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23.12.2008

Piratenjagd unterm Weihnachtsbaum - Marine startet EU-Mission "Atalanta"

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Djibouti (AZ). Ein zwei Meter hoher Weihnachtsbaum schmückt denFunkmast der Fregatte "Karlsruhe", als sie am Dienstag in den Golf vonAden zur Piratenjagd aufbricht. Auch im Hubschrauberhangar leuchtet einkleiner Plastikweihnachtsbaum mit elektrischen Kerzen.

Djibouti (AZ). Ein zwei Meter hoher Weihnachtsbaum schmückt den Funkmast der Fregatte "Karlsruhe", als sie am Dienstag in den Golf von Aden zur Piratenjagd aufbricht. Auch im Hubschrauberhangar leuchtet ein kleiner Plastikweihnachtsbaum mit elektrischen Kerzen.

"Wir wollen wenigstens etwas Weihnachtsstimmung aufkommen lassen", sagt der Kommandeur der "Karlsruhe", Fregattenkapitän Hans-Joachim Kuhfahl. Und er verspricht auch noch ein Krippenspiel über die Weihnachtstage, "wenn es die operative Lage zulässt".

In den kommenden Wochen ist die "Karlsruhe" dem Marineverband der Europäischen Mission unterstellt, der seit Monatsbeginn unter dem Codenamen "Atalanta" Jagd auf die Piraten macht. "Die Zahl der Überfälle auf See ist in diesem Jahr nicht nur hochgeschnellt, sie ist regelrecht explodiert", sagt ein Bundeswehroffizier und verweist auf fast 250 Attacken auf Zivilschiffe. 48 davon waren der offiziellen Statistik zufolge "erfolgreich" - Boot und Besatzung wurden gekapert und erst nach Lösegeldzahlung wieder freigelassen.

"Wir gehen davon aus, dass allein in den Monaten Januar bis Oktober 65 Millionen US-Dollar an Lösegeld geflossen sind", sagt der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker. Genau kennt die Zahl keiner, denn betroffene Reedereien reden nicht gern über Zahlungen, die nicht selten in Djibouti in einem Edelhotel in der Nähe des Hafens abgewickelt werden. Doch ein "dreistelliger Millionenbereich" dürfte nicht zu hoch gegriffen sein, heißt es von Experten.

Die meisten Piratenüberfälle werden vor der somalischen Küste gemeldet - einem Land, das seit 18 Jahren keine Regierung mehr besitzt und als "gescheiterter Staat" gilt. Mit Seeräuberei "verdienen" die verschieden Clans geschätzt mindestens dreimal soviel wie Somalia Staatseinnahmen hat. Daher hat die UNO im Herbst quasi "Feuer frei" gegeben auf Piraten. Seit Anfang Dezember ist die EU mit einem eigenen Marineverband engagiert, zu der nun auch ein deutsches Kriegsschiff gehört.

Abseits der Weihnachtsstimmung an Bord laufen bei fast 30 Grad die Vorbereitungen für den Ernstfall. Was tun, wenn Piraten aufgebracht werden? Dass es so kommen kann, daran lässt Kuhfahl keinen Zweifel. Man werde ein "ernsthaftes Signal" setzen, sagt der Kommandant der "Karlsruhe". Soldaten zeigen auf die 76-Millimeter-Kanone und sind sicher, hier reicht ein Schuss vor den Bug. "Dann halten die schon an."

Während für die Marinesoldaten in einem solchen Fall der Auftrag schon fast erfüllt ist, beginnt für den juristischen Dienst der Hindernislauf. Festnehmen geht nicht, das ist nach deutschem Recht der Polizei vorbehalten. Also ist im Mandat von Festhalten die Rede, ein sogenanntes Jedermannsrecht. "Wir reden hier lieber von Ingewahrsamnahme", sagt ein Jurist. Das entspreche der völkerrechtlichen Norm und stelle die Soldaten auf die sichere Seite. Untergebracht werden sollen die Verdächtigen zunächst auf dem Oberdeck, bevor sie in Djibouti der Bundespolizei übergeben werden - sollten deutsche Interessen nachhaltig betroffen sein.

Zuständig für die Verfolgung von Straftaten auf See ist die Staatsanwaltschaft Hamburg, die künftig auch Fälle von Piraterie behandelt müsste. "Nur kennt das deutsche Strafrecht nicht den Begriff Piraterie", erläutern Juristen. Dennoch sei eine Aburteilung möglich: Allein für den "gefährlichen Eingriff in den Seeverkehr" drohen mindestens fünf Jahre. Versuchter Mord oder Totschlag wären weitere mögliche Anklagepunkte.

Bis es soweit ist, müssen die Feldjäger an Bord die Beweissicherung übernehmen. Denn ein Piratenschiff nach Deutschland zu schleppen, das wäre für ein solches Verfahren ein zu großer Aufwand. "In dem Fall wird geprüft, wie mit dem Boot umgegangen werden kann - im Zweifelsfall wird es, nachdem eindeutige Spuren gesichert und es dann leergeräumt wurde, unter Wasser gedrückt. So etwas können wir nicht einfach treiben lassen."

Die Mannschaft der Fregatte "Karlsruhe" fühlt sich - schon seit Monaten auf See - herausgefordert. "Wir sind vorbereitet", sagen die Soldaten kurz vor dem Auslaufen. Und fügen augenzwinkernd hinzu: "Jetzt muss der Pirat nur noch kommen."

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