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  3. Interview: Ulrich Lange: „Wir wollen die Deutsche Bahn AG zerschlagen“

Interview
16.04.2023

Ulrich Lange: „Wir wollen die Deutsche Bahn AG zerschlagen“

Ein ICE steht in einer Wartungshalle. Der Umbau der Bahn wird kontrovers diskutiert.
Foto: Marcel Kusch, dpa

Exklusiv CDU und CSU wollen die große Bahn-Reform und den maroden Konzern völlig neu aufstellen. Die Union geht damit weiter als die Ampelkoalition.

Herr Lange, was sind die Hauptübel der Bahn?

Ulrich Lange: Die Liste ist lang. Der Bahnfahrer sieht das, was er auf Reisen erlebt, zum Beispiel unpünktliche, ausgefallene oder überfüllte Züge, schlechter Empfang bei Internet und Handy. Davon kann fast jeder ein Lied singen, ich als Vielfahrer auch. Zu oft bleibt hängen: Der Laden läuft nicht rund. Eine vordergründige Ursache ist sicherlich, dass der tägliche Betrieb und seine Abwicklung nicht gut organisiert sind. Der Kern allen Übels liegt aber tiefer, und zwar in der Struktur des Unternehmens Deutsche Bahn. Seine Rechtsform als Aktiengesellschaft führt dazu, dass eine Strecke oft nicht gebaut, verbessert oder bestellt wird, wenn sie zu wenig Gewinn abwirft – auch nicht, wenn sie für die Menschen wichtig wäre. 

Urlich Lange setzt sich für eine Umstrukturierung der Bahn ein.
Foto: Berthold Veh

Was bringt Ihre Reform?

Lange: In erster Linie wollen wir die Unternehmensstruktur neu gestalten. Ein zentraler Punkt ist, dass Infrastruktur- und Transportbereich voneinander getrennt werden. Das Schienennetz und alles, was dazugehört, soll künftig in Staatshand liegen, und zwar in Form einer GmbH. Bei den Autobahnen haben wir es 2018 auch so ähnlich und erfolgreich gemacht. Die Holding der Deutschen Bahn und ihre unzähligen Beteiligungen und Tochtergesellschaften werden aufgelöst. Ein großer Vorteil der neuen, schlanken Struktur wird sein, dass der Bund künftig nicht nur vorgeben kann, welche Strecken neu zu bauen oder zu modernisieren sind, sondern seine Vorgaben auch umgesetzt werden müssen. 

Und wer bestellt, der muss auch bezahlen? 

Lange: Richtig. Wer zahlt, schafft an, wie man so schön sagt. Der Bund übernimmt künftig den ganz überwiegenden Teil der Finanzierung. Dafür muss er ein höheres Bundesbudget als bisher einplanen, welches durch einen kleinen Teil an Trassenentgelten, also der erzielten Schienennutzungsgebühren, ergänzt werden soll. Das Geld kann so gezielt dorthin gelenkt werden, wo es nötig ist: in das Schienennetz, in Bahnhöfe, in besseres Internet und so weiter. Der bisherige Finanzierungsdschungel ist passé. Die Trennung von Netz und Betrieb wird sich auch positiv auf den Wettbewerb auswirken, da andere Anbieter als die Deutsche Bahn das Schienennetz stärker als bisher nutzen können.

Was treibt Sie bei Ihrem Vorstoß an?

Lange: Es stört mich, dass es immer noch so große und sichtbare Defizite gibt. Im Bundestag begleite ich seit über zehn Jahren aktiv die Verkehrspolitik. Wir haben in den letzten Jahren des unionsgeführten Verkehrsministeriums die Mittel für die Schiene mehr als verdoppelt, und trotzdem wird vieles nicht besser. Aber hieran können und müssen wir etwas ändern. Ich kann nicht erkennen, wie wir die Schiene mit der heutigen Struktur zum Verkehrsträger der Zukunft aufstellen können. Damit meine ich auch das aktuelle Management. Dieses und nicht die Politik ist schließlich schuld am miserablen Zustand auf der Schiene, da Zuständigkeit und Verantwortung für alles Operative bei der Unternehmensführung liegen. 

Die Ampel plant eine eigene Reform. Was unterscheidet beide Vorschläge?

Lange: Der entscheidende Unterschied ist, dass wir anders als die Ampel eine grundlegende Reform wollen. Das heißt: Wir wollen die Deutsche Bahn AG in ihrer bisherigen Form zerschlagen und ihre Bestandteile in eine neue Struktur überführen, insbesondere durch die Trennung von Netz und Betrieb. Die Ampel hingegen will die bisherige Unternehmensstruktur erhalten und nur die Infrastruktureinheiten DB Netz und DB Station und Service innerhalb des Konzerns zu einer gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte zusammenfassen. Das ist nur eine „Reform light“ und eine worthülsenreiche noch dazu. 

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Wie lange dauert die Umsetzung Ihrer Reform?

Lange: Es ist kein Geheimnis, dass die grundlegende Reform eines so großen Konzerns wie der Deutschen Bahn nicht von heute auf morgen umsetzbar sein wird. Gerade deshalb sollten wir auch nicht länger warten und anfangen. Wir wollen ja schließlich nicht, dass das Thema Bahn-Reform weitere 30 Jahre ein Dauerbrenner bleibt. Es heißt jetzt, Mut zur echten Reform zu zeigen und positive Veränderungen zu schaffen – auch wenn damit Erschwernisse verbunden sind. Es wäre schön, wenn die Ampel über ihren Schatten springen und unsere Ideen annehmen würde. Schließlich geht es hier um zentrale Weichenstellungen für die nächsten Jahrzehnte.

Zur Person: Ulrich Lange ist seit 2009 für die CSU Mitglied des Deutschen Bundestags. Er ist Experte für das Thema Verkehr.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

17.04.2023

Durchaus verwunderlich, dass derartig "schlaue" Vorschläge immer erst dann kommen, wenn die eigene Partei nicht mehr den zuständigen Verkehrsminister stellt! @Hr.Lange: hat da wohl der ein oder andere Parteikollege in seinen Amtszeiten gepennt oder ist Ihnen das erst gestern eingefallen?

16.04.2023

Ich bin alt genug, um Bundeskanzler Helmut Kohl noch zu kennen. Es war Unionspolitik, die staatliche Infrastruktur Deutschlands, kaputt zu privatisieren. Und was haben wir?
1. Ein Bahnsystem mit massenhaft maroden Brücken und unattraktiv hohen Preisen für Fahrkarten im Fernverkehr.
2. Ein mieses Internet. Damals, wo Glasfaser bereits Stand der Technik war, wurden tatsächlich Fernsehkabel verlegt, um einer begünstigten Firma Aufträge geben.
3. Drei lückenhafte Mobilfunknetze, die parallel laufen, statt einem ordentlichen ohne Funklöcher. 5G braucht fast niemand, aber im Funkloch einen schweren Unfall zu haben und man kann niemand um Hilfe rufen, ist lebensbedrohend.
4. Unzählige private Brief- und Paketdienste deren meist ausländische Fahrer auf Ausbeutungsbasis arbeiten. Dementsprechen gering ist die Motivation, dass jede Sendung korrekt ankommt.
Ich bin froh, dass es unser Ex- Bürgermeister Gribl nicht geschafft hat, die SWA zu zerschlagen und das Stadtbad zu verschleudern. Ist doch komisch dass er nicht auf die Idee hekommen ist, das Stadttheater zu privatisieren.
Gewinne privatisieren und Verluste verstaatlich dafür steht die Union seit Jahrzehnten.

16.04.2023

Das alte Motto der scheinheiligen Demograddler und Abzocker: Verluste verstaatlichen und Gewinne privatisieren. Und wer dagegen ist, ist ein NAZI.

16.04.2023

Is ja nicht do, als wäre die CSU nich über viele Jahre verantwortlich gewesen und hat den Konzern kaputt gespart.
Nein. Sie hatten überhaupt nichts damit zu tun. *Ironie aus*

16.04.2023

Eine typisch klientelhafte Absichtserklärung der CSU. Übersetzt heißt doch das Ziel, die Rosinen privatisieren und die Verlustträger, insbesondere die teils marode Infrastruktur bei der Allgemeinheit lassen. Die Beschäftigten bleiben bei allen Betrachtungen aussen vor.
Diese Bahn muss saniert und neu aufgestellt werden - ja. Das kann eigentlich nur heissen, zurück zum Kerngeschäft und weg mit dem bahnfremden Firlefanz Mehdorn'scher Prägung.
Und im Übrigen ist die Bahn so systemrelevant, dass die Frage der Profitabilität nicht die erste Priorität hat.

16.04.2023

Und worin unterscheidet sich dies nun von den Plänen der Koalition? Man kann ja bei der Vernachlässigung der Bahn vieles von der CSU zu beanstanden finden, aber eben diese Aufteilung, die Verlustträger der Allgemeinheit zu überlassen, und die Rosinen zu privatisieren, ist ja weiterhin auch der Plan der Ampel. Ob man da nun "gemeinwohlorientiert" draufschreibt und weiterhin Geld zwischen den Geschäftsbereichen hin und her schachert, oder nicht. Wir zahlen sowohl für Netz als auch Betrieb Milliarden an öffentlichen Geldern. Die derzeitige Trennung der Bereiche innerhalb der DBAG hat doch bereits zu einer massiven Verschlackung der Prozesse geführt - woher diese Illusion, dass noch mehr Trennung besser sein soll? Eben dieses Problem geht die Ampel genausowenig an, wie die Union: Die Privatisierung war grundsätzlich ein Fehler.

Außerdem möchte ich beim Thema "bahnfremder Firlefanz Mehdorn'scher Prägung" kurz die von Ihnen damit vermutlich angedeutete Schenker-Veräußerung ansprechen: Warum ist Logistik denn so "bahnfremd"? Und warum sollte eine eigenwirtschaftliche DBAG denn nicht in Unternehmen investieren, die an die eigene Leistungskette anschließen? Schenker ist tatsächlich einer der wenigen rundum profitablen Geschäftsbereiche. Diesen zu verkaufen, um kurzfristig ein paar Millionen zu gewinnen (die dann auch noch mit dem Bundeshaushalt gegengerechnet werden und somit die Bahn keinen Millimeter weiter bringen!), war schon beim letzten Mal ein sinnloses Unterfangen.