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Rauschgift
19.04.2023

Der Drogenhandel bringt Lateinamerikas Demokratien ins Wanken

Angehörige einer Antidrogeneinheit in San Jose mit einer großen Menge Drogen. In Costa Rica wurde immer wieder Rauschgift sichergestellt.
Foto: Costa Ricas Public Security Pol, dpa (Archivbild)

Während der Pandemie staute sich das Rauschgift. Nun sind blutige Kämpfe zwischen den Kartellen um die strategisch wichtigen Exporthäfen entbrannt.

Es passierte am Mittwoch vor Ostern um elf Uhr morgens: Ein Auto fuhr vor der Autowaschanlage vor, blitzschnell sprangen vier Männer mit Schnellfeuerwaffen heraus und eröffneten das Feuer: Zwei Angestellte und der Eigentümer des Geschäfts starben, eine Frau wurde schwer verletzt. Das Außergewöhnliche an dem dreifachen Mord: Er fand in Costa Rica statt, einem Land, das als friedliche und demokratische Oase in Mittelamerika galt.

1948 schuf Costa Rica das Militär ab, für die Sicherheit verantwortlich ist seither eine 12.000 Mann starke, professionelle zivile Polizei namens "Fuerza Pública". Doch die Gewaltwelle, die nach dem Ende der Pandemie begann, erwischte die Sicherheitskräfte auf dem falschen Fuß. 37 Mehrfachmorde gab es 2022. Die meisten davon fanden in der Karibikprovinz Limón statt. Den Behörden zufolge handelt es sich bei 80 Prozent der Morde um Revierkämpfe zwischen Drogengangs, die um die Kontrolle über den strategisch wichtigen Hafen kämpfen. Lange war die lokale Gang Morecos dominant. Inzwischen machen transnational vernetzte Rivalen den Morecos die Kontrolle streitig. 

Hafenbeamte werden geschmiert, um die Drogen außer Landes zu schmuggeln

Die Bande tauschte in Limón schon länger subventionierten Kraftstoff gegen Drogen, die aus Kolumbien kommen. Das Rauschgift wird dann lokal verkauft – Limón gilt als Hochburg des Hippie-Tourismus – oder exportiert. Hafenbeamte werden geschmiert, um die Drogen in Versandcontainern außer Landes zu schmuggeln. Den Kriminellen in die Hände spielte die Hafenprivatisierung im Jahr 2018. Sie führte zu einer sozialen Krise, was die Rekrutierung von Nachwuchs für die Kartelle erleichtert.

2020 wurde nach Angaben des UN-Büros für Drogen und Verbrechensbekämpfung (UNODC) weltweit eine Rekordmenge von 2000 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Dann kam der Welthandel durch die Pandemie ins Stocken. Nun versuchen die Kartelle umso aggressiver, die Verluste auszugleichen und die Ware zu verkaufen. Das UNODC ist deshalb "höchst alarmiert", wie es in einem im März veröffentlichten Bericht schreibt.

Vom Zoll sichergestelltes Kokain auf der Spitze eines Taschenmessers. Immer häufiger kommt der Stoff über Costa Rica oder Uruguay nach Europa.
Foto: Marcus Brandt, dpa (Symbolbild)

Denn die Offensive der organisierten Kriminalität trifft die Regierungen unvorbereitet und bringt auch traditionelle Vorzeige-Demokratien ins Wanken. So zum Beispiel Uruguay, gerne auch die Schweiz Südamerikas genannt. Der Hafen von Montevideo ist inzwischen vor allem für brasilianische Kriminelle wie das Erste Hauptstadtkommando (PCC) ein wichtiger Umschlagplatz für Kokain aus den Andenländern mit Ziel Europa. Das PCC fliegt die Drogen ein, denn nur die Hälfte des uruguayischen Luftraums ist per Radar überwacht. Die weitere Logistik ist an lokale Familienclans ausgelagert, die blutig miteinander rivalisieren. Die Gewaltkriminalität hat wie die Korruption rapide zugenommen.

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In Ecuador verschlechterte sich schon vor der Pandemie die Sicherheitslage in den nördlichen Küstenprovinzen Esmeraldas und Guayaquil. Die Region wurde vor allem von mexikanischen und kolumbianischen Kartellen mithilfe lokaler Banden kontrolliert. Diese gewannen in der Pandemie an Macht, insbesondere brachten sie die schlecht verwalteten Gefängnisse unter ihre Kontrolle. Dann litten die Küstenprovinzen besonders unter der Pandemie; Covid19-Todesfälle zerrütteten Familien, die Armut schnellte in die Höhe. 

Ecuadors Präsident Guillermo Lasso verhängte 2022 den Ausnahmezustand

Nach Gefängnisaufständen, Attentaten auf Polizeistationen und Richtermorden verhängte Präsident Guillermo Lasso im November 2022 den Ausnahmezustand. Vor einigen Tagen erlaubte er per Dekret Privatpersonen das Tragen von Kleinwaffen zur Selbstverteidigung. Experten sehen die Maßnahme kritisch. "Das ist wie im Wilden Westen", sagt Luis Córdova-Alarcón, Direktor des Forschungsprogramms zu Sicherheit und Gewalt in der Zentraluniversität von Ecuador. "Das Erste, was man zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität tun müsste, ist die Einheit gegen Geldwäsche stärken, die mit derzeit weniger als 50.000 US-Dollar jährlich auskommen muss." In Ecuador geht es den Kriminellen vor allem um die Kontrolle des Pazifikhafens von Guayaquil. Von dort aus wird kolumbianisches Kokain in alle Welt geschmuggelt. 

Europa ist inzwischen zu einem wichtigen Absatzmarkt geworden. Dort ist die Gewinnspanne für Kokain höher – in den USA hingegen ist inzwischen das synthetische Opioid Fentanyl die mit Abstand wichtigste Droge. Laut der ecuadorianischen Polizei war ein Drittel des 2022 sichergestellten Kokains auf dem Weg nach Europa. Die europäische Drogenmafia hat längst Stützpunkte in Lateinamerika. So ist die italienische ’Ndrangheta vor allem in Costa Rica und Uruguay aktiv, in Ecuador sind es albanische Gruppen.

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