Nach Protesten attackiert Ahmadinedschad den Westen
Teheran (dpa) - Einen Tag nach erneuten Massenprotesten im Iran gegen die Regierung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat der erzkonservative Politiker den Westen attackiert.
"Der Westen sollte wissen, dass die iranische Regierung heute zehnmal stärker ist als vor einem Jahr", sagte Ahmadinedschad am Dienstag in der südiranischen Stadt Schiraz. Die Rede wurde live im Nachrichtensender Khabar übertragen.
Die Vorwürfe, der Iran plane den Bau einer Atombombe, seien ein schlechter Witz. "Sie erzeugen bei uns und unserer Nation Brechreiz", sagte Ahmadinedschad. "Wenn wir eine Atombombe bauen wollten, dann hätten wir auch den Mut, dies zu sagen", betonte er. In der vergangenen Woche waren erneut Gerüchte auf der Grundlage angeblicher geheimer Unterlagen aufgekommen, der Iran plane den Bau einer Nuklearwaffe im Zeitraum von vier Jahren.
Am Montag hatten Zehntausende Oppositionelle im Iran die Trauerfeier für den regimekritischen Großajatollah Hussein Ali Montaseri zu einer Massendemonstration gegen die Regierung Ahmadinedschads genutzt. Der Präsident steht seit seiner wegen Fälschungsvorwürfen umstrittenen Wiederwahl am 12. Juni besonders in der Kritik.
Die Diskussion ist geschlossen.