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Verhandlungsauftakt
06.05.2013

NSU-Prozess ist vertagt

Die Angeklagte Beate Zschäpe wirkte beim Prozessauftakt selbstbewusst.
Foto: Peter Kneffel, dpa

Schleppend begann der NSU-Prozess vor dem Münchner Oberlandesgericht. Die Verhandlung geht erst am 14. Mai weiter. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wirkte selbstbewusst.

Neue Verzögerung zum Auftakt des spektakulären NSU-Prozesses: Die Verhandlung um die beispiellose Mordserie der Neonazi-Terrorgruppe ist schon am ersten Tag für eine Woche unterbrochen worden. Grund sind Befangenheitsanträge der Verteidigung. Als mutmaßliche Mittäterin hatte am Montag erstmals Beate Zschäpe auf der Anklagebank Platz genommen, aber wie angekündigt geschwiegen. Wegen des Streits um die Presseplätze startete der Prozess ohnehin fast drei Wochen später als geplant. Nun geht es erst am 14. Mai vor dem Münchner Oberlandesgericht weiter.

Einer der bedeutendsten Prozesse in der Geschichte der Bundesrepublik

Neben Zschäpe müssen sich vier mutmaßliche Helfer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) in dem Prozess verantworten, der als einer der bedeutendsten in der Geschichte der Bundesrepublik gilt. Zschäpe soll zusammen mit Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos den NSU gebildet haben, der für insgesamt zehn Morde zwischen 2000 und 2007 verantwortlich gemacht wird. Ihr droht lebenslange Haft. Ihre beiden Komplizen hatten sich im November 2011 selbst getötet, um einer Festnahme zu entgehen.

Hunderte Polizisten waren im Einsatz

Rund um das Strafjustizzentrum herrschten massive Sicherheitsvorkehrungen, Hunderte Polizisten waren im Einsatz. Zschäpe wurde aber ohne Handschellen ins Gericht gebracht. Die 38-Jährige, in weißer Bluse und schwarzem Hosenanzug, drehte den Kameras den Rücken zu. Sie hat sich nicht zu den Vorwürfen geäußert und will auch im Prozess schweigen. Von den rund 80 zugelassenen Nebenklägern nahmen 24 am Prozessauftakt teil. Die Nebenkläger werden von etwa 60 Anwälten vertreten.

Das Verfahren begann mit fast halbstündiger Verspätung - und wurde wenig später unterbrochen. Grund war ein Befangenheitsantrag von Zschäpes Verteidigern gegen den Vorsitzenden Manfred Götzl wegen dessen Anordnung, die Verteidiger anders als Vertreter der Bundesanwaltschaft, Polizeibeamte und Justizbedienstete vor Betreten des Sitzungssaals durchsuchen zu lassen. Ein Nebenklage-Vertreter warf den Verteidigern vor, den Prozess um die "schrecklichsten Verbrechen der deutschen Nachkriegsgeschichte" zu verzögern.

Anklageschrift konnte nicht verlesen werden

Auch die Verteidiger des Angeklagten Ralf Wohlleben stellten Befangenheitsanträge gegen Götzl sowie zwei weitere Richter. Anwalt Olaf Klemke begründete den Antrag unter anderem damit, dass ein dritter Pflichtverteidiger für Wohlleben vom Gericht abgelehnt worden sei. Die Verhandlung wurde daraufhin erneut für einige Minuten unterbrochen. Der Senat stellte beide Anträge zurück - und vertagte den Prozess bis zum 14. Mai. Somit konnte bisher auch die Anklageschrift noch nicht verlesen werden. Zwei Verhandlungstage in dieser Woche wurden gestrichen.

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Die Neonazis des NSU sollen zwischen 2000 und 2007 acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine deutsche Polizistin ermordet haben. Zudem wird der NSU für zwei Sprengstoffanschläge und etliche Banküberfälle verantwortlich gemacht.

Opferangehörige sind erleichtert, dass Prozess begonnen hat

Der ehemalige NPD-Funktionär Wohlleben sowie Carsten S. sind wegen Beihilfe zum Mord angeklagt. Sie sollen die Pistole besorgt haben, mit der neun Morde verübt worden waren. André E. und Holger G. wird die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Bislang sind 80 Verhandlungstage angesetzt, bis Januar 2014. Der Prozess könnte aber bis zu zweieinhalb Jahre dauern.

Die Opferangehörigen nahmen die erste Begegnung mit Zschäpe sehr gefasst auf, sagte die Ombudsfrau der Bundesregierung, Barbara John. Die Familien habe sie als sehr ruhig empfunden. Es sei für sie sehr erleichternd, dass der Prozess endlich begonnen habe. Viele wollten an weiteren Tagen wiederkommen. Türkische Abgeordnete und Konsulatsvertreter kamen nach Angaben von Gerichtspräsident Karl Huber als Zuschauer in den Saal, ebenso der türkische Botschafter.

NSU-Prozess ist vertagt
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Auftakt zum NSU-Prozess
Foto: Karl-josef Hildenbrand

Vor dem Prozessauftakt gab es Tumulte

Zum Prozessauftakt demonstrierten mehrere Gruppen rund um das Gerichtsgebäude gegen Rassismus und rechte Gewalt, unter ihnen Vertreter türkischer Vereinigungen. Zahlreiche Besucher waren bereits am frühen Morgen zum Gericht gekommen, um einen Platz im Saal zu bekommen. Zeitweise gab es vor dem Auftakt kleinere Tumulte. Zwei Anhängern der rechten Szene gelang es am Nachmittag, als Zuschauer in den Saal zu kommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) versicherte, dass parallel zum Prozess die politische Aufarbeitung der Morde weitergehen wird. Es müssten entsprechende Schlussfolgerungen gezogen werden, "damit sich das nie wiederholen kann". Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) appellierte an die Ankläger, mit Sorgfalt vorzugehen. In Strafprozessen gehe es darum, Schuldige auch zu bestrafen. Er äußerte die Hoffnung, dass die Hauptangeklagte Zschäpe ihr Schweigen bricht, "weil das die Aufklärung der Dinge ein erhebliches Stück weiterbringen würde".

Anschlag auf Büro eines Verteidigers

Auf das Büro eines Anwalts von Wohlleben in Cottbus wurde unterdessen ein Anschlag verübt. Unbekannte schlugen Fensterscheiben mit Steinen ein und besprühten sie die Fassade mit einem Schriftzug "Rassismus tötet - NSU-Anwalt!".

Der Prozess hatte ursprünglich schon am 17. April beginnen sollen. Da bei der Vergabe der Presseplätze türkische Medien zunächst leer ausgegangen waren, wurde der Prozess um knapp drei Wochen verschoben, um die Plätze auszulosen. Auch an diesem Verfahren gab es viel Kritik. (dpa)

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