Memoiren erscheinen posthum am 9. September
Berlin (dpa) - Bis zuletzt hat Peter Glotz, Autor zahlreicher Bücher und Essays, an seinen Memoiren geschrieben. Kurz nach seinem Tod erscheint nun am 9. September bei Econ (Berlin) sein letztes Buch "Von Heimat zu Heimat. Erinnerungen eines Grenzgängers", das der Verlag als Glotz' politisches Vermächtnis ankündigt.
Darin geht der Medienwissenschaftler und frühere SPD-Politiker mit seiner Partei hart ins Gericht. Seine Bilanz sei "von allzuviel Rücksichten frei", schreibt er im Vorwort. Aus Rücksicht auf seine Partei habe er sich zwar "manch schöne Geschichte" verkniffen. "Aber die Grundkonflikte müssen dargestellt, die Grundfiguren ehrlich porträtiert werden."
Für den Grad seiner "ständigen Abweichung" sei er in der SPD "gut behandelt worden", resümiert Glotz, der immer wieder SPD-kritische Positionen vertrat. Er habe bei aller Kritik auch nie mit dem Gedanken gespielt, aus der SPD auszutreten. Der "Enkelgeneration" der Partei, darunter dem zur Linkspartei gewechselten Oskar Lafontaine, wirft er jedoch vor, sie habe es versäumt, das "Betriebssystem ihrer Partei zu erneuern". (Econ Verlag, Berlin, ca. 340 S., Euro 24,90)
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