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Medikamente
20.09.2018

Treibt die Pharmaindustrie die Gesundheitskosten hoch?

Die Arzneimittelkosten der Krankenkassen sind in nur fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen
Foto: Matthias Hiekel, dpa

Exklusiv Krankenkassen und Politiker kritisieren explodierende Preise für Spezial-Arzneimittel scharf und zweifeln Innovationen an.

Nicht nur die immer älter werdende Gesellschaft treibt die Kosten im Gesundheitswesen in die Höhe, sondern auch bestimmte Einzelposten. Besonders stark sind in den vergangen fünf Jahren trotz aller Dämpfungsbemühungen die Arzneimittelkosten gestiegen. In den vergangenen fünf Jahren um über 30 Prozent. Das liegt weniger an vom Hausarzt verschriebenen Rezepten, sondern an teuren Spezialmedikamenten, um die nun ein neuer Streit ausgebrochen ist.

Kritiker sprechen von Schein-Innovationen

Die Pharmaindustrie verweist auf ihre Innovationskosten, und dass sie durch Kostendämpfung und billige Nachahmerprodukte unter Druck stehe. Kritiker werfen ihr dagegen vor, mit stark überhöhten Preisen für neu patentierte Schein-Innovationen, die keinen wirklichen Therapie-Fortschritt bringen, alle Kostensenkungsbemühungen der Politik ins Gegenteil zu verkehren.

"Mit Blick auf den Hochpreistrend bei den neuen patentgeschützten Arzneimitteln müssen wir uns fragen, wie lange die Gesetzliche Krankenversicherung in der Lage sein wird, derartige Preise zu tragen", sagt AOK-Chef Martin Litsch. "Die Beitragszahler der Gesetzlichen Krankenkassen sind nicht dazu da, Pharmafirmen ihre Traummargen zu finanzieren."

"34 Prozent aller Arzneimittelausgaben für ein  Prozent Tagesdosen"

Laut dem neuen Arzneimittelreport der AOK wird fast die Hälfte der insgesamt 40 Milliarden Euro Arzneimittelausgaben aller Kassen für neue patentgeschützte Medikamente ausgegeben, meist für nur einen sehr kleinen Teil von Patienten. "So wurden etwa für die Behandlung von Krebserkrankungen, Viruserkrankungen und von schwerwiegenden Erkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems 34 Prozent aller Arzneimittelausgaben verwendet, bei nur einem Prozent aller verordneten Tagesdosen", sagt AOK-Experte Jürgen Klauber.

Grüne fordern Konsequenzen

"Die Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel steigen bedenklich", kritisiert auch die Grünen-Expertin Kordula Schulz-Asche. Die Bundestagsabgeordnete forderte strenge Wirksamkeitsprüfungen. "Wir müssen darauf achten, dass Mehrausgaben auch wirklich zu einem Mehr an Nutzen für die Patienten führt", betonte Schulz-Asche. "Um das sicherzustellen, sollte der Nutzen eines Arzneimittels daher nicht nur zum Zeitpunkt der Zulassung bewertet werden, sondern auch ein paar Jahre später, wenn deutlich mehr Erkenntnisse über dessen Wirkung vorliegen", fügte sie hinzu. "Anders werden wir die Ausgabensteigerungen kaum kontrollieren können."

Ebenso forderte die Grünen-Arzneimittel-Expertin strengere Vorgaben bei der Preisbildung: "Eine Maßnahme, die schon viel zu lange überfällig ist, wäre die zwischen den Herstellern und Krankenkassen verhandelten Preise schon ab dem ersten Tag der Zulassung gelten zu lassen", forderte die Grünen-Politikerin. "Momentan bestimmen im ersten Jahr der Markteinführung die Hersteller den Preis ihrer Medikamente nämlich ganz alleine", kritisierte sie. "Das ist ein riesen Geschenk an die Pharmaindustrie", fügte sie mit Blick auf die steigenden Milliardenkosten hinzu.

"Immer öfter Behandlungskosten von mehr als 100.000 Euro pro Jahr"

Auch die Linken-Expertin Sylvia Gabelmann kritisiert die Pharmaindustrie: "Beinahe jeder zweite Euro, den die Krankenkassen für Arzneimittel ausgeben, muss inzwischen für ultra-teure patentgeschützte Medikamente gezahlt werden - noch vor zwei Jahrzehnten war es nur jeder dritte." Für den rapiden Anstieg seien insbesondere "völlig überhöhte" Preise der Pharmakonzerne für viele Krebsmittel, Antirheumatika und Medikamente zur Behandlung von Multipler Sklerose verantwortlich: "Für immer mehr Krankheiten werden Behandlungskosten von mehr als 100.000 Euro pro Jahr aufgerufen - die Konzerne verdienen Milliarden, vor allem mit neuen Arzneimitteln." Wenn Gesundheitsminister Jens Spahn nicht schnell handelt, werde die Entwicklung zur finanziellen Bedrohung und Überforderung der Krankenkassen.

Die Pharmaindustrie weist die Vorwürfe zurück: Die Arzneimittelausgaben machten nur einen Bruchteil der Kassenausgaben aus, gemessen am therapeutischen Stellenwert der Arzneimittel in der Versorgung, wie Norbert Gerbsch vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie betont. "Dafür verschweigt der Report die von den Kassen forcierte Kostendämpfung, welche die pharmazeutische Industrie am Standort Deutschland massiv unter Druck setzt."

Industrievertreter fordert Ende des Sparkurses

Gerbsch kritisiert "Preisdumping und Marktkonzentration in der Generikaversorgung". Die Politik behindere Innovationen eher als dass sie fördert. "Und das in einer Zeit, in der die gesetzlichen Krankenkassen auf Milliardenüberschüssen sitzen." Der Industrievertreter weist die Kritik an der Preispolitik zurück und warnt sogar vor weiterer Kostendämpfung: "Das Fundament der Arzneimittelversorgung bröckelt, deshalb muss die Politik dringend gegensteuern und bessere Rahmenbedingungen für die Unternehmen schaffen!"

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