In Massengrab lebendig eingemauert
Schauerlicher Fund in Afghanistan: Mehrere hundert Gefangene sind in Kabul lebendig eingemauert worden.
Kabul (dpa, AFP). In einem Gefängnis am Rande der afghanischen Hauptstadt Kabul ist jetzt ein Massengrab aus Sowjetzeiten mit mehreren hundert Toten entdeckt worden. Wie der britische Sender BBC am Freitagmorgen berichtete, waren die Gefangenen bei lebendigem Leib in unterirdischen Räumen eingemauert worden.
"Es gibt dort mindestens 15 Räume mit Toten¿, sagte Polizeichef Ali Schah Paktiwal. Eine genaue Zahl der Opfer wurde nicht genannt.
Ein 70-Jähriger, der erst vor kurzem nach Afghanistan zurückgekehrt war, hatte die Behörden zu dem Massengrab geführt. Der Mann hatte während der sowjetischen Besatzungszeit (1979-1989) in Afghanistan für die Besatzer gearbeitet.
Es handelte sich um das zweite Massengrab aus Zeiten der sowjetischen Besetzung von 1979 bis 1989, das in der Nähe von Kabul gefunden wurde. Im vergangenen Jahr hatten NATO-Soldaten ein Grab in der Nähe eines Gefängnisses entdeckt, in dem Gegner der Sowjet-Besatzung gefoltert und getötet worden waren.
Im April tauchte ein weiteres Massengrab mit den Überresten von mehr als 400 getöteten Afghanen in der nordöstlichen Provinz Badachschan auf. Es wird vermutet, dass es sich bei den meisten Getöteten um Zivilistenhandelte, die sich den Besatzern widersetzten.
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