalny nach Berlin ausgeflogen und wochenlang in der Charité behandelt. Untersuchungen mehrerer Labore zufolge wurde er mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet. Russland hingegen gibt an, man habe bei Nawalny keine Vergiftung nachweisen können und leite deshalb keine Ermittlungen ein.
Nawalny selbst wurde nach seiner Rückkehr in Moskau inhaftiert und Anfang der Woche zu mehreren Jahren Straflager verurteilt, weil er gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren wegen Betrugs und Veruntreuung von Geldernverstoßen haben soll, während er sich in Deutschland aufhielt. (dpa)
Das könnte Sie auch interessieren:
- Russischer Chefredakteur muss in Haft - wegen Witz auf Twitter
- Alexej Nawalny ist in Haft: Das sind seine wichtigsten Helfer
- Nawalny muss in die Strafkolonie: Der Staat will keine Schwäche zeigen
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.
Die Nawalny-Berichterstattung in all ihren Facetten wird allmäglich lächerlich.
Am besten sollten die Märchenerzähler knapp 60 Jahre zurückblicken und die "Kennedy-Chruchstschow-Witze" wieder ausgraben.
Nur leider ist die Situation in Russland selbst und in den bi- und multilateralen Beziehungen derzeit alles andere als geeignet für Märchen z. B. vom grossen bösen Wolf oder für dumme Witze und Sprüche.
Putin ist aus dem Telefon gekrabbelt und hat ihn gekitzelt bis her mau war. Oder war es ein Nawalny Scherge?
Na da haben wir schon die Theorie, dass jemand den Arzt getötet hat um Putin schlecht zu machen. ;-)
Obwohl es auch eine natürliche Ursache haben kann. Oder auch dem Lebenswandel des Arztes verursacht haben könnte. Oder, oder, oder. Alles reine spekulation. Putingegner werden es putin vorwerfen, putinanhänger nawalny oder der USA.
Übrigens rechtfertigen Verbrechen anderer die Verbrechen von einem selber? Mal darüber nachdenken und nicht immer reflexartig bei Verbrechen Russlands auf die der bösen USA hinweisen.
Anscheinend ist Russland der ausgemachte Feind und der Rest der Welt ist in bester Ordnung.
Soll das Verschwiegen werden? Zensur weil es Russland ist? Steht hier Russland ist böse und der Rest nicht?
Es werden vermutlich Theorien in alle Richtungen kommen. Das Putin den Arzt vergiftet hat, dass es die USA waren, ... labil Menschen gibt es genug. ;-)
Es kann Zufall gewesen sein. Ich kenn genug Fälle wo jüngere einfach tot umgekippt sind. Vielleicht war es hier so, Vielleicht nicht.
Fakt ist, dass Russland schon öfters missliebige Personen durch Gift oder Anschläge beseitigt hat. Von mysteriösen Unfällen ganz zu schweigen. Ob Nawalny es auch machen würde wenn er an der Staatsspitze stehen würde ... ich würde es nicht ausschließen.
Was eher interessant ist, ist der reflexartige Schutzmechanismus von einigen für Putin, sobald etwas Zusammenhang mit der Vergiftung über Nawalny kommt.
@ Verbrechen von "Verbündeten" werden nicht angeprangert. Das stößt auf. Bigott und janusköpfig ist das. Das stößt auf. Wenn Unrecht angeprangert wird, dann objektiv. Aber das ist nicht der Fall und damit delegitimiert man sich selbst.
Die völkerrechtlich umstrittenen Drohneneinsätze, guatamano, die Kriegsverbrechen im Irak wurden beispielsweise natürlich nie irgendwo erwähnt und kritisiert.
Aber wenn Russland hier in Deutschland morde auf offener Straße durchführen lässt, hört man von denen die die USA immer anprangern .... nichts. Das ist sehr objektiv und.
Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass labile Menschen anhand solcher Berichterstattung zu Verschwörungstheoretikern mutieren. Gratulation, wenn dies so gewollt sein sollte hat der Bericht 100 von 100 Punkte erreicht.