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Religion
22.01.2019

Warum die Ausbildung deutscher Imame so schwierig ist

Die Imame in den Ditib-Moscheen in Deutschland sind in aller Regel in der Türkei ausgebildet und werden vom dortigen Präsidium für Religionsangelegenheiten ins Ausland entsandt.
Foto: Daniel Naupold, dpa

Islamische Verbände eröffnen eine interne Debatte über die Ausbildung der Prediger. Die Probleme beginnen allerdings schon bei der Sprache.

Muhammad Suicmez wäre ein Vorzeige-Imam: deutsches Abitur, Theologie-Bachelor aus der Türkei und Theologie-Master der Universität Osnabrück. Außerdem ließ er sich in Osnabrück zum Imam weiterbilden, für den praktischen Einsatz an der Basis. Denn die Universitäten produzieren zwar Akademiker, aber keine Imame. Das Osnabrücker Leuchtturmprojekt zur Imam-Weiterbildung wurde im letzten Herbst eingestellt, die deutsche Imamausbildung ist wieder bei Null. Etwa 150 Studenten und Imame hatten das Programm in den letzten acht Jahren durchlaufen. Die Prediger kamen aus allen Verbänden und Moscheen – außer aus jenen der Türkisch Islamischen Union (Ditib).

Die Prediger für die Basisarbeit zu qualifizieren, ist Aufgabe der Gemeinden. Seit etwa zehn Jahren drängt die Politik deswegen Dachverbände und Moscheen, an Lösungen zu arbeiten, in denen weder Geld noch Personal aus dem Ausland kommen. Die Import-Imame aus der Türkei oder arabischen Ländern gelten als integrationsfeindlich, zumindest aber als nicht mehr zeitgemäß. Schließlich ist nicht nur die jüngere Generation „deutscher“, sondern die Gemeinden sind durch die Migration auch internationaler geworden. Deutsch wäre die gemeinsame Sprachbasis.

Verbände diskutieren nur intern über Reformen bei der Imam-Ausbildung

Nach zehn Jahren zeigt der öffentliche Druck Wirkung. Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) hat jetzt drei der vier großen muslimischen Verbände nach Köln eingeladen. Zusammen vertreten sie etwa 1300 der rund 2500 deutschen Moscheegemeinden. Die Debatte um die „Die Zukunft der Imamausbildung in Deutschland“ sollte eine interne sein, wie der Moderator vorab erklärt. „Deswegen werden wir auf Türkisch diskutieren.“ Auf dem Podium sitzen deutsche Funktionäre mehr oder weniger islamistisch-nationalistischer Organisationen.

In einem Punkt herrscht Einigkeit: Die Verrichtung der Ritualgebete reicht als Stellenbeschreibung für Imame nicht mehr aus. Deutlich grenzen sich die Diskutanten jedoch von „deutschen“ Forderungen ab. Oberste Priorität müsse die theologische Qualifikation haben, erklärt der Physiker und Ditib-Sprecher Zekeriya Altug. „Die Deutschen verlangen Predigten und Gemeindearbeit auf Deutsch. Damit mischen sie sich in interne Angelegenheiten“, kritisiert er. „Sie reden von Integration, meinen aber Assimilation. Das geht mit uns nicht.“ Im Klartext: Islam ist Islam, regionalspezifische Glaubenspraktiken oder -interpretationen gibt es in seinen Augen nicht.

Auch bei der umstrittenen Finanzierung der Imame durch das türkische Religionspräsidium, mit dem Ditib eng verbunden ist, scheint keine ernsthafte Debatte gewollt. Das eingehende Geld gilt vielmehr als selbstverständliche, großzügige Geste des Staates. Altug: „Bei uns gibt der Vater, solange es eben nötig ist. So auch der Staat: Er zahlt für alles, auch für die Religion.“

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Zum Studium geht ein zukünftiger Imam fünf Jahre nach Istanbul

Der altgediente IGMG-Kader und Vorsitzende des Dachverbandes Islamrat, Burhan Kesici, gibt sich diplomatisch. Er sehe die Notwendigkeit einer deutschen Ausbildung, aber noch keine Lösung. Nur Nurhan Soykan vom multiethnischen Zentralrat der Muslime (ZMD), der viele arabischsprachige Muslime vertritt, fordert eine vereinheitlichte deutsche Imamausbildung.

Muhammad Suicmez ist dann doch kein Imam geworden. Er arbeitet als Redakteur bei der IGMG-Onlinezeitschrift Islamiq.de. Ein Student im Publikum jedoch will als Imam arbeiten. Er heißt Ridvan Sarikaya, kommt aus Köln und studiert mit einem Ditib-Stipendium Theologie in Istanbul. Das dauert fünf Jahre. Anspruchsvoll, findet der 20-Jährige. Optimal sei es aber nicht. „Ich studiere auf Türkisch. Wenn ich zurückkomme, brauche ich all das aber auf Deutsch. Ich verliere den Anschluss an das Leben und die jungen Leute hier“, sagt er. Außerdem gebe es nichts zu Psychologie oder Streetworking – beides in seinen Augen unverzichtbar in der Gemeindearbeit.

Für Bülent Ucar, Direktor des Instituts für Islamische Theologie in Osnabrück, hätte diese interne Debatte schon vor zehn Jahren stattfinden müssen. Ihn befremdet, dass sie auf türkisch geführt wird. „Deutsch wäre hier schon angebracht, um auch nichttürkische Muslime einzubinden. Jetzt sollte ernsthaft ein Bedarfsprofil entwickelt und vor allem nicht nur auf Funktionärsebene, sondern auch an der Basis diskutiert werden“, mahnt er.

In Ankara hat man den Bedarf schon erkannt. Im November schrieb das Religionspräsidium 400 neue Stellen für Auslandsimame aus. Die Hälfte von ihnen ist für Deutschland bestimmt.

Hinweis der Redaktion: Zekeriya Altuğ weist nach Lektüre unseres Textes darauf hin, seine Aussage, „dass bei uns der Staat als Vater Geld gibt wenn man ihn danach bittet“, sei ironisch gemeint gewesen.

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