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  3. Interview mit Joachim Gauck: "Nie wieder Krieg? Sagt das Putin!"

Interview
20.06.2023

Ex-Präsident Gauck: "Nie wieder Krieg? Sagt das Putin!"

Joachim Gauck, Bundespräsident a.D., macht sich Sorgen um die Demokratie in Deutschland.
Foto: Janine Schmitz, Imago

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck bleibt einer der wichtigsten politischen Mahner. Ein Gespräch über Putin, die AfD und warum es Rechtspopulisten im Osten einfacher haben.

Herr Gauck, in der Ukraine läuft gerade eine militärische Offensive, die Kämpfe haben zehntausende Menschenleben gekostet, Städte dem Erdboden gleichgemacht. Sie haben früh vor Putin gewarnt. Hätten wir den Krieg in der Ukraine verhindern können?

Joachim Gauck: Wir hätten deutlich mehr Zeichen der Entschlossenheit setzen können. Deshalb war ich auch immer dann mit der deutschen Politik unzufrieden, wenn schon erkennbar war, dass es massive Regelverletzungen oder gar einen Bruch des Völkerrechts gegeben hat und wir trotzdem beschwichtigend und unangemessen reagiert haben. Nicht nur die Amerikaner, sondern vor allem unsere osteuropäischen Nachbarn haben uns gewarnt. Damals hat es die Bundeskanzlerin aber trotzdem für richtig gehalten, an der Gaspipeline NordStream 2 festzuhalten und uns selbst wie auch die Ukraine nicht der Bedrohung entsprechend militärisch zu ertüchtigen. Das war ein Fehler.

Haben wir die Osteuropäer insgesamt zu wenig ernst genommen?

Gauck: Dazu neigen wir leider. In unserem Denken gab es eine Verbindung zwischen Deutschland und Russland. All die Länder, die dazwischen liegen, haben wir für weniger wichtig erachtet. Leider. Weil viele im Westen Putin und seine Schergen, diesen Typus des machtversessenen, vom Kommunismus geprägten Führers, nicht wirklich lesen können. Da waren die Menschen, die den Kommunismus als Zwangsregime erlebt haben, weiten Teilen der westlichen Politik voraus. Doch die hatte so eine Art natürliches Überlegenheitsgefühl, ein Gefühl des Besserwissens. Und aus diesem Gefühl heraus macht man Fehler.

Viele der früheren Sowjetrepubliken haben den Weg in Richtung liberale Demokratie eingeschlagen. Warum ist das in Russland nicht gelungen?

Gauck: Zumindest haben sich viele dieser Länder zu stabilen Demokratien entwickelt. Aber anders als etwa im Westteil der Ukraine oder in Polen, wo es immer eine ideelle Beziehung zum Westen und zu Europa gab, waren die zivilgesellschaftlichen Zentren in den russischen Städten stets sehr schwach. Wenn es soziale Probleme gab, gingen die Menschen durchaus mal auf die Straße. Aber dann hat das Netzwerk von KGB-Leuten rund um Putin immer dafür gesorgt, dass gesellschaftliche Aufbrüche sehr schnell gewaltsam erstickt wurden.

Es gab eine kurze Zeit.

Gauck: Ja, unter Boris Jelzin. Aber da herrschte eine Art Raubtierkapitalismus, in dem sich die Superreichen und Gauner als führende Schicht etablieren konnten. Die Massen litten unter Chaos und Unterversorgung. Das Volk rief nach Sicherheit und Autokraten versprachen genau das. So kam Putin an die Macht.

… ein Mann, den der Westen lange als Freund gesehen hat….

Gauck: Wladimir Putin hat in den ersten Jahren seiner Herrschaft den Westen und die Nato auch selbst nie als Bedrohung gesehen. Das war gar kein Thema. Erst später hat er die angebliche Einkreisung durch die Nato als Begründung genutzt, sich quasi wehren zu müssen. Als ob ihn die Nato jemals bedroht hätte. Nein, das hat sie nicht. Bedroht hat ihn die demokratische Volksbewegung der Ukrainer auf dem Maidan in Kiew, bedroht hat ihn das eigene Volk, das auf den Straßen von Moskau gerufen hat: „Russland ohne Putin“. Putin argumentiert nach kommunistischer Manier: Angeblich werden die Konflikte immer von außen hineingetragen. Leider wird das in manchen Kreisen bis heute geglaubt.

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Tatsächlich gibt es viele Menschen, die sagen: Die Ukraine müsse sich doch einfach nur ergeben, dann wäre der Krieg vorbei. Ist das so?

Gauck: Das ist die Hartherzigkeit derer, die nicht gestört werden wollen in ihrem Alltag. Einem Opfer, das überfallen wurde, zu sagen, es soll sich ergeben, würde eine Einladung aussprechen an jeden Aggressor auf dieser Welt: Fahr nur genügend Panzer auf, stell nur genug Bedrohung dar und du wirst deinen Willen bekommen. All die Menschen, die die Ukraine zur Kapitulation auffordern, sollten sich einmal fragen, ob sie selbst es vorziehen würden, unter Putins Knute zu leben. Nie wieder Krieg? Ja, aber das soll man bitte Putin sagen, nicht denen, die sich verteidigen. Ich kann die Menschen nicht verstehen, die Appelle und Briefe an die Regierung schreiben, um zu verhindern, dass wir den Ukrainern Waffen liefern.

Wladimir Putin, Präsident von Russland, hat die Welt mit seinem Angriff auf die Ukraine in eine schwere Krise gestürzt.
Foto: Pavel Bednyakov/RIA Novosti, dpa

Steht es ausgerechnet uns Deutschen zu, den Ukrainern ihre Freiheit untersagen zu wollen?

Gauck: Wenn wir die Geschichte ernst nehmen, dann müssen wir einem Aggressor Grenzen setzen. Ohne Waffengewalt und Kampf stünde Europa heute womöglich noch unter nationalsozialistischer Flagge. Auch als Christ habe ich die Verpflichtung, dem Opfer zu helfen und nicht so zu tun, als müsse das Opfer jetzt brav sein, damit der Aggressor vielleicht ablässt.

Man könne meinen, dass so ein Anschlag auf die freiheitliche Demokratie, wie es der Angriff auf die Ukraine war, in Deutschland zu einer gesellschaftlichen Gegenreaktion führt. Wie nehmen Sie das wahr?

Gauck: Ich erlebe tatsächlich einen sehr interessanten Wandel innerhalb der Bevölkerung. Ausgelöst hat ihn der Bundeskanzler mit seiner Zeitenwende-Rede. Natürlich geschieht so ein Mentalitätswandel sehr langsam. Trotzdem gibt es heute Mehrheiten in der Bevölkerung, die wollen, dass wir unsere Bundeswehr stärken, die sich für die Unterstützung der Ukraine mit Waffen aussprechen. Aber da gibt es auch die anderen, die sagen, das ist nicht unser Krieg. Diese egoistische Haltung mag ich nicht verstehen, nicht als Demokrat und nicht als Christ. Leider gibt es bei uns eine Partei, die ganz dezidiert sagt, dass nicht Werte, sondern nur Interessen wichtig seien. Sie hält diese Art von verweigerter Solidarität noch dazu für eine politische Tugend.

Sie sprechen von der AfD, die in Umfragen auf 18 Prozent Zustimmung kommt.

Gauck: Wir leben in einer Zeit, in der sich Krisen massiv häufen. Das schürt Ängste. Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung dürfte Sicherheit für wichtiger erachten als Freiheit. Das ist eigentlich nichts Böses. Aber in Krisen ist dieser Teil der Gesellschaft anfällig für populistische Verführer. Die haben zwar keine Modelle für die Zukunft. Die einzige Botschaft ist, dass alles so sein soll wie früher. Das sehen wir nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Ralf Dahrendorf, der verstorbene liberale Theoretiker, hat einmal gesagt: Wenn die Kräfte der politischen Mitte sich nicht um die Ängste kümmern, dann werden andere Kräfte kommen, die in populistischer Weise mit diesen Ängsten Politik machen.

Die Bundesvorsitzenden der AfD, Tino Chrupalla und Alice Weidel, können sich über gute Umfragewerte freuen.
Foto: Jörg Carstensen, dpa

Nun ist es leider so, dass auch Parteien der Mitte mit den Ängsten der Menschen spielen…

Gauck: Es ist für alle politischen Lager verführerisch, Sorgen für die eigenen Interessen zu nutzen. Allerdings sind die Rechtspopulisten besonders unverschämt. Was mich dabei am meisten ärgert, ist, dass sie selbst gar keine tragfähigen Zukunftsvisionen haben, und dass sie so tun, als wären unsere Politiker mit Gewalt an die Macht gekommen. Dabei haben wir sie gewählt.

Im Osten Deutschlands sind Rechtspopulisten besonders stark. Woran liegt das?

Gauck: Die westdeutschen Bundesländer hatten viel mehr Zeit, die Demokratie zu trainieren. Die Zivilgesellschaft ist dort deutlich stärker als im Osten. Es gibt dort mehr Vereine, mehr engagierte Menschen. Das hat nichts mit Charakter zu tun. „Ossis“ sind nicht undankbar oder mögen gar die Diktatur. Das ist eine Legende. Aber im Osten hat man nicht zwölf Jahre in einer Diktatur gelebt, sondern zwölf plus 44 Jahre. Das ist eine völlig andere Prägung. Gehorsam und Unterwerfung wurden belohnt, eigenständiges Denken hingegen war sehr gefährlich. Statt Eigeninitiative und eigenem Handeln wird Gefolgschaft eingeübt. So entsteht ein ganz eigener Typ Mensch. In alten Zeiten nannte man ihn Untertan. Und ein Untertan erwartet, dass die da oben alles richten. Aber, und das ist mir sehr wichtig zu betonen, diese Menschen sind im Osten in der Minderheit. Die Mehrheit der Ostdeutschen hat erkannt, wie kostbar die Demokratie ist.

Nicht jede Angst der Menschen ist irrational, viele sorgen sich, dass der Wohlstand, den sie sich aufgebaut haben, ihnen wie Sand durch die Finger rinnt.

Gauck: Wenn es so ist, muss man Aufklärungsarbeit betreiben oder auch einmal Politikansätze korrigieren. Wir sehen das gerade bei Wirtschaftsminister Robert Habeck. Er hatte gute Absichten, aber ein handwerklich nicht besonders gelungenes Gesetz auf den Tisch gelegt. Nun ist er ein begabter Politiker und ein guter Erklärer. Aber manch andere können noch nicht einmal erklären, warum sie was wie machen. Dann wird der Zorn in der Bevölkerung noch größer. Redet doch mit den Leuten! Sagt ihnen, warum wir manchmal auch Einschränkungen akzeptieren müssen, warum es auch in einem reichen Land schwierige Phasen gibt. Der Politiker der Zukunft wird dann erfolgreich sein, wenn er das, was er tut, nicht nur in platten Thesen an die Wand schreibt, sondern wenn er imstande ist, sein Tun so zu erklären, dass es alle Gutwilligen verstehen. 

Video: AFP

Nehmen wir die Demokratie als zu selbstverständlich? 

Gauck: Das ist ganz sicher so. Das ist wie in einer langen Ehe oder Partnerschaft: Sie sehen gar nicht mehr das Wunderbare. Aus dieser Selbstverständlichkeit erwächst dann oft Gleichgültigkeit - und wenn es schlecht läuft, sogar Missachtung. In der Beziehung zu unserem Gemeinwesen halten wir die Freiheit und die Rechte, die wir haben, für selbstverständlich und glauben, „die da oben“ seien dafür verantwortlich, dass wir uns gut fühlen. Aber so funktioniert das nicht. Institutionen brauchen Menschen, die wissen, was unsere Werte sind, und die Eigenverantwortung übernehmen. 

Was macht Sie - trotz allem - zuversichtlich für die Zukunft?

Gauck: Ich neige ja insgesamt zur Zuversicht. Ich musste mit mir selbst ringen, ob ich mein neues Buch „Erschütterungen“ nennen sollte. Ich mag es lieber, unerschütterlich zu sein. Mein Rat an die Menschen, die verunsichert auf das eigene System blicken, lautet: Schau hin! Wo stand dieses Deutschland nach dem Krieg, und wie überzeugend war die Entwicklung danach, als im Westen eine geachtete Demokratie entstand. Und zudem hat der Osten 1989 gezeigt, dass auch Deutsche Freiheit können und wollen. Wir haben einen großen Fundus an guten Erfahrungen, die sollten wir höher bewerten als die Defizite, die uns ärgern. Wir haben Rechte, die uns keiner nehmen kann. Wir leben im Wohlstand. Wenn wir alle diese Möglichkeiten und Rechte in einem Korb werfen, dann ist der sehr gut gefüllt. Unzählige Menschen in der Welt wünschen sich, sie könnten so leben, wie es uns möglich ist. Deshalb möchte ich, dass wir das Errungene auch verteidigen. Wenn wir eine gute Zukunft haben wollen, ist nicht entscheidend, wie intensiv wir genießen können, sondern wie intensiv wir das schützen und ausbauen können, was wir geschaffen haben.

"Erschütterungen" heißt das Buch, das Joachim Gauck gemeinsam mit der Journalistin Helga Hirsch geschrieben hat.
Foto: Siedler Verlag

Zur Person: Joachim Gauck, 83, war von 2012 bis 2017 der erste parteilose Bundespräsident. Der Theologe war an der Revolution in der DDR beteiligt. Sein Buch „Erschütterungen. Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht“ ist im Siedler Verlag erschienen. Im Herbst kommt Gauck zu einer Veranstaltung unserer Redaktion nach Augsburg. 

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

19.06.2023

Russland ist nicht allein schuld an diesem Krieg. Nach diesem Interview muss das auch der Naivste verstehen.

19.06.2023

Ein Interview ohne Tiefgang, das ein paar Allgemeinplätze aneinander reiht. Ein typischer Gauck, einer der die Welt immer im Nachhinein verbessert.
Frau Hufnagel, ich bin entsetzt; die Fragestellung war noch seichter als die Antworten dieses Herrn.

19.06.2023

Herr Gauck spricht Alles aus, was zum Thema "Russlands Vernichtungskrieg gegen die Ukraine" zu sagen ist!

Danke dafür an den ehemaligen Bundespräsidenten, der wie wenige vor und nach ihm das Präsidialamt wirklich ausgefüllt und sich in diesem Amt immer verdient gemacht hat.

Voralkem scheute und scheut sich der ehemalige BP nie, den Deutschen den notwendigen Spiegel vorzuhalten!

Daß sich die Gesamt-Deutschen nach 1990 in einer Art "Sehr Großer Schweiz" ,welche mit den "Vorgängen außerhalb nicht viel zu tun habe" und vornehmlich einen festen Pakt mit Moskau (nicht nur für die stete Lieferung von billigem Erdgas), gefühlt und gesehen haben -

ist eine Tatsache, wurde aber von der bösen Weltpolitik und vorallem den hinterhältigen, durchtrieben Amis nicht genügend berücksichtigt".


Warum nicht wenige Deutsche

einen geradezu blindwütigen Faible für die Russen haben,
während sie alle anderen osteuropäischen Völker immer schon geringschätzten, teils geradezu verachteten - war noch nie verständlich!

Gerade auch vor der gesamten unrühmlichen politischen Geschichtsbeziehung zwischen Deutschland und Rußland/der Sowjetunion:

mit den Vorgängen

- um die schon sehr frühe Unterstützung zum Wiederaufbau der nationalistisch geführten Reichwehr (Stichwort "Schwarze Reichswehr") durch Lenin und Stalin nach dem 1. Weltkrieg,welche ja gerade auch Hitler und die Nazis favorisierte

- den Stalin-Hitler-Pakt mit der völligen Unterjochung Ostpolens durch Moskau und den damit verbundenen Gräueltaten ( wie etwa der Auslieferung von nach Osten geflohenen Juden, aber auch polnischen Widerstandskämpfern an die SS)

- der sowjetisch-kommunistischen diktatorischen Unterjochung des gesamten osteuropäischen Raums nach 1945 - 1990

- der Einrichtung der sozialistischen Diktatur in Ostdeutschland mit Ulbricht,Mielke,Honecker und Co.

- der vom Ex-KGBler und seiner FSB-Entourage sehr zeitig eingerichteten Diktatur in Rußland - die auch nicht davor zurückschreckt, in alter russisch-sowjetischer Herrschaftstradition mißliebige Opponenten mit fingierten Scheinprozessen in sibirische Lager zu schicken, vergiften oder durch "Raubüberfälle" ermorden zu lassen

- dem russischen Oligarchensystem, welches sämtliche Bodenschätze und damit unermessliche Reichrümer in die Hände einer kleinen korrupten und mafiösen, auch Mord und Erpressung nicht abgeneigten Clique um den Kreml herum spielt.

19.06.2023

Es wäre lobenswert und interessant, wenn die AA als einziger westlicher Pressevertreter einmal Wladimir Putin interviewen und die Aussagen veröffentlichen würde.
Wetten, dass das nicht machbar ist. Top die Wette gilt.

19.06.2023

Was wollen Sie von Putin hören ?


"Daß die Ukraine kein eigener Staat und die Ukrainer kein eigenes Volk und Kultur seien und heim ins russische Reich geführt werden müssen" ?

"Daß Selenskyi ein Faschist und eine Schande für Juden sei" ?

"Daß in Kiew eine Bande Faschisten über das arme ukrainische Volk herrsche und Moskau diese armen untersdrückten Ukrainer und Ukrainerinnen befreien müsse" ?

"Daß die böse NATO und der demokratisch und hinterhältig gesinnte das arme, wehrlose und harmlose Rußland bedrohe (wie auch parallel das arme, wehrlose und harmlose Weißrussland) und immer schon vernichten wolle" ?

"Daß Russland einen natürlichen Anspruch auf Herrschaft über Osteuropa, bis nach Berlin und gar darüber hinaus habe, der auch nicht behindert und zurückgewiesen werden dürfe"?


Das wissen wir doch schon Alles.

19.06.2023

Doch, @Rainer Kraus,
Antony Blinken spricht von der "Zweitgrößten Armee" der Ukraine!
Wollten Sie das jetzt hören?

https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100194080/panzer-haelt-auf-ukrainer-zu-ploetzlich-kommt-es-zu-gewaltiger-explosion-.html

Spezialfahrzeug
Panzer fährt auf Ukrainer zu, dann folgt eine "gewaltige Explosion"

>>deren Oberbefehlshaber Wladimir Putin sein Militär gern als "zweitstärkste Armee der Welt" bezeichnet. US-Außenminister Antony Blinken nannte sie kürzlich hingegen die "zweitstärkste Armee in der Ukraine".<<

Mit diesem letzten Satz wurden die "Tatsachen" glaube ich wieder etwas zurecht gerückt, oder?

19.06.2023

Wieder einer der von Demokratie spricht und wenn dann jemand seine eigene Meinung kund tut, egal aus welchen persönlichen Gründen.. wird gleich wieder die Schublade des nichtverstehenwollenden Bürgers gesteckt. War es nicht Gauck der Worte wie Hell -und Dunkeldeutschland, die Deutschen müssen die Insel der Glückseligkeit verlassen, Mob usw. theatralisch ins Volk gerufen hat.. Ich habe kein Problem mit der AFD, ich muss sie gar nicht wählen das erledigen die Altparteien schon ganz alleine dass diese gewählt wird, um dadurch die Berechtigung für ihre fatalen politischen Entscheidungen zu rechtfertigen... Sondern ich habe eines mit unserer Politik, durch die AFD können wir nur erkennen wie man mit uns Bürger heute umgeht. Und wenn morgen Wagenknecht ihre eigene Partei gründet, kommt sie von 0 auf 80%+ und holt sich von der AFD und allen anderen Parteien die Wähler..
"Nie mehr Krieg sagt das Putin..". ja Herr Gauck und warum bekommen wir dann von ihnen schon wieder den Mantel der Schuld übergeworfen, nur weil wir gegen Waffen und Krieg sind. Ich denke dass Gauck nicht weiß was Freiheit und Demokratie wirklich heißt.. wir Wessis sind damit aufgewachsen, man hat es wie die Luft eingeatmet, es war Freiheit pur was auch mehr Frieden und weniger Gewalt ausgelöst hat.. . Heute wird uns gesagt was wir zu fühlen, denken, tun haben.. und das das Gegenteil von Demokratie..!

19.06.2023

Gauck ist kein "Wessi" !

Er erlebte die DDR und damit -wohl im Gegensatz zu Ihnen- eine völlig durchmilitarisierte, mit den sowjetischen KGB-/Stasi-Methoden realisierte und am Leben erhaltene kommunistischen Diktatur hautnah!
Er engagierte sich -als evangelischer Pastor- in der Widerstandsbewegung.

Er weiß, wovon er spricht und was die Wahrheit ist:

"Nie wieder Krieg..." ist ein Sätzchen, das nur Leute recht leichtfertig über die Lippen bringen, die nie von einer blutigen Diktatur bedroht waren,
weil ihr Land zeitlebens als Teil der wehrhaften NATO vom sowjetisch-russischen Raubtier-Griff geschützt war und bis heute ist !


Genau das ist ja der Grund, warum alle ehemaligen Vasallen Rußlands nach dem Fall Moskaus umgehend in das westliche Bündnis hineindrängten!

Die Ukraine kam zu spät, insbesondere Berlin und Paris - Berlin wegen seines Paktes mit Moskau -wollten ihr Aufnahme nicht und torpedierten das Ansinnen beständig.

Daher muß die Ukraine nun so blutig unter dem russischen Vernichtungskrieg leiden.

19.06.2023

Maria T. Muss ich mich jetzt schämen dass ich keinen Krieg erlebt habe, dass ich mit aller Macht für Frieden eingestanden bin um meine Nachkommen vor Leid und Tod schützen .. oder haben sie vergessen was Deutschland angerichtet hat, mit über 60 Millionen toten Soldaten, Zivilisten in vielen Ländern der Erde. Und wer sagt dass Gauck ein Wessi ist.. ?
Ich kann ihre Kommentare nicht begreifen .. aus allen was andere in der Realität versuchen gut zu machen... zerschlagen sie sofort mit Worten.. !!

19.06.2023

Sehr geehrte Frau B.

nach Ihrem Postulat hätten sich die Polen, die Briten,die Franzosen, die Griechen, die US-Amerikaner,..... ja , auch die Russen nicht wehren dürfen!

Mit dem Effekt, daß es nämlich dann keinen Krieg gegeben hätte - weil sich der Angegriffene ja nicht wehrt.
Wenn ein Angegriffener sich nicht wehrt, kann der Angreifer einfach einmarschieren. Das ist aber dann kein Krieg.

Genau das aber ist die aktuelle Lage !

Sie und viele Andere sprechen der Ukraine seit Beginn an das Recht ab, sich gegen die russischen Invasiren zur Wehr zu setzen.
Also müßte sich die Ukraine widerstandslos okkupieren und dann in das russische Staatsgebiet überführen lassen?!

Im Übrigen hatte Japan ebenso wie Deutschland auch seinen nicht geringen Anteil am Ausbruch des Krieges, der auf dem asiatischen Kriegsschauplatz schon einige Zeit lief ( in China und Vietnam ) , bevor das Jahr 1939 eingeläutet wurde.

Über den Anteil Stalins -durch den Stalin-Hitler-Pakt- am Mitmachen der Wehrmacht braucht hier nichts gesagt werden, das ist bekannt.

20.06.2023

Bitte tun sie jeden von uns einen Gefallen, wenn sie Ukrainerin sind beschimpfen sie nicht die Helfer und Unterstützer ihres Landes.. Wir sind alle Menschen, die sich als erstes um ihre eigene Familie, ihre Heimat Sorgen machen.. und trotzdem helfen wir Weltweit in Ländern die seit langem in großer Not sind.. Die Ukrainer haben jetzt die Möglichkeit sich aus dem Joch der Oligarchen, Unterdrücker zu befreien und eine Demokratie aufzubauen...

20.06.2023

Sehr geehrte Frau B.

wo und wann habe ich Sie und die "Helfer und Helferinnen" aus Deutschland "beschimpft" ?

Daß aber gerade in Deutschland die Zahl derjenigen,

die die Ukraine von Anfang an dazu aufforderten ,"sich den Russen gefälligst nicht in den Weg zu stellen" ( als man hier in Deutschland sehr überrascht und der Eine oder Andere womöglich am Ende unzufrieden - war, daß die Ukraine - am Ende gar wegen der 4000 Helme - den Russen schon in den ersten 2 Kriegswochen widerstehen konnte ) und immer wieder zur Kapitulation bewegen will,

ist eine reine Tatsachenfeststellung und kann daher keine Beleidigung oder Beschimpfung sein.

Daß der Putinsche Angriff etwas mit der "Reinigung von den Oligarchen" zu tun habe solle ( fast käme man auf den Gedanken, Sie meinen,daß das gute und menschenfreundliche Moskau angegriffen habe, um die Ukrainer und Ukrainerinnen zu solch einem Schritt "zu bewegen"),
verstehe ich nicht.

Zumal die weitaus mächtigeren und bösartigeren Oligarchen immer schon in Rußland saßen - was aber Deutschland und andere europäische Länder nie davon abgehalten hatte, mit Rußland (also den russischen Oligarchen) große Geschäfte zu machen.

19.06.2023

Ein starker Beitrag- Herr Gauck ist jemandem, dem ich abnehme, was er sagt.