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Gesundheit
28.01.2024

Entspannung wagen: Ein Wellnessmuffel übt das gepflegte Nichtstun

Runterkommen, sich bewusst eine Auszeit nehmen, darum geht es vielen bei einem Wellnesswochenende
Foto: StockPhotoPro

Runterkommen, Abschalten, Kraft schöpfen: An den trüben Wintertagen wollen sich viele Gutes tun. Aber was kann ein Wellnesswochenende bewirken? Ein Selbstversuch.

Gleich mal raus mit den Klischees. Gurkenscheiben im Gesicht, den ganzen Tag im Bademantel von der Sauna zur Liege, zum nächsten Aufguss und dann ans Büfett schlurfen, das ist nichts für mich. Nach dem Skifahren kann man sich ja mal in einem Whirlpool durchblubbern lassen. Aber Wellness als Urlaub? Nein danke! Dafür bin ich zu sehr Wellnessmuffel. Viele Menschen in weißen Bademänteln setzen in meinem Gehirn die Assoziation von Sanatorium frei. Ich gehe lieber raus in Landschaften und Städte, als dass ich in mich gehe. Wegfahren bedeutet neue Erfahrungen. Die habe ich nun auch gemacht – ich habe mich auf ein Wellness-Wochenende im Bayerischen Wald eingelassen. Sicherheitshalber ist die Langlaufausrüstung im Kofferraum mitgefahren. Klarer Fall von Hintertürchen. Ein sanfter Erfahrungsbericht und drei Erkenntnisse. 

Gabriele Geiger-Pauli, schwarzer Kurzhaarschnitt, braune Augen, charmanter niederbayerischer Dialekt, nimmt es gelassen. Normalerweise diskutieren ihre Gäste nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, 45 Minuten lang in einer Badewanne zu liegen, sie entspannen höchst freiwillig. Seit über 100 Jahren gibt es den Bodenmaiser Hof, der von Generation zu Generation gewachsen ist. Angefangen hat alles mit einer Limonadenfabrik und einer Brauerei, dann kam ein Restaurant dazu, später das Hotel, irgendwann ein Schwimmbad, die Saunen, die Räume für Kosmetik und Anwendungen und vor einigen Jahren die eigene Kosmetiklinie mit Essenzen aus dem hausgebrannten Gin. 

Öl und Milch verwandeln die Haut in Samt

Nun also in die Wanne. Ein abgedunkelter Raum, das Wasser eingelassen, das hauseigene Ginöl, Milch und Thymiankräuter schon zugegeben. Sanfte Musik. Was fehlt, sind Zeitschriften oder ein Buch. Wie soll denn nun die Zeit vergehen? Dafür stehen da ein Glas Gintonic und eine Schale mit Salzbrezelchen. Hmm, vielleicht liegt hier die Lösung? Im Programm steht diese Anwendung als Partnerwanne. Doch die wenigsten nutzen die Wanne mit ihrem Ehepartner, verrät Mirka, die das Wasser eingelassen hat. Eher machen sich Freundinnen oder Mütter und Töchter einen gemütliche Plauderstunde daraus. Die Männer seien dafür meist weniger zu haben, sagt sie und lächelt vielsagend. Den Gintonic würden aber alle gern nehmen. Liebe Leute, es ist drei Uhr nachmittags, Bodenmais ist kein Malariagebiet … Der kühle Tonic tut aber gut, während das Öl und die Milch die Haut in Samt verwandeln. 

Und spätestens jetzt ist klar, warum Lesen keine gute Idee wäre. Also die Gedanken schweifen lassen, den trüben Januartag hinter den Jalousien verstreichen lassen. Wellnessgöttin Kleopatra badete bekanntlich in Eselsmilch. Nicht mal ansatzweise hätte ich gedacht, mich ihr nah fühlen zu können. Aber ich muss zugeben, so hat sich meine Haut schon lange nicht mehr angefühlt. Schon gar nicht im Winter. "Zu Hause kann man mit Ziegenmilch im Badewasser einen ähnlichen Effekt erzielen", sagt Mirka, nachdem sie nach einer Dreiviertelstunde an die Tür geklopft hatte. Und weil Mirka pragmatisch ist, schiebt sie einen weiteren Tipp hinterher: "Mit Spülmittel wird die Wanne auch schnell wieder sauber." Was bin ich erschöpft vom Nichtstun … Mirka lächelt. "Das geht allen so. Bis zum Abendessen sind Sie wieder fit". Erste Anwendung, erste Erkenntnis: Wellness macht erst mal nicht munter, sondern unfassbar müde.

Letzte Kontrolle: Mirka hat in das Badewasser Milch und Öl gegeben.
Foto: Doris Wegner

"Im Winter sind die Leute wärmebedürftiger", erklärt Sandra Geiger-Pauli, die selbst als Spa-Managerin im Familienbetrieb gearbeitet hat, bevor sie vor einiger Zeit das Hotel übernommen hat. Im Winter würden auch die längeren Anwendungen gebucht werden. Was soll man auch tun, wenn es gegen fünf quasi schon wieder dunkel ist? Aber vielen Gästen sei genau das gerade recht. "Die freuen sich über Schmuddelwetter", sagt Sandra Geiger-Pauli. Verstanden, ist das Wetter trüb, hält sich das schlechte Gewissen in Grenzen, wenn man schon nach dem Frühstück gleich wieder in den Bademantel schlüpft und für Stunden in der Sauna abtaucht und es sich auf den Liegen wohlig einrichtet. 

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Am meisten gefragt? Das seien noch immer die Klassiker: Kosmetik, Rücken, Muskellockerung. Aber es gebe auch eine neue Nachfrage nach altem Wissen. Am Bodenmaiser Hof haben sie das Schröpfen zur Lockerung von Verspannungen ins Wellness-Portfolio aufgenommen. Auch Basenwickel und Vollbäder mit Basensalzen seien gefragt, um Säure aus dem Körper zu leiten. Rückbesinnung also, nachdem es jahrelang mit Lomi-Lomi-Massage oder Hotstone nicht exotisch genug sein konnte. Oder wie es die Hotelchefin im sympathischen niederbayerisch sagt: "Mir samma durch". Nichts Neues gebe es mehr am Wellness-Horizont. 

In Füssen kann man seinen Schlaf verbessern

Für mich Wellness-Banausin allerdings schon. Termin zwei steht an. Diesmal Gesichtsbehandlung mit Ultraschall bei Cornelia Neubauer, der Spa-Managerin. Die Sächsin, die 2005 nach Bodenmais wegen der Arbeit gekommen ist, nimmt die Haut unter die Lupe und entscheidet sich dann statt der geplanten Feuchtigkeitsanwendung für eine Anti-Aging-Behandlung. "Damit kann man nie früh genug anfangen". Puh, der Nachsatz war jetzt wichtig. Also erst Peeling mit einem Ultraschallgerät, dann wird mit einem sogenannten Radiator die auf Algen basierende Kosmetik in die Haut massiert. Nach 45 Minuten ist Cornelia zufrieden: "Also man hätte ein Vorher-Nachher-Foto von Ihnen machen sollen." Ich solle mich mal vor den Spiegel stellen. Weniger Falten, stimmt’s? Stimmt. Weniger Rötungen, stimmt’s? Stimmt. Glatteres Hautbild, stimmt’s? Stimmt. Stimmt alles. Zweite Anwendung, zweite Erkenntnis: Schönheit kommt nicht nur von innen. Wäre ja auch zu schön gewesen. 

Vor der nächsten Anwendung endlich in einer Zeitschrift blättern.
Foto: Doris Wegner

Yoga, Qi Gong, Achtsamkeitskurse … Runterkommen, Abschalten, Kraftschöpfen darum geht’s. Die Welt mal draußen lassen, die Zeiten sind herausfordernd genug. Das Posthotel in Achenkirch etwa beherbergt einen Shaolinmönch, der Gästen mentale Stärke und innere Kraft nahe bringen soll. Auf Schloss Elmau bei Garmisch wird ein Healing Dance Retreat angeboten, in das Elemente aus Tanz, Tao, Yoga und Meditation verbindet. Tanzen zur Stärkung von Konzentration und zum Abbau von Stress. Man kann sich in seinem Urlaub um seine Darmgesundheit kümmern, etwa im Grand Resort Bad Ragaz, jenes Heilbad, in dem schon Heidi-Autorin Johanna Spyri kurte oder seinen Schlaf verbessern, in Füssen etwa. 

Die Wellnessmöglichkeiten sind unbegrenzt und die Sehnsüchte nach Auszeiten mit Gesundheitseffekt offensichtlich groß. Nicht nur im gut 3000 Einwohner großen Bodenmais ist das ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. Laut einer Umfrage von Mc Kinsey & Co Survey im vergangenen Jahr wollen 73 Prozent der Reisenden, ihren Urlaub zur Verbesserung ihrer Gesundheit nutzen. 88 Prozent wollen dieses Jahr mehr Geld für Wellnessreisen ausgeben. Als Wellnessmuffel ahnt man dies ja nicht im geringsten, aber 2019 – also im Jahr bevor wegen Corona alles stillstand – wurde laut Bundesverband der deutschen Tourismuswirtschaft durch Wellness-Urlaube, Spa- und Thermenbesuche ein Umsatz von 1,2 Milliarden Euro erzielt. Allein die Deutschen haben 14,7 Millionen Wellnessreisen unternommen. 

Gibt es eigentlich auch fitte Rücken?

Wiedersehen mit Mirka. Für mich steht nun der Klassiker unter den Wellness-Behandlungen an. Die Nation hat Rücken. Also rauf auf die Massageliege. Es dauert nicht lange, bis Mirka einen wunden Punkt gefunden hat. Zurzeit würden sehr viele Rückenmassagen gebucht werden, sagt sie. Den Leuten sitzen die Sorgen auf den Schultern, das spüre sie. Viele harte und verspannte Muskeln – wenn nicht mehr. Zwischen meinen Schultern spüre sie die Büroarbeit. "Sie sitzen viel", stimmt’s? Mein Körper kann wohl nichts für sich behalten. Tja, und bis auf eine Spazierrunde durch Bodenmais war an diesem Wochenende nicht viel Bewegung drin. Den Großen Arber nur aus der Ferne gesehen. Das Langlaufzentrum Bretterschlag nur mal nachgegoogelt. "Aaah, und hier der Nacken", legt Mirka nach. Aua! Da zeige sie mir gleich ein paar Übungen. Gibt es eigentlich auch fitte Rücken? Ja, meint Mirka, aber sehr wenige. Die kommen mit einer Verspannung und dann sei alles wieder gut. Dritte Anwendung, dritte Erkenntnis: Hilfe, es gibt viel zu tun! Man müsste sich viel mehr Zeit für Sport nehmen. Der Körper gut durchgeknetet, gepflegt bis in die Haarspitzen... Nun ist es aber trotz vieler schöner Wohlfühlmomente höchste Zeit, die Langlaufskier aus dem Kofferraum zu holen. 

Die Autorin recherchierte auf Einladung des Bodenmaiser Hofes.

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