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Seuche
03.12.2014

Kann sich Ebola auch bei uns zu einer Seuche entwickeln?

Die Weltgesundheitsorganisation warnt: Trotz Fortschritten sei Ebola noch nicht besiegt.
Foto: Ahmed Jallanzo (dpa)

Ein Experte beantwortet Fragen, die zurzeit viele Menschen beunruhigen: Werden auch bei uns Infektionskrankheiten viele Menschen dahinraffen? Müssen wir uns vor Epidemien fürchten?

Herr Dr. Hoffmann, vor noch gar nicht so langer Zeit dachte man, Infektionskrankheiten wären weitgehend besiegt. Wie sieht es heute aus?

Infektionskrankheiten sind nach wie vor ein großes Problem, und sie werden es auch auf absehbare Zeit bleiben. Zudem sind die Therapiemöglichkeiten wegen der Zunahme der Antibiotikaresistenzen in vielen Bereichen gesunken.

Das macht den Experten vermutlich besonders viele Sorgen?

Ja, Antibiotikaresistenzen sind sicherlich ein Riesenproblem. Auch bei der Behandlung von Malaria oder Tuberkulose sind schon Resistenzen da – das sorgt in der Fachwelt momentan schon für einige Unruhe.

Gibt es Erreger, die besonders problematisch sind? Vielleicht, weil sie auch das Potenzial haben, Seuchen auszulösen?

Das ist ein weites Feld. Global gesehen gibt es ein paar Krankheiten, denen die Weltgesundheitsorganisation WHO Priorität einräumt – gerade Tuberkulose und Malaria zum Beispiel. Was aber immer wieder auch für Aufregung sorgt, ist die Grippe. Diese Viren sind sehr veränderungsfreudig und können immer wieder zu Pandemien führen, wie zuletzt 2009 bei der sogenannten Schweinegrippe. Diese ist für den Menschen zwar hochansteckend, aber nur relativ selten tödlich. An der Einschätzung, dass Grippe für Menschen mit geschwächtem Immunsystem problematisch werden kann, hat sich in den letzten Jahren nichts geändert. Eine Grippe-Impfung kann schützen. Die Gefahr, dass einmal ein Grippe-Erreger auftritt, der so ansteckend ist wie die Schweinegrippe und so gefährlich für den Menschen wie vermutlich die Vogelgrippe, besteht grundsätzlich immer. Bisher gab es einen solchen Erreger, der beide Eigenschaften vereint, noch nicht.

Handhygiene ist besonders wichtig

Käme es im Fall des Falles auch auf jeden Einzelnen an, wenn es darum geht, Erreger einzudämmen?

Wenn eine neue Seuche auftaucht, muss man sehen, was es für ein Erreger ist und wie er sich verbreitet. Der Erreger der Lungenentzündung SARS zum Beispiel hat sich damals in Windeseile über den Globus ausgebreitet und war aufgrund der konsequenten Eindämmung durch die WHO ebenso schnell wieder verschwunden. Wir haben Strukturen, eine schnelle Ausbreitung auch schnell zu erkennen und die Antwort darauf zu koordinieren. Was den Einzelnen angeht, so ist es immer ein guter Tipp, auf die richtige Händehygiene zu achten – dann ist eine wichtige Übertragungskette schon mal durchbrochen.

Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
10 Bilder
Die gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt
Foto: Archiv

Gibt es denn Hoffnungen auf neue antibakterielle beziehungsweise antivirale Therapien?

Die Antibiotika-Entwicklung ist weltweit auf dem Rückzug. Es wird vielleicht Modifikationen der derzeit verfügbaren Antibiotika geben, aber keine fundamental neuen in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Die Politik ist dabei, sich dieses Problems anzunehmen. Antibiotika sind für die Pharmaforschung relativ unattraktiv, weil sie nur kurz benötigt werden. Ein Blutdrucksenker dagegen wird oft jahrzehntelang eingenommen. Neue antivirale Mittel kommen immer wieder einmal, und bei der Bekämpfung mancher Viruserkrankung hat es durchaus große Fortschritte gegeben. Beispiele sind Aids und die Hepatitis C. Das Problem ist, dass Virostatika oft nur sehr spezifisch auf bestimmte Viren wirken. Das heißt: Mit einem Medikament gegen Herpes kann man keine Hepatitis behandeln. Das ist bei Antibiotika anders: Mit ihnen kann man oft mehrere verschiedene Arten von Bakterien bekämpfen.

Hoffmann: "Es wird immer Seuchen geben"

Und was ist mit Impfungen? Ist es in der Vergangenheit gelungen, manche Erreger gänzlich auszurotten?

Es ist eine Kernstrategie, gegen immer mehr Erreger impfen zu können. Gelungen ist die Ausrottung eines Erregers bisher nur ein einziges Mal – bei den Pocken. Auf der Agenda stehen derzeit die Masern, aber die Ausrottung verzögert sich ständig, weil viele der Impfung kritisch gegenüberstehen. Und bei der Kinderlähmung, Polio, macht uns in dieser Hinsicht zum Beispiel der Bürgerkrieg in Syrien einen Strich durch die Rechnung.

Muss man denn nun Angst haben vor einer Rückkehr der Seuchen? Wie groß ist die Gefahr?

Es gab schon immer Seuchen, und es wird auch immer Seuchen geben. Sie haben uns also nie „verlassen“. Allerdings haben wir heute bessere Behandlungsmöglichkeiten. Beispiel Ebola: In Afrika sterben 70 bis 90 Prozent der Infizierten. Man schätzt – obwohl das schwierig ist –, dass es bei uns vielleicht 25 Prozent sein würden. Auch wenn wir das Virus selbst nicht behandeln können, haben wir doch eine hilfreiche „supportive“, also unterstützende, Therapie. Ebola etwa führt zu Durchfall und Erbrechen, die Patienten brauchen Infusionen. Wenn sie sie bekommen, kann man allein schon dadurch die Sterblichkeit deutlich senken.

Die Wahscheinlichkeit für einen Ebola-Ausbruch bei uns geht gegen null

Ist zu befürchten, dass sich Ebola eines Tages auch bei uns ausbreiten wird?

Nein! Es ist eine Erkrankung, die in Afrika von Tieren auf den Menschen übergegangen ist, ähnlich wie SARS in China. Wir in Mitteleuropa haben ein anderes Verhältnis zu Tieren, der Kontakt zu Wildtieren ist gering. Zum anderen haben wir aufgrund unserer Lebensverhältnisse eine viel größere Widerstandskraft gegen Krankheitserreger, wir stecken uns bei weitem nicht so leicht an. Und wir haben ein funktionierendes Gesundheitssystem. In Liberia zum Beispiel gab es 51 Ärzte für 3,8 Millionen Einwohner. Bei uns sind es 357252 für 82 Millionen Einwohner. Wir haben bessere hygienische Verhältnisse und sind, zumindest meistens, eine rational agierende Gesellschaft. Das ist eine völlig andere Situation. In Afrika gab es ja vielerorts große Angst vor den vermummten weißen Helfern! Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei uns einen Seuchenausbruch geben wird wie in Afrika, geht deshalb gegen null. Selbst wenn wir erkrankte Helfer hierherfliegen und bei uns behandeln, besteht für die Bevölkerung keinerlei Gefahr. Interview: Sibylle Hübner-Schroll

Privatdozent Dr. Reinhard Hoffmann ist Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Umwelthygiene am Klinikum Augsburg.

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