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Promis
31.03.2020

Interview: Was Désirée Nick mit 63 am Alter schätzt

Entertainerin Désirée Nick: „Die Alternative zum Älterwerden ist ja jung sterben.“
2 Bilder
Entertainerin Désirée Nick: „Die Alternative zum Älterwerden ist ja jung sterben.“
Foto: Imago Images

Exklusiv Désirée Nick ist bekannt für bitterböse Satire. Jetzt hat die 63-Jährige ein versöhnliches Buch über das Altern geschrieben und verrät ihre Tipps

Liebe Frau Nick, man sagt Ihnen nach, Ihr Mundwerk sei waffenscheinpflichtig. Wie sehen Sie das eigentlich selbst?

Désirée Nick: Ich finde das ungerecht. Bei einem Jan Böhmermann wird das als Satire und große Kunst gefeiert und bei einer Frau, da ist es dann ein Gezicke. Als Satirikerin bin ich doch geradezu verpflichtet, auf Schwachstellen, Missstände und Defizite einer Gesellschaft hinzuweisen. Ich mache den Beruf ja schon seit 40 Jahren, gewissermaßen ein alter Hase als Satirikerin.

Wird Ihre spitze Zunge mit zunehmendem Alter eher noch spitzer oder kommt sie eher gemäßigter daher?

Nick: Ich bin ja nicht bekannt geworden, weil ich Rainer Maria Rilke vorlese, sondern durch sehr, sehr böse Shows. Und da gehört das dazu. Und ich versuche, mich nicht zu wiederholen. Deshalb habe ich nun ja auch ein Buch geschrieben, das keiner schreiben wollte. Denn Älterwerden ist negativ besetzt.

Und Sie wollen das ändern?

Nick: Warum denn nicht! Die ganzen Werbe-Ikonen in Hollywood wie Jane Fonda, Helen Mirren oder Meryl Streep sind doch inzwischen auch schon um die 80. Und da denke ich mir, bei uns in Deutschland muss sich eine Frau über 50 nach dem Motto Fifty Shades of Grey für diesen Umstand sogar noch entschuldigen. Das muss nicht sein. Wir stellen doch als Kinder der Sechzigerjahre die bevölkerungsstärkste Gruppe. Ohne uns kann man keine Wahl gewinnen. Da denke ich, dass Frauen in der Mitte des Lebens – und nichts anderes ist es, weil ja immer mehr 100 Jahre alt werden – doch beginnen sollten, Pläne zu schmieden.

Die dem Alter entgegenschreitende Babyboomer-Generation ist für Sie die Steilvorlage?

Nick: So ist es. Ich glaube, es gibt unglaublich viel nachzuholen. Die Alternative zum Älterwerden ist ja jung sterben. Aber niemand will alt sein. In diesem Potenzial steckt eine Fülle von Fragen. Und eine andere hat dazu nicht das Wort ergriffen...

...also dachten Sie, tu ich es!

Nick: Genau. Ich habe eine Stimme, die deutlich vernehmbar ist. Und die Frauen haben es nicht nötig, sich ab 50 aus dem Fokus nehmen zu lassen.

Sie behaupten im Titel Ihres Buches: Der Lack bleibt dran. Also ist er nicht ab!

Nick: Und was ist da jetzt die Frage?

Das ist in der Tat eine Feststellung. Als Frage weitergedreht, könnte sie lauten: Welche Lackschutzmittel haben Sie denn bei sich selbst verwendet?

Nick: Das ist meine Spiritualität, das ist mein flexibler Geist und es ist das große Glück, dass ich durch meine Ballettausbildung meinen Körper immer in Form gehalten habe. So konnte ich durch meine Disziplin eine gute Körperlichkeit bewahren und habe durch mein Theologiestudium gelernt, die Dinge tiefgründig zu durchleuchten. Und das alles in einen Topf geworfen, hat vielleicht etwas von einem Jungbrunnen. Denn Falten haben mit Älterwerden erst mal gar nichts zu tun. Das ist ja ein Riesentrugschluss, alles darauf zu reduzieren. Wenn eine junge Schwimmerin nach dem Training aus dem Chlorwasser steigt, hat die ja auch Falten und sieht trotzdem aus wie das blühende Leben.

Was ist dann das Entscheidende beim Altern?

Nick: Der Spirit, die Attitüde, der Habitus. Alles andere sind nur Zahlen. Und es kann einem mit 45 beschissen gehen und mit 80.

Aber mit 80 ist es wahrscheinlicher, oder?

Nick: So würde ich das nicht sagen. Aber mit 45 hat man heute noch Jahrzehnte vor sich, das alles zu ändern. Früher haben die Leute gesagt, ab 50 ist das Leben gelaufen. Aber ab 50 kommen ja heute noch fünf Jahrzehnte, die gefüllt sein wollen. Außerdem hat man das Gröbste hinter sich.

Wie, das Gröbste hinter sich?

Nick: Na ja, Berufswahl, einen Partner finden, Scheidung, die Kinder groß werden lassen, Haus und Hof abzahlen. Was kommt, sind goldene Jahrzehnte, die ganz bewusst gesteuert und genutzt sein wollen.

Womit und wie denn? Was schlagen Sie vor?

Nick: Alles, womit man geliebäugelt hat, wofür aber nie die Zeit da war.

Sagen Sie doch mal ganz konkret!

Nick: Zunächst einmal gilt es, sich selbst an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. In meinem Buch gebe ich hunderte von Anregungen. Beispielsweise: Noch nie in einem Rockkonzert gewesen? Dann wird es aber Zeit! Fahr doch mal nach Asien. Guck es dir aus der Nähe an. Oder fahre nach Norwegen zum Langlaufen, wenn du nur immer auf Mallorca warst. Vor allem die ganzen Floskeln zum Alter muss man einstampfen: Dafür bin ich zu alt! Ein Minirock in meinem Alter noch? Oh, für solche Schuhe bin ich zu alt. Noch mal eine Sprache, Musizieren oder Tauchen lernen, dafür bin ich zu alt? Falsch! Diese ganzen Einschränkungen, die wie ein Mantra über einem schweben, sollte man hinter sich lassen. Man muss das alles einfach nur umsetzen. Denn die Souveränität und das Rückgrat aus Stahl, das hat man ja inzwischen.

Einen Nachbericht zur zweiten Folge von "Promis unter Palmen" lesen Sie hier: "Promis unter Palmen" 2020 gestern: Totale Eskalation zwischen Claudia und Désirée in Folge 2 am 1.4.20

Noch was?

Nick: Gehen Sie in den Kirchenchor oder in den Gospelchor! Oder belegen Sie einen Jodelkurs. Man sollte in jedem Fall verreisen, vielleicht sich auch ein neues Tier oder einen Tanzpartner anschaffen. Kurzum: Man sollte diese Jahrzehnte nutzen, um sich zu entfalten.

Entfalten! Das ist gut.

Nick: Gell! Was meinen Sie, was da noch alles in Bewegung kommen kann. Man kann beispielsweise seine künstlerische Seite entdecken. Fotografieren wäre doch etwas. Es gibt ein ganzes Füllhorn an Möglichkeiten der Selbstverwirklichung. Bauerntheater. Nähkurs, Gartengestaltung, Versandhandel! Bei unseren Großeltern war es spätestens mit 60 vorbei. Da konnte man froh sein, wenn man in dem Alter noch Märchen erzählen durfte. Heute kann man ab 60 anfangen sich zu tunen.

Apropos Autotuning. Haben Sie schon Schönheitsoperationen hinter sich?

Nick: Mein Oberlidlifting habe ich doch in der Bild-Zeitung propagiert. Da konnte man sogar auf Fotos mitverfolgen, wie das aussieht. Aber Sie dürfen eines nicht vergessen. Ich wollte ja nie anders aussehen. Nee, ich wollte nicht meine Nase verkleinern lassen, weil mir mein Gesicht nicht gefällt. Im Gegenteil, ich kann mit meiner Nase verdammt gut riechen und habe nur Hand an mich legen lassen, um zu erhalten, was ist.

Sie haben auch selbst gesagt: „Ich sehe hammer aus. Kurz vor der Rente sollte jeder mal Nacktbilder von sich machen lassen.“ Meinen Sie so etwas ernst?

Nick: Absolut. Was bleibt denn von uns? Was meinen Sie, mit wie viel Stolz unsere Kinder und Kindes-kinder darauf zurückgreifen werden. Früher hat man das Porträt in Öl gemalt und man hing als Öl-Ahne an der Wand und hat auf die Familie herabgeblickt. Heute können wir die Form der Selbstinszenierung wählen. Und so lange man kein Gesicht hat wie ein aufgeplatzter Schlüpfer, sollte man diese Zeit nutzen. Besser mit 60 als mit 99!

Kann man sagen: Das Ölbild von gestern ist der Playboy von heute?

Nick: Nee, nicht der Playboy. Wenn da junge Frauen blank ziehen, was ist da der Punkt? Das macht ja jeder im Englischen Garten in München. Kunst ist es, wenn Sie das mit 65 oder 70 machen. Da sind Talent und gutes Licht gefragt. Da kommt echte Persönlichkeit rüber. Es war allerdings schon immer mein Hobby, die Naturgesetze zu überwinden. Und außerdem: Jeder will alt werden, aber keiner will alt sein. Das ist doch eine geile Steilvorlage!

Gibt es eigentlich irgendetwas, wofür Sie sich zu alt halten?

Nick: Nein, da fällt mir nichts ein. Dass ich mich gerade ins rechte Licht drapiere, das fängt gerade erst an. Und wenn ich allen einen Rat geben sollte, dann den, dass man viel öfter von der Formulierung „Fuck off“ Gebrauch machen sollte.

Sie meinen, man sollte Leuten, die einem nicht gut tun, das auch klar sagen?

Nick: Ja, die Zeit ist zu kurz, um sich mit Menschen und Gegebenheiten abzugeben, die einen zu viel Energie kosten und an die Substanz gehen. Es ist ein Quell der Freude und Quell der Kraft herauszufinden, dass man von anderen viel weniger anhängig ist, als man glaubt.

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Haben Sie denn schon angefangen, Ihren 100. Geburtstag zu planen?

Nick: Nein, aber Sie bringen mich da auf eine Idee...

Was viele nicht wissen, Sie haben tatsächlich katholische Theologie studiert. Was hat Ihnen das im Leben gebracht?

Nick: Es brachte mir, dass ich auf alle die Fragen Antworten habe, an denen andere knabbern. Und gerade auf der jüngsten Synode wurde ja öffentlich, dass die Frau eine Laientheologin bleiben soll. Ich weiß das schon seit 40 Jahren. Deshalb bin ich aus dem Verein auch ausgetreten. Ich war also meiner Zeit immer weit voraus. Aber der Glaube, mein intimes Verhältnis zu Gott, das hat wiederum mit der Institution Kirche nichts zu tun.

Sind Sie nun gläubig oder nicht?

Nick: Natürlich! Ich glaube an mich!

Was war Ihre größte Sünde?

Nick: Dass ich immer zu taktvoll gewesen bin. Heute sage ich den Leuten direkt ins Gesicht, dass sie Arschlöcher sind. Früher habe ich das manches Mal aus Taktgefühl vermieden. Das war ein Fehler. Den bereute ich. Aber Gott gibt uns ja immer wieder die Chance uns zu bessern.

Würden Sie nochmals in die RTL-Dschungelshow gehen?

Nick: Grundsätzlich gerne! Das Format hat sich allerdings verändert. Damals war es ein Original. Heute ist es eher die Kopie von der Kopie von der Kopie. Bei mir liegt das ja nun schon 15 Jahre zurück. Und damals war ich die richtige Person, im richtigen Format, am richtigen Ort. Und man sollte sich auch nicht wiederholen. Dazu bin ich viel zu facettenreich.

Zur Person: Désirée Nick, in Berlin als Désirée Amneris Saskia Pamela Aida Nick geboren, zählt zu den bekanntesten Entertainerinnen Deutschlands. Das neue Buch der 63-Jährigen „Der Lack bleibt dran – Mein ultimatives Anti-Anti-Aging-Buch“ erschien bei Gräfe und Unzer, (192 Seiten, 14,99 Euro).

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