Steinbrück platzt der Kragen: "Hochnäsige" Bankmanager
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat deutsche Bank-Manager in ungewöhnlich scharfer Form attackiert. Der SPD-Vize ging so weit, dass er den Managern Arroganz vorwarf: "DieHochnäsigkeit der Manager, die wir mitunter gesehen haben - nach demMotto: 'Wir sind cleverer als die anderen' -, endete in einem Desaster."
Berlin/Augsburg l AZ l Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat deutsche Bank-Manager in ungewöhnlich scharfer Form attackiert. In einem Interview sagte er, es gebe Bankenvorstände, "die der Komplexität dessen, was sie tun, nicht gewachsen sind."
Der SPD-Vize ging so weit, dass er den Managern Arroganz vorwarf: "Die Hochnäsigkeit der Manager, die wir mitunter gesehen haben - nach dem Motto: 'Wir sind cleverer als die anderen' -, endete in einem Desaster." Steinbrück hält auch staatsanwaltliche Ermittlungen für angebracht. Dafür gebe es "gute Gründe".
Die harsche Kritik zeigt, wie groß die Verärgerung in der Politik über die Auswirkungen der Marktturbulenzen ist. Die durch Fehlspekulationen im US-Immobilienmarkt ausgelöste Finanzkrise hatte Milliardenschäden bei deutschen Banken verursacht.
Die Steinbrück-Attacke folgte nur wenige Tage nach der harten Kritik von Bundespräsident Horst Köhler an maßlosen Managern mit Millionen-Gehältern, die den sozialen Frieden gefährdeten. Köhler hatte mit seiner Kritik ("Ich sehe eine Entfremdung zwischen Unternehmen und Gesellschaft") Zustimmung von SPD, Union und Gewerkschaften erhalten. Zuvor war bekannt geworden, dass Porsche-Chef Wendelin Wiedeking zuletzt fast 60 Millionen Euro im Jahr verdient hatte.
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