Erster Direktflug nach Moskau seit Kaukasuskrieg
Moskau (dpa) - Erstmals seit dem Südkaukasuskrieg zwischen Russland und Georgien vor rund 17 Monaten ist in Moskau wieder ein Passagierflugzeug aus dem Nachbarland nach einem Direktflug gelandet.
Die Boeing-737 der Gesellschaft Georgian Airways mit 85 Reisenden aus Tiflis an Bord habe am Freitagmittag auf dem Flughafen Moskau- Domodedowo aufgesetzt, wie die Agentur Itar-Tass meldete. Russland hatte dem früheren Kriegsgegner Georgien im Dezember eine vorläufige Erlaubnis für Charterflüge nach Moskau und St. Petersburg erteilt. Der Linienflugverkehr bleibt eingestellt. Beide Länder unterhalten seit dem Konflikt von August 2008 keine diplomatischen Beziehungen.
Der georgische Präsident Michail Saakaschwili reiste unterdessen nach Angaben seiner Kanzlei nach Deutschland. Das Staatsoberhaupt nehme in München an einer internationalen Südkaukasus-Konferenz teil, teilte ein Sprecher von Saakaschwili in Tiflis mit. Zwischen Russland und Georgien gab es zuletzt kleine Schritte einer Annäherung. So vereinbarten beide Länder neben den Charterflügen auch die Öffnung des derzeit geschlossenen einzigen Grenzübergangs zum 1. März 2010. Nach dem Blutvergießen 2008 hatte Georgien die Kontrolle über die Gebiete Abchasien und Südossetien verloren. Russland erkennt die Regionen gegen den Protest der EU und USA als unabhängige Staaten an.
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