Sozialverband VdK warnt vor Mehrbelastungen durch neue Pflegereform
Exklusiv Verbandschefin Bentele fordert eine Begrenzung des Eigenanteils und Steuerzuschüsse für Finanzierung besserer Arbeitsbedingungen in der Pflege.
Der Sozialverband VdK warnt angesichts der Reform für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege vor höheren Heimgebühren. "Die notwendigen Maßnahmen der Konzertierten Aktion Pflege zur Verbesserung der Situation in der stationären Pflege dürfen aber nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen gehe", sagte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, unserer Redaktion. "Wir müssen verhindern, dass die Ausgabensteigerungen den Pflegebedürftigen aufgebürdet werden", betonte die Verbandschefin. Die Pflegebedürftigen zahlten ohnehin schon enorme Summen und müssten dabei häufig ihre gesamten Ersparnisse aufbrauchen", kritisierte sie.
"Der VdK begrüßt die Pläne für eine bessere Personalausstattung, bessere Bezahlung und für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege", betonte Bentele. Die entstehenden Mehrkosten dürften jedoch nicht einfach umgewälzt werden: "Wir brauchen kurzfristig eine Begrenzung des Eigenanteils auf dem derzeitigen Niveau und mittelfristig eine Entkopplung der Eigenbeteiligung vom Entgeltniveau in der Pflege", sagte die Sozialverbandschefin. "Der VdK fordert zudem Steuerzuschüsse, die die Mehrkosten der Pflegeversicherung ausgleichen", betonte sie. "Perspektivisch muss die Pflegeversicherung in eine Vollversicherung umgewandelt werden, die die Lasten gerecht verteilt", betonte Bentele. "Die Länder fordern wir auf, endlich Ihrer Verpflichtung nachzukommen, eine angemessene pflegerische Infrastruktur durch Beteiligung an den Investitionskosten zu gewährleisten", fügte sie hinzu. (AZ)
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