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Medizin
14.09.2010

Arzneireport: Die Abkassierer

Die Aufnahme vom 03.04.2002 zeigt einen Teil einer Hausapotheke. Die meisten Hausapotheken in Baden-Württemberg sind gefüllt mit überflüssigen Medikamenten. Vor allem jüngere Menschen sammeln nach einer neuen Studie Arzneimittel zu Hause, anstatt sie zu entsorgen. Nur 21 Prozent aller Medizinschränke enthalten ausschließlich die notwendigen Mittel. dpa/lsw (Zu lsw-THEMA DES TAGES vom 03.04.2002)
Foto: dpa

Pharmakonzerne nutzen Deutschland offenbar zum Abkassieren. Denn sie können den Preis für neue Arzneimittel in Eigenregie festlegen. Die Krankenkassen müssen zahlen, was gefordert wird. Der diesjährige "Arzneiverordnungsreport 2010" beschreibt die Folgen. Von Josef Karg

Pharmakonzerne nutzen Deutschland offenbar zum Abkassieren. Denn sie können den Preis für neue Arzneimittel in Eigenregie festlegen. Die Krankenkassen müssen zahlen, was gefordert wird. Das gibt es in Europa sonst nur noch in Dänemark oder Malta. Der diesjährige "Arzneiverordnungsreport 2010" beschreibt die Folgen.

So sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Medikamente im letzten Jahr wieder gestiegen - um 4,8 Prozent auf den aktuellen Höchststand von 32,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Das ist mehr als der Verkehrshaushalt Deutschlands 2009 (rund 27 Mrd.).

Teure Blutdrucksenker, Magen-, Schmerz-, Krebs- oder Asthmamittel hätten die Arzneikosten der gesetzlichen Kassen in die Höhe getrieben, heißt es. "Die Pharmaindustrie macht Umsatz auf Kosten der deutschen Beitragszahler." So lautet die Schlussfolgerung der Autoren des Arzneireports.

Ein Beispiel: Eine Hunderter-Packung eines Magenschutzmittels mit dem Wirkstoff Omeprazol kostet in Schweden 9,36 Euro, in Deutschland aber 60,46 Euro. Das ergibt ein Plus von über 500 Prozent, errechnete Ulrich Schwabe, einer der Herausgeber der Studie. Immerhin, am 1. September sei der Preis für Omeprazol hierzulande auf 43,29 Euro abgesenkt worden, womit der Preis "nur" noch gut 360 Prozent höher liege als in Schweden. Hersteller wie der Pharmakonzern AstraZeneca machen mit Omeprazol-Produkten Milliardenumsätze.

Studie: Milliardensubventionen für die Branche nicht zu vertreten

Mit deutlich geringeren Preisen wie etwa in Schweden sowie mehr Nachahmer-Mitteln, sogenannten Generika, könnten 9,4 Milliarden Euro gespart werden, sagt Schwabe. Er fordert: Viele Privilegien der Pharmaindustrie sollten abgeschafft werden. Denn Milliardensubventionen für die Pharmabranche seien weder ökonomisch noch gesundheitspolitisch zu vertreten. Wenn in Deutschland patentgeschützte Arzneimittel und Generika 30 bis mehrere hundert Prozent teurer als in anderen europäischen Ländern seien, "dann stimmt in diesem Markt etwas nicht".

Auch die Vertreter der Ärzte sehen die Pharmabranche kritisch. Leonhard Hansen kritisierte mehrere Fälle besonders hoher Preise, etwa bei der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs: "Da sind alle Dämme gebrochen." Er wirft der Industrie vor, extrem teure neue Krebsmittel ohne Zusatznutzen auf den Markt gedrückt zu haben. "Für höchste Therapiekosten wurde die Lebenserwartung nicht um einen Tag verlängert."

Des Problems der teuren Medikamente ist sich die Politik bereits seit längerem bewusst. Allein die bisherigen Maßnahmen fruchteten nichts: Hansen moniert, der "gigantische Aktionismus des Gesetzgebers" habe bisher ein absolut unbefriedigendes Ergebnis gebracht.

Die von der Koalition derzeit geplante Nutzenbewertung für die neuen, teuren Patent-Arzneimittel werteten die Experten positiv. Sie soll Grundlage für Rabattverhandlungen zwischen Kassen und Herstellern werden. Minister Philipp Rösler (FDP) habe den ersten Schritt getan, um den Markt zu normalisieren, sagte Dieter Paffrath, Mitherausgeber des Reports.

Pharmaverband übt Kritik an Report

Die Pharmabranche übte heftige Kritik an der Studie, die auf 740 Millionen Verordnungen basiert. Die Geschäftsführerin des Verbands forschender Arzneimittelhersteller, Cornelia Yzer, nannte sie "Schnee von gestern". Die Niedrigpreise in Schweden seien auch auf die dort fehlende Mehrwertsteuer zurückzuführen. Josef Karg mit dpa

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