Ex-Generalsekretär: Keine verdeckten CSU-Konten
Augsburg/Altötting (dpa) - Der frühere CSU-Generalsekretär Gerold Tandler hat Angaben des vor Gericht stehenden Ex-Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber zu geheimen CSU-Parteikonten entschieden zurückgewiesen.
"Die Behauptungen Schreibers sind unglaublich", sagte Tandler am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es habe immer nur ein offizielles Parteikonto gegeben. "Auch das Spendenkonto Strauß war Teil der Finanzbuchhaltung der CSU-Landesleitung", sagte Tandler. Das sei überprüft worden. Tandler war von 1971 bis 1978 und 1983 bis 1988 CSU-Generalsekretär und Intimus des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß.
Der Innenexperte der CSU-Landtagsfraktion, Christian Meißner, nannte die Angaben Schreibers einen "Western von gestern". Die Aufregung der Partei halte sich in Grenzen, Schreiber tische altbekannte Themen auf. Die Angaben zu den angeblichen Parteispenden von 1991 habe Schreiber bereits 2002 bei seiner Vernehmung in Kanada durch den Parteispenden-Untersuchungsausschuss vorgebracht.
Auch Parteichef Horst Seehofer hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und darauf verwiesen, dass eine Prüfung der CSU-Kassenbücher keinerlei Vorgänge zutage gefördert habe, über die Schreiber vor Gericht gesprochen hat. Danach sollen Ende 1991 illegale Spenden aus Schmiergeldern eines Panzergeschäfts mit Saudi-Arabien in Höhe von rund 1,4 Millionen D-Mark (716 000 Euro) an die CSU geflossen sein. Schreiber steht nach über zehnjähriger Flucht nach Kanada wegen Steuerhinterziehung und Beihilfe zum Betrug vor dem Landgericht Augsburg. Er soll rund elf Millionen Euro Steuer hinterzogen haben.
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