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Rückgabe der Benin-Bronzen: Aus der deutschen Geschichte erwächst Verantwortung

Kommentar Von Bernhard Junginger
19.09.2022

Mit der Rückgabe der bedeutenden afrikanischen Kunstwerke geht Deutschland den richtigen Weg. Bei einer Ausstellung im Berliner Humboldt-Forum erzählen auch die Lücken eine vielschichtige Geschichte.

Wenn im Berliner Humboldt Forum jetzt Benin-Bronzen ausgestellt werden, erzählen auch die Lücken in der Schau eine wichtige Geschichte. Gezeigt werden nur wenige der ausdrucksstarken Werke afrikanischer Metallgießkunst – und die sind Leihgaben. Vor kurzem übertrug die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihr Eigentum an den Staat Nigeria, auf dessen heutigem Gebiet sich das einstige Königreich Benin befand.

Der Großteil der rund 1000 Benin-Bronzen in Berlin und anderen deutschen Museen wird bald die Reise zurück nach Afrika antreten. Dort gehören die Figuren und Reliefs, das in Metall gegossene Gedächtnis einer ganzen Kultur, auch hin. Die Rückgabe ist ein Meilenstein in der oft so schmerzhaften Debatte um die Restitution von Werken aus kolonialem Kontext. Einer Debatte, der sich viele weitere Museen in Deutschland und anderen ehemaligen Kolonialmächten werden stellen müssen.

Hinter den Benin-Bronzen steckt eine komplizierte und blutige Geschichte

Jahrzehntelang sperrte sich Deutschland gegen eine Rückgabe. Hauptargument: Bei den Bronzen handle es sich nicht um Raubkunst im eigentlichen Sinn. Sie seien zwar 1897 bei einer "Strafexpedition" britischer Kolonialtruppen erbeutet worden, nach damaligen Maßstäben aber rechtmäßig. Denn zum Zeitpunkt des Angriffs auf das durch den Handel mit Sklaven reich gewordene Benin habe das völkerrechtliche Verbot von Plünderungen noch nicht gegolten. Folglich sei ein Teil der kostbaren Stücke bei einer Versteigerung in London ganz legal erworben und nach Deutschland gebracht worden. Oft wurde zudem behauptet, die auf dubiose Weise angeeigneten Kunstgegenstände seien hierzulande besser aufgehoben als an ihren Ursprüngen, wo es kein vergleichbares Museumswesen gebe. Doch ein Dieb, der vor Gericht behauptet, bei ihm sei das Geld des Nachbarn sicherer, kann nicht auf Milde hoffen.

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Foto: Britta Pedersen, dpa

Aus der deutschen Geschichte erwächst zudem auch auf diesem Feld besondere Verantwortung. Hitlers Schergen plünderten systematisch Museen in den überfallenen Ländern und raubten Kunst geflohener oder ermordeter Juden. Am Konsens, dass es richtig ist, solche Werke den Erben der rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben, zweifelt glücklicherweise niemand.

Die Benin-Bronzen sind Brücken zum Verständnis fremder Kultur

Dass die Ausstellung der Benin-Bronzen und anderer Werke aus ehemaligen Kolonien in westlichen Museen die Wertschätzung dieser zuvor oft als "primitiv" geschmähten Kunst erst ermöglicht hat, ist richtig, aber kein Grund, ihre Rückgabe zu verweigern. Auch als Leihgaben können sie bleiben, was sie seit Jahrzehnten sind: Brücken zum Verständnis fremder Kultur und damit auch Inspiration für die westliche Kunst. Das mögen manche heute als "kulturelle Aneignung" verdammen, doch mehr spricht für die Sichtweise eines fruchtbaren Dialogs. In dem sollten die Vertreter der wirtschaftlich, aber nicht unbedingt kulturell reicheren Nordhalbkugel bisweilen eher mal zuhören, anstatt zu belehren. Was jedoch nicht heißen darf, eigene Werte dabei zurückzustellen.

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Nigeria ist eines von sechs Ländern auf der Welt, in denen für homosexuelle Handlungen die Todesstrafe vorgesehen ist. Von den federführenden grünen Ministerinnen Annalena Baerbock und Claudia Roth ist dazu im Kontext der Rückgabe der Benin-Bronzen leider kaum etwas zu hören. Gerade weil die Benin-Bronzen auf so viele unterschiedliche und oft problematische Aspekte verweisen, ist ihre Heimkehr richtig. Sie kann einen wichtigen Beitrag leisten zu einem weltweiten Diskurs über Kunst und Geschichte, Schuld und Sühne, Recht und Moral.

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