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Porträt John D. Rockefeller
07.07.2014

Was wir von den Reichen lernen können

Eindrucksvoll, ebenso wie sein Namensgeber: Das Rockefeller-Center in Midtown Manhattan. Im Vordergrund das Kunstwerk "Atlas in New York".
Foto: Holger Gerken/ Fotoclub Memmingen

Vor 175 Jahren wurde John D. Rockefeller geboren. Er war einer der reichsten Menschen aller Zeiten. Doch sein Ruf war dennoch nicht der beste.

Die ewigen Themen der Menschheit lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen. Da sind die immateriellen Fragen. Wie finde ich Glück, Liebe, Sinn, ja Gott? Es geht auch profaner, aber nicht minder kompliziert. Welcher Weg führt uns zum Reichtum? Vielleicht lässt sich diese finanzielle Angelegenheit am besten mit dem Leben eines der wohlhabendsten Menschen, die es je gab, beantworten. Der Name des heute vor 175 Jahren geborenen John D. Rockefeller ist zum Synonym für wirtschaftlichen Erfolg geworden.

Auf heutige Zeiten umgerechnet, besaß er 19,6 Milliarden Dollar. Die Formulierung, jemand sei so reich wie Rockefeller, hat sich bis heute gehalten. Doch wie häuft man derart viel Geld an? Die Spurensuche führt in die Kindheit der Legende zurück. Dabei hilft auch Ron Chernows gute Biografie „Die Karriere des Wirtschafts-Titanen“.

1. Lektion: Eine harte Kindheit kann eine gute Schule sein.

Das Leben Rockefellers zeigt, wie Chernow schreibt, dass eine entbehrungsreiche Jugend einen Menschen „abhärten und gegen die späteren Widrigkeiten des Lebens wappnen kann“. Die Rockefeller-Kinder wuchsen im Amerika der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts in kargen Verhältnissen auf. Ein Nachbar der Familie sagte einst: „Ihre Kleidung war alt und zerrissen und sie sahen dreckig und hungrig aus.“ Rockefellers Vater war ein unruhiger Mensch. Er ließ die Familie Monate allein, zog als Wunderdoktor über Land, brachte seine frühere Freundin als Haushälterin mit in die Ehe ein und zeugte abwechselnd mit ihr sowie Rockefellers Mutter Kinder.

Später sollte dieser „Devil Bill“, also „Teufel Bill“ genannte Mann unter falschem Namen eine zweite Frau heiraten. Er war ein Bigamist. An der chaotischen Situation könnte ein Bub zerbrechen, gar dem Alkohol verfallen. Rockefeller mied nicht nur Schnaps und anderes Teufelszeug, er bahnte sich mit Willenskraft den Weg aus dem familiären Desaster. Dabei übernahm der Sohn vom Vater nur eine Sache: die religiöse Beziehung zu Geld. So unkontrolliert das Sexualleben von „Devil Bill“ war, so beherrscht agierte der Mann in finanziellen Dingen.

Rockefellers Vater liebte Geld, eine Eigenschaft, die auf seinen Sohn überging. Er brachte ihm bei, wie segensreich eine harte Verhandlungsführung und eine akkurate Buchführung sind. Auch wenn der Junior kaum Geld hatte, bilanzierte er penibel Einnahmen und Ausgaben. Im Kern war einer der reichsten Menschen der Welt auch in den Jahrzehnten des Aufstiegs zum Herrscher über den Öl-Riesen Standard Oil ein Buchhalter. Heute würde man sagen: Er war ein Controlling-Ass. Mit enormer Schnelligkeit überflog Rockefeller Zahlenkolumnen und entdeckte Fehler und Verlustbringer. Wirtschaftlicher Erfolg ist oft banal: Wer mehr einnimmt als ausgibt, verfügt über Barreserven für Investitionen. Es war eine der großen Stärken Rockefellers, dass er reichlich Finanzmittel hatte, um einen Konkurrenten nach dem anderen zu schlucken.

In unsere Zeit übertragen heißt das: Wer reich werden will, muss Mut zur Spießigkeit haben. Ein Haushaltsbuch, wie es einst Großmütter führten, könnte der Grundstein für die spätere Unabhängigkeit sein. Wie heißt es unsexy in einer Broschüre der Sparkassen: „Durch cleveres Haushalten lässt sich vielleicht sogar ein Plus erwirtschaften, mit dem Sie sich später kleinere oder größere Wünsche erfüllen können.“

Wem das nicht gelingt, der findet in dem im Geiste Rockefellers verfassten Sparkassen-Büchlein „Mein Haushaltskalender 2014“ Adressen von Schuldnerberatungsstellen. Derartige Hilfe brauchte der Amerikaner nicht. Hier können Eltern prüfen, ob ihre Kinder zum Unternehmer taugen. Denn schon als Bub erwarb Rockefeller im großen Stil Süßigkeiten, teilte sie in Portionen auf und stieß sie mit kleinem Gewinn an seine Geschwister ab. Mit sieben Jahren erkannte er zudem, dass ein guter Firmeninhaber nicht nur auf einem Bein stehen darf. Rockefeller räumte das Nest einer Truthenne aus, zog die Küken auf und verkaufte sie. Die Mutter unterstützte ihn dabei. Er bekam von ihr Quark als Futter für die Tiere.

2. Lektion: Gerissenheit kann einen voranbringen.

Rockefeller musste sich bis zu seinem Tod mit 97 Jahren stets des Vorwurfs erwehren, er sei ein besonders rücksichtsloser Geschäftsmann. Er wies es weit von sich, rein aus Gier zu handeln. Vielmehr sei sein Reichtum eine Art angenehmes Nebenprodukt harter Arbeit. Die Theorie bestreitet nicht nur der Biograf Chernow. Auch sein Schaffen beobachtende Journalisten sahen in dieser Zeit das Wirken des Mannes von einem eiskalten Streben nach Macht geprägt. Rockefeller muss schon früh an seinen Aufstieg geglaubt haben. Aus der Jugendzeit stammt der Satz: „Eines Tages will ich 100000 Dollar haben. Und das werde ich eines Tages auch.“

Schon mit 18 Jahren wagte er nach einer Ausbildung als Buchhalter bei einem Spediteur den Weg in die Selbstständigkeit, war ihm doch die Bezahlung als Angestellter zu gering. Mit einem Partner handelte er clever mit Wagenladungen von Fleisch und Getreide. Der junge Mann strotzte vor Selbstbewusstsein. Als ihm ein Bank-Sachbearbeiter einen Kredit verweigerte, konterte er das arrogant: „Eines Tages werde ich der reichste Mann der Welt sein.“ Die kühne Vorhersage sollte sich auch deswegen erfüllen, weil der überehrgeizige und humorlose Mann wie besessen seine wirtschaftlichen Ziele verfolgte.

3. Lektion: Ein erfolgreicher Unternehmer braucht einen Riecher.

Rockefeller erkannte frühzeitig, welch enormes Potenzial in der Verarbeitung von Öl zu günstigem Leuchtstoff für Lampen steckt. Geschickt im Umgang mit Menschen, wie er war, schaffte er es, einen Chemiker mit an Bord zu holen, der wusste, wie Öl raffiniert wird. Schon mit 25 Jahren kontrollierte Rockefeller die größte Raffinerie Clevelands. Er handelte günstigere Konditionen für den Transport seiner Ölfässer per Eisenbahn aus. Das war der Beginn einer lange erfolgreichen Strategie, sich Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten zu verschaffen und sie auszuschalten.

Die Journalistin Ida Tarbell fällte einst ein hartes Urteil über den durchsetzungsfähigen Geschäftsmann: Rockefellers Bereitschaft zu Betrug und Falschspielerei ermöglichte es ihm, sich allein an die Spitze zu setzen. Auf alle Fälle baute der Unternehmer wie eine Krake den Machtbereich seiner Standard Oil Company aus, indem er bei zahllosen Konkurrenten einstieg. Am Ende, so schreiben Wirtschaftshistoriker, habe er rund 90 Prozent des Marktes kontrolliert. Das und seine Absprachen mit den Eisenbahngesellschaften zog wütende Proteste von Mitarbeitern verbliebener Wettbewerber nach sich. Rockefeller stand als Chef eines Kartells und Verschwörer am Pranger. Es gab Todesdrohungen für den „Mephistopheles von Cleveland“. Kein Dank dafür, dass es ihm gelungen war, Kerosin so billig zu machen, dass es sich viele Bürger leisten konnten.

4. Lektion: Ruhe in der Bedrängnis bewahren.

In den Jahren immer heftiger werdender Kritik reagierte der große, blasse Mann mit dem rotgoldenen Backenbart auf wundersame Weise unaufgeregt. Zeitgenossen erklären das Phänomen mit seinem festen Glauben als Baptist, für den Kapitalismus und Christentum sich liebende Zwillinge waren. Er lebte im Bewusstsein, seine Karriere sei eine Gunst des Herrn. Schon als frommes, von seiner Mutter religiös geprägtes Kind spendete Rockefeller Minibeträge für wohltätige Zwecke. Später sollte er zum größten Gönner seines Landes heranreifen. Er stiftete eine Universität und brachte die medizinische Forschung voran. Experten wie Chernow glauben, dass er aus seinem frühen karitativen Engagement das Recht abgeleitet hat, Reichtum anzuhäufen und dabei zum Teil brutal vorzugehen. Der knallharte Rockefeller blieb den Mitgliedern seiner baptistischen Glaubensgemeinde aber verborgen. Dort fegte er schon mal die Kirche aus und wurde als gottesfürchtiger Mann verehrt. Auch seine Mitarbeiter schätzten den Patriarchen als fairen und bescheiden lebenden Chef. Morgens nahm der schlanke Mann Brot und Milch zu sich, abends aß er eine Tüte Äpfel.

5. Lektion: Ein Unternehmer braucht Glück.

Die Ironie der Geschichte wollte es, dass Rockefellers Imperium auf politischen Druck zerschlagen wurde, er aber davon auch noch profitierte, weil im Zuge der Strafaktion der Aktienkurs betroffener Gesellschaften anstieg. Rockefeller befand sich als größter Anteilseigner wieder einmal auf der Sonnenseite des Lebens. Wie sagte er doch einmal überheblich: „Der größte Vorteil des Reichtums liegt darin, dass man sich keine Ratschläge mehr anzuhören braucht.“

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