Spaniens Arbeitsminister tritt ab
Madrid - Spaniens umstrittener Arbeitsminister Celestino Corbacho scheidet nach zweieinhalb Jahren im Oktober aus der Regierung aus.
Der 60-Jährige werde im November bei den Regionalwahlen in Katalonien als einer der Kandidaten der Sozialistischen Partei (PSOE) antreten, teilte Vizeregierungschefin María Teresa Fernández de la Vega in Madrid mit. Sie bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero habe Corbacho zu diesem Schritt veranlasst, hieß es darin. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Corbacho ist angesichts der hohen Arbeitslosigkeit einer der unbeliebtesten Minister in Spanien. Seit seinem Amtsantritt im April 2008 hat sich die Zahl der Erwerbslosen auf rund 4,6 Millionen mehr als verdoppelt. Bei den Gewerkschaften steht er wegen einer umstrittenen Arbeitsmarktreform in der Kritik. Diese ist auch der Hauptgrund für einen Generalstreik am 29. September.
Corbacho kennt sich in der katalanischen Politik gut aus. Vor seinem Wechsel nach Madrid war er 14 Jahre lang Bürgermeister der Industriestadt L'Hospitalet de Llobregat bei Barcelona.
Es wird damit gerechnet, dass der wegen der Wirtschaftskrise zunehmend unpopuläre Zapatero die Gelegenheit zu einer größeren Regierungsumbildung nutzt, zumal auch Gesundheitsministerin Trinidad Jiménez vor einem Wechsel in die Lokalpolitik steht. Sie möchte im Mai 2011 als Spitzenkandidatin der Sozialisten bei den Regionalwahlen in Madrid antreten.
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