Tödlicher Sandsturm
Wiederkehrendes Phänomen im Norden
Rostock Sandstürme kennt man vor allem aus der Wüste, vielleicht auch noch als Strandurlauber an der Nordsee. Doch auch im norddeutschen Binnenland sind sie mittlerweile keine Seltenheit. Voraussetzungen dafür sind länger anhaltende Trockenheit, starker Wind und kahle Felder, auf denen die Saat noch nicht aufgegangen ist. Dann kann der Sturm größere Mengen Sand und anderes lockeres Sediment aufwirbeln – der Sandsturm ist da. Für den Autofahrer heißt das: Er sieht fast nichts mehr und auf der Straße gibt es gefährliche Sandverwehungen.
Schon mehrfach haben solche Wolken den Verkehr behindert – allerdings noch nie mit so katastrophalen Folgen wie am Freitag, als bei Rostock rund 80 Autos ineinander rasten und acht Menschen ums Leben kamen.
Umweltschützer sehen einen Grund für die Sandstürme in den sehr großen Feldern im Osten Deutschlands, einem Erbe der DDR. Weil Hecken fehlten, sei die Wind-Erosion deutlich stärker als auf kleineren Äckern, sagte der Agrarexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Burkhard Roloff. (dpa, AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.