Überfall auf Kirche in Nigeria: 18 Gläubige getötet
Ein Pastor und 18 Gläubige sind bei einem Überfall auf eine Kirche in Nigeria getötet worden. Ein bewaffnetes Kommando hatte das Feuer eröffnet.
Die Attentäter seien während des Abendgottesdienstes am Montag in die Kirche der Deeper-Life-Bible-Bewegung in Okene im Zentrum des Landes eingedrungen, sagte Armeevertreter Gabriel Olorunyomi am Dienstag. Ein bewaffnetes Kommando hat bei einem Angriff auf eine evangelikale Kirche in Nigeria den Pastor und mindestens 18 Gläubige getötet. Seit 2009 wurden bei derartigen Attentaten in Nigeria mehr als tausend Menschen getötet.
Bei dem Überfall im Bundesstaat Kogi am Montagabend wurden mehrere weitere Besucher des Gottesdienstes verletzt. Die Deeper Life Bible Church ist eine evangelikale christliche Glaubensgemeinschaft, die sich in Nigeria in den vergangenen Jahrzehnten mit großer Geschwindigkeit ausgebreitet hat. Zu dem Angriff in Okene bekannte sich zunächst niemand. Die islamistische Gruppe Boko Haram verübte in der Vergangenheit mehrfach Anschläge auf christliche Kirchen, vor allem im muslimisch dominierten Norden des Landes.
Der Bundesstaat Kogi, südwestlich der Hauptstadt Abuja, war bislang von Überfällen der Boko Haram weitgehend verschont geblieben. Die Sicherheitskräfte hatten allerdings im April mitgeteilt, dass sie in der dortigen Stadt Ogaminana eine Bomben-Fabrik entdeckten.
"Sie sind in die Kirche gegangen, haben einfach das Feuer eröffnet und sind wieder gegangen", sagte der Polizeisprecher des Bundesstaates, Simon Ile. "Über ihre Motive wissen wir noch nichts. " Bei Boko-Haram-Attentaten der Vergangenheit verhielt es sich ähnlich. Der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan beschuldigte Boko Haram im Juni, mit ihren Angriffen auf Kirchen eine Destabilisierung der Regierung herbeiführen zu wollen.
Muslime im Norden, Christen im Süden
Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Über die Jahrhunderte hat sich eine islamische Vorherrschaft im Norden herausgebildet, während im Süden die Christen dominieren. Am Samstag wurde ein Video des mutmaßlichen Boko-Haram-Chefs Abubakar Shekau ins Internet gestellt, auf dem dieser Präsident Jonathan und US-Präsident Barack Obama kritisierte, weil er im Juni von der US-Regierung als "globaler Terrorist" eingestuft wurde.
Eine terroristische Vereinigung?
Im US-Kongress und unter den nigerianischen Christen wurde zuletzt die Forderung laut, die gesamte Boko-Haram-Gruppierung als terroristische Vereinigung einzustufen. Bislang setzte sich in der US-Regierung aber die Ansicht durch, eine solche Einstufung werde Boko Haram zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit verhelfen und die Beilegung des Konflikts erschweren.(AFP)
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