Wie schwäbische Busunternehmen für Verkehrschaos in Berlin sorgen
Die Berliner Verkehrsbetriebe haben zwei Buslinien ausgeschrieben und an eine Firma aus einer Kleinstadt bei Ulm gegeben. Und die bestätigt die Schwaben-Klischees.
In Berlin wird die Tage wieder heftig mit dem Kopf geschüttelt über die lieben Zugezogenen aus Schwaben. Diesmal kaufen sie den eingeborenen Preußen nicht die Altbau-Wohnungen mit geerbtem Geld weg.
Sie verwandeln auch kein wildes Ausgehviertel in ein ruhiges Naherholungsgebiet mit Bio-Markt und Brezen-Bäckerei. Nein, diesmal wird nicht angeklagt, sondern gelästert, dass es eine Freude ist. Denn die Schwaben erfüllen so herrlich alle Klischees, die sich im großen über sie halten. Langsam, orientierungslos, dörflich. Was also ist geschehen?
Die Berliner Verkehrsbetriebe haben zwei Buslinien ausgeschrieben und an eine Firma aus einer Kleinstadt bei Ulm gegeben. Aus Gründen des Opferschutzes verzichten wir an dieser Stelle auf den Ortsnamen. Auf jeden Fall haben die Fahrer der Firma aus dem Schwäbischen große Mühe, die richtigen Route einzuhalten.
In den Berliner Köpfen macht sich Freude breit, dass die Schwaben wirklich so sind, wie man dachte
Es kommt zu vielen Verspätungen. Die Busse ignorieren Haltestellen. Ihre elektronische Anzeige ist ausgeschaltet und man greift energiesparend auf klassische Schilder zurück. Fahrkarten können die Passagiere auch nicht kaufen und in der Verkehrsapp fehlt jede Spur von den Ulmer Bussen. Es hagelt Beschwerden – und Spott.
Wie konnte man den Auftrag an diese Provinzler geben? In den Berliner Köpfen macht sich auch klammheimliche Freude breit, dass die Schwaben wirklich so sind, wie man dachte. Für den Autor dieser Zeilen hat die schwäbische Buspanne einen erfreulichen Nebeneffekt. Bevor die Schwaben zum unbeliebtesten Völkchen der Hauptstadt geworden sind, hatten diesen Platz nämlich die Sachsen inne. Deshalb ein Dank den schwäbischen Busfahrern, die viel für die preußisch-sächsische Völkerverständigung getan haben.
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