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Spanien
14.09.2023

Asturien, die unbekannte Ecke Spaniens

Asturien ist für viele eine unbekannte Ecke Spaniens. Vorallem das kleine Bergdorf Sotres hoch oben in den Bergen.
Foto: Lilo Solcher

Ländliches Leben, Käse und Apfelmost prägen die Region. In Asturien gibt es viel zu entdecken: mutige Macher, Welterbe und das größte Gebäude Spaniens.

Die Szenerie ist dramatisch. Dunkle Wolken haben am Himmel Aufstellung genommen, die Straße führt direkt hinein ins geballte Grau, und schon fällt der Regen, dicht wie ein Wasservorhang. Kaum etwas zu sehen von den schönen Fischerdörfern Lastres und Llanes, nur verschwommene Fassaden. Was für ein Wetter! Aber das ist Ansichtssache. „Für uns ist der Regen ein Segen“, sagt Elena, die Reiseführerin. Denn wie in anderen Teilen Spaniens ist es auch im grünen Asturien viel zu trocken.

Das Pueblo Astur ist ein Fünf-Sterne-Hotel mit Fokus auf Nachhaltigkeit

Am nächsten Morgen hängen nur noch ein paar ausgefranste Nebelfetzen über den Bergen. Alles ist grün, kaum Häuser. Dafür dieses schöne Hotel mit Kunst in allen Ecken und Enden und Dalis riesiger Newton-Skulptur im Hof. Kiki Lamata, schlank, Typ Grand Seigneur, ist der Geschäftsführer dieses ungewöhnlichen Hideaways. „Am Anfang hielten uns alle für verrückt,“ erinnert er sich, „ein Fünf-Sterne-Hotel in einem winzigen Dorf im Nirgendwo!“ 2016 hat das Pueblo Astur eröffnet – als Öko-Resort mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. „Wir wollten Teil der Landschaft werden“, sagt Lamata. Die neuen Häuser orientieren sich am Bestehenden, sollen den Geist der Gegend einfangen. Und Chefkoch Ramon Celorio lädt mit seiner Küche zu einer Reise durch die asturische Landschaft ein.

Die Basilika von Covadonga.
Foto: Lilo Solcher

Dass sich im Pueblo Astur Kunst und Genuss ein Stelldichein geben, ist typisch für die Provinz im Nordosten Spaniens. Hier, wo der legendäre König Pelayo, ein Westgote, im achten Jahrhundert das erste christliche Königreich nach der Vertreibung der muslimischen Herrscher gegründet haben soll, stößt man auf erstaunlich gut erhaltene Baudenkmale aus vorromanischer und romanischer Zeit. Zum Beispiel in Canga de Onis, das der zum Nationalhelden erhobene Pelayo zu seiner Hauptstadt machte. Die Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters San Pedro de Villanueva, heute ein Parador, schmückt über dem Portal ein Comic in Stein: der Abschied eines Helden von seiner Frau - vom Abschiedskuss bis zum Heldentod. Wenig weiter erinnert auch das Marienheiligtum von Covadonga an den Nationalhelden Pelayo, dem der Sage nach himmlische Kräfte zum Sieg über die Muslime verhalfen. Die Verehrung der Jungfrau von Covadonga, liebevoll „la santina“ genannt, ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil asturischer Identität. 

Der Apfelmost gehört zur asturischen Identität

Das ist auch die Sidra, der Apfelmost. 45 Millionen Liter werden alljährlich von den 38 Sidra-Erzeugern produziert, „und wir trinken sie alle“, sagt Reiseführerin Elena. In der Sideria Tierra Astur wird die Sidra buchstäblich in hohem Bogen ausgeschenkt. Die Kellner und Kellnerinnen halten die Flasche auf Kopfhöhe und gießen den Inhalt in einem satten Strahl zielgenau ins Glas. Just for show? Nein, sagt Elena, die es wissen muss: „Wegen des Schaums.“ Deshalb muss man die Sidra auch ganz schnell trinken, ehe der Schaum zusammenfällt. In dem riesigen Restaurant in Asturiens Hauptstadt Oviedo kommen nur frische regionale Produkte auf die rustikalen Tische. Zubereitet werden sie nach traditionellen Rezepten wie die Fabada, das asturische Nationalgericht, ein Eintopf aus Weißen Bohnen, Knoblauch und Würsten. Die großflächig bebilderte Speisekarte ist dick wie ein Bilderbuch. Im integrierten Marktladen kann man sich mit asturischen Schmankerln eindecken.

Jessica Lopez Fernando in ihrer Käsehöhle.
Foto: Lilo Solcher

Man kann aber auch direkt beim Erzeuger kaufen. Zum Beispiel in der Käserei MAIN in den Picos de Europa. Der Nationalpark entlang des Kalksteinmassivs mit seinen über 200 spektakulär zerklüfteten Gipfeln ist eine grandiose Landschaft, die an die Dolomiten erinnert. Die Straße windet sich kurvenreich entlang des dunkelgrünen Flusses Cares, in den steil abfallenden Granitfelsen äsen Gämsen, Geier kreisen am Himmel, Ziegen queren die Fahrbahn. Nach unzähligen Kurven ist Sotres erreicht. Heute leben noch etwa 200 Menschen in der höchstgelegenen Gemeinde Spaniens. Jessica Lopez Fernando, Präsidentin von Cabrales DOP, dem Blauschimmelkäse mit Herkunftsgarantie, ist eine davon. Mit ihren dunkelbraunen Locken und dem kräftigen Teint wirkt sie wesentlich jünger als ihre 40 Jahre.

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Sotres ist die höchst gelegene Gemeinde Asturiens

Dabei ist die Arbeit, die sich die studierte Marketing-Frau zumutet, alles andere als leicht. Aber Jessica wirkt zufrieden. Ja, die Arbeit sei hart, sagt sie, aber sie mache auch glücklich. Mit ihrem Mann Javier, der aus einer traditionellen Käserfamilie stammt, wollte sie zurück zum Ursprünglichen und trotzdem etwas Neues aufbauen. Dabei kam ihr zugute, dass sie von der Oma vier Höhlen geerbt hatte, in denen der Käse reift. Einmal in der Woche müssen die Käselaibe in den Höhlen umgedreht und gewaschen werden. 4000 Laibe sind es in den vier Höhlen, und der Weg dahin kann ganz schön herausfordernd sein. Im Sommer hilft Esel Penbibi beim Tragen. Im Winter, wenn die Einwohnerzahl im Dorf auf 70 sinkt, erreichen Jessica und Javier die entfernteren Höhlen nur mit Schneeschuhen und Schlitten. Verkauft wird der Käse im eigenen Laden. Viel, so Jessica, geht aber auch in den Export – vor allem in die USA und nach Mexiko. Dahin also, wohin viele Asturier ausgewandert sind.

Diejenigen, die vermögend zurückkamen, Indianos genannt, haben eine eigene Architektur mitgebracht. „Casas indianas“ nennt Elena die markanten Gebäude im historisierenden Kolonialstil. Auch der Faschismus hat in Asturien seine Spuren hinterlassen. Ein Monument des Größenwahns ist die Universidad Laboral in Gijon. Die 1957 fertig gestellte Arbeiteruniversität, mit 270.000 Quadratmetern das größte Gebäude Spaniens, bot Platz für über 1000 Lernende, die von Jesuiten unterrichtet und von Nonnen bekocht wurden. Ziel der Einrichtung war es, Arbeiterkinder und Waisen im Sinn des Faschismus zu unterweisen. Heute beherbergen die Gebäude verschiedene Fakultäten, darunter die Hochschule für Schauspielkunst und ein Konservatorium. Auf dem Gelände ist ein Technologiepark entstanden, auch Thyssen-Krupp hat hier ein Forschungszentrum. Vom Turm aus, dem mit 130 Metern höchsten Gebäude Asturiens, hat man einen großartigen Blick über das Universitätsgelände und die Stadt bis hin zum Meer.

Die Universidad Laboral in Gijon ist das größte Gebäude Spaniens

Dort am Rand der Steilküste im Parque de Cerro auf einer ehemaligen Festungsanlage hat Edoardo Chillida 500 Tonnen Beton zu einer Skulptur verarbeitet, die er Elogio al Horizonte nannte, Lob des Horizonts. Im Volksmund heißt das Monument, das aus einem Halbkreis besteht, der auf zwei Betonsäulen ruht, wenig respektvoll King Kongs Toilette. Auf unbefangene Betrachtende wirkt es eher wie ein Tor zum Meer und eine Umarmung des Landes. Drunten in der Stadt grüßt einmal mehr Volksheld Pelayo – auf der zentralen Plazuela del Marqués. In unmittelbarer Nähe fällt der Blick auf einen Turm aus grünen Flaschen. Ursprünglich als Weihnachtsbaum gedacht, soll er die Zusammenarbeit der Siderias in Sachen Nachhaltigkeit symbolisieren. Schließlich werden die grünen Flaschen wieder verwendet.

Im von einem Michelin-Stern gekrönten Restaurant Auga kann man eine Sidra zum Aperitif trinken und sich bei der schönen Aussicht auf den Hafen von Gijon auf eine Küche freuen, der vom Guide Michelin „Finesse“ attestiert wird. Verantwortlich dafür ist Sternekoch Gonzalo Pañeda, braune Augen, freundliches Lächeln. Er liebe das Meer, sagt der 53-Jährige. Den Gästen will er eine „Küche vom Meer“ präsentieren, mit dem Geschmack der Heimat.

Mit rund 220.000 Einwohnern ist Oviedo, die ehemalige Hauptstadt des unabhängigen Königreichs Asturien, das kulturelle Zentrum des Landes. Die Unesco hat die beeindruckenden präromanischen Bauten Santa Maria de Naranco und San Miguel de Lillo, beide inmitten grüner Wiesen am Fuß des Monte Naranco gelegen, zum Weltkulturerbe erklärt. Auch die Camara Santa, die Heilige Kammer, unter der Kathedrale San Salvador gehört dazu. Steinerne Apostelpaare aus der Zeit der Romanik wachen über Schätze. Darunter ist auch das Siegeskreuz. In seinem Kern soll das Holzkreuz stecken, mit dem Pelayo und die Seinen in der Schlacht von Covadonga den Sieg gegen die Mauren errungen haben. Für Elena und die meisten ihrer Landsleute ist dieses Kreuz ein unverzichtbares Symbol ihrer nationalen Identität.

Dazu gehört auch der Preis der Prinzessin von Asturien, der alljährlich im Theater von Oviedo, Campoamor, in acht Kategorien vergeben wird. Helmut Kohl hat ihn bekommen und Lula da Silva, Woody Allen und Günter Grass, Philip Roth und Sir Norman Foster aber auch „der Jakobsweg“ und die Stadt Berlin, Google und die ISS. Im Oktober wird Meryl Streep den Preis in der Kategorie Kunst aus den Händen der Infantin Leonor von Spanien entgegennehmen, die seit 2014 auch den Titel „Fürstin von Asturien“ trägt.

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