Berlin wählt mal wieder: Lieber mit Proviant ins Wahllokal?
Am Sonntag wiederholt Berlin seine Wahl. Dieses Mal soll es ohne lange Warteschlangen klappen. Vielleicht sollten die Wählerinnen und Wähler trotzdem vorsorgen. Eine Glosse.
Sich mit Proviant auszustatten, ist immer eine gute Idee. Erstens weiß man nie, wie lange es dauert, bis man dort ist, wo man hinwill. Und zweitens: Wer weiß schon, ob es dort, wo man hinwollte, wenn man dann da ist, auch etwas Anständiges zu essen gibt. Schon vor hunderten von Jahren entstand deshalb das wirklich schöne Verb „proviantieren“ für den Vorgang, sich mit Wegzehrung einzudecken.
Proviant ist immer gut fürs Seelenheil
Nun es ist natürlich dem Proviantierenden überlassen, wie selbige Wegzehrung auszusehen hat. Der eine führt sicherheitshalber stets einen Kasten Weißbier im Kofferraum mit sich. Die andere setzt eher auf Süßkram in der Handtasche. Grundsätzlich jedenfalls verschafft einem das Wissen um eine stille Reserve ein gutes Gefühl – egal, ob auf einer langen Bergwanderung, in einem Meeting, das sich anfühlt wie eine lange Bergwanderung, auf Klassenfahrt oder beim Elternabend. Immer dann, wenn es länger dauern kann, ist Vorrat ein guter Rat.
Bei der letzten Wahl in Berlin drohte vielen der Unterzucker
Eine Tätigkeit, bei der man bislang in der Regel völlig proviantlos aufkreuzen konnte, ist das Ankreuzen von Wahlzetteln. Schließlich ist die Zeit, die man üblicherweise vor beziehungsweise in einem zum Wahllokal umfunktionierten Klassenzimmer oder Vereinsheim verbringt, derart überschaubar, dass man nur mit Mühe ein Fenster zum Verzehr mitgeführter Speisen und Getränke findet. Außer vielleicht, man wählt in Berlin.
Dort hatten sich 2021 derart lange Warteschlangen vor den Wahllokalen gebildet, dass manch proviantloser Wahlwilliger dem Unterzucker gefährlich nahe kam. Das Ende vom Lied: Die Wahl muss an diesem Sonntag wiederholt werden. Und es gibt Hoffnung. „Wählen sollte gut ohne Proviant möglich sein. Nicht so wie beim letzten Mal“, gibt sich der Landeswahlleiter im Interview mit dem Spiegel zuversichtlich. Wir würden ja trotzdem lieber den sicheren Weg wählen. Hat jemand einen Schokoriegel?
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Es wäre doch zu empfehlen für die Wartenden zur Wahl diverse Snacks aus Mehlwürmern und anderem Getier aufzustellen. Vielleicht trägt der Proteinschub dazu bei, dass diese linksgrünen Wähler sich mal für die richtige Partei entscheiden und nicht immer nur Politiker der dritten und vierten Reihe wählen, die keinerlei Ahnung vom Leben haben und nur fromme Sprüche klopfen können.