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Bundesbank
02.09.2010

Sarrazin: Der Rauswurf erfolgt einstimmig

Sarrazin bei Literaturfestival ausgeladen
Foto: DPA

Axel Weber und seine Vorstandskollegen haben die Reißleine gezogen: Sie sprachen ihrem Kollegen Thilo Sarrazin in einem bislang noch nie da gewesenen Akt das kollektive Misstrauen aus - nicht ganz uneigennützig, wie Martin Ferber weiß.

Diskretion geht über alles. Nicht soll und darf die Arbeit der obersten Währungshüter der Nation stören. Das wuchtige Gebäude der Deutschen Bundesbank im Norden Frankfurts gleicht einer abgeschotteten Festung, der sechsköpfige Vorstand mit seinem Präsidenten Axel Weber an der Spitze legt Wert auf die Unabhängigkeit der Institution. Der Ruf des Hauses ist legendär, auch und gerade weil die Bundesbank alle Versuche der Politik, sich in ihre Arbeit einzumischen, jahrzehntelang konsequent, kategorisch und erfolgreich vereitelt hat.

Seit Tagen jedoch ist es mit der Ruhe im sonst so ruhigen Frankfurter Norden vorbei. Kamerateams belagern das Gebäude, die Rufe der Politik nach einem raschen Handeln werden immer lauter, und Präsident Axel Weber muss sich immer wieder vor der Presse erklären. Schuld daran ist einzig und allein der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin. Seit er im Mai vergangenen Jahres von den SPD regierten Ländern Berlin und Brandenburg, die turnusgemäß an der Reihe waren, zum Vorstandsmitglied gewählt wurde, kommt die Bank aus den Schlagzeilen nicht mehr heraus.

So war es im Herbst vergangenen Jahres, als Sarrazin zum ersten Mal in einem Interview mit der Literaturzeitschrift Lettre international seine umstrittenen Thesen zur Zuwanderung verkündete und zur Strafe Kompetenzen im Vorstand abgeben musste, so ist es jetzt nach Erscheinen seines Buches "Deutschland schafft sich ab" wieder. Ohne eigenes Zutun werden Sarrazins Ansichten und Auftritte in einen Zusammenhang mit der Bundesbank gebracht.

Damit soll nun Schluss sein. Am Donnerstag zogen Axel Weber und seine Vorstandskollegen die Reißleine und sprachen ihrem Kollegen in einem bislang noch nie da gewesenen Akt das kollektive Misstrauen aus. Einstimmig beschlossen sie in einer Sondersitzung, "beim Bundespräsidenten die Abberufung von Dr. Thilo Sarrazin als Mitglied des Vorstandes zu beantragen."

Vor allem Weber stand mächtig unter Druck. Der frühere Kölner Wirtschaftsprofessor und Mitglied im Rat der Wirtschaftsweisen, der seit 2004 an der Spitze der Bundesbank steht, hat eigene Ambitionen und möchte als Nachfolger des Franzosen Jean-Claude Trichet im November kommenden Jahres Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) werden. Eine Entscheidung steht in den nächsten Monaten an. Ein weiteres Zögern hätte man ihm leicht als Führungsschwäche und Feigheit zum Vorwurf machen können, zudem drohte die Debatte um die Thesen Sarrazins das Ansehen der Bundesbank und damit auch den Ruf ihres Präsidenten nachhaltig zu beschädigen.

Die Hoffnung Webers und seiner Vorstandskollegen, der umstrittene Sarrazin würde freiwillig seinen Hut nehmen, erfüllten sich nicht, im Gegenteil. Obwohl der Vorstand bereits am Montag seinem Berliner Kollegen die Gelbe Karte gezeigt und darauf hingewiesen hatte, dass Vorstandsmitglieder verpflichtet seien, "bei politischer Betätigung diejenige Mäßigung und Zurückhaltung zu wahren, die sich aus ihrer Stellung gegenüber der Gesamtheit und aus Rücksicht auf die Pflichten ihres Amtes ergeben", wollte Sarrazin von Zurückhaltung nichts wissen und trat am Montag und Mittwoch bei zwei TV-Talkshows auf. Damit aber brachte er das Fass endgültig zum Überlaufen, die Geduld seiner Kollegen war zu Ende.

Nun liegt das weitere Schicksal Sarrazins in den Händen des Bundespräsidenten. Nur das Staatsoberhaupt kann ein Vorstandsmitglied der Bundesbank abberufen. Hoffnungen darauf, der neue erste Mann im Staate könnte ihn noch "begnadigen", braucht sich der frühere Berliner Finanzsenator allerdings kaum zu machen. Am Mittwoch nämlich hatte Wulff indirekt die Bundesbank aufgefordert, sich von ihrem umstrittenen Vorstandsmitglied zu trennen. "Ich glaube, dass jetzt der Vorstand der Deutschen Bundesbank schon einiges tun kann, damit die Diskussion Deutschland nicht schadet - vor allem auch international."

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