Andalusien: Unbekanntes Andalusien: Unterwegs im Reich des grünen Goldes

Plus Jaén ist eine von acht Provinzen Andalusiens und bei Reisenden meist unbekannt. Dabei gibt es hier im Hinterland jede Menge Olivenöl, gutes Essen und eine wilde Natur.

VonMarkus Bär

Santiago Calvo hält das kleine Becherchen ins Licht der spätnachmittäglichen Sonne, schwenkt das Gefäß hin und her, unterzieht es einem prüfenden Blick, nimmt eine Nase – wirkt ganz so wie ein Winzer, vertieft in die Magie eines südlich gereiften Weines. Doch das Produkt ist nicht etwa weiß, rosé oder rot. Es ist grün. Und grünen Wein gibt es natürlich nicht. Doch im Herzland des grünen Goldes wird dem Erzeugnis der Region eine Liebe und Aufmerksamkeit entgegengebracht, die der auf einem altehrwürdigen Weingut um nichts nachstehen würde. Santiago prüft sein frisch gepresstes Olivenöl aus Jaén.

Jaén, das ist das Herzland des grünen Goldes weltweit. Andalusien ist einem Spanienreisenden selbstverständlich ein Begriff. Viele zieht es an die sonnengefluteten Küsten oder etwa nach Córdoba, wo sich eine attraktive Synthese aus maurischen und mittelalterlich-christlichen Einflüssen zeigt. Aber Jaén? Es ist nur eine der acht Teilprovinzen von Andalusien, tief im Binnenland. Etwa so groß wie Schleswig-Holstein. Aber was viele nicht wissen: Verantwortlich für 25 Prozent der Welt-Olivenöl-Produktion. So sagt es Santiago, der für das „Museo de la cultura del olivo“ (Museum der Olivenkultur) zuständig ist.

Reise Markus Bär