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Schon allein optisch fällt der Stift auf: Miene und Holz stecken in einem kunstvollen verzierten Silberetui, das an Großmutters Besteck erinnert. Auf das Silber wurde in geschwungener Schrift „Lechfeld Weihnachten 1914“ graviert. Er ist neues Exponat der Militärgeschichtlichen Sammlung Lechfeld.
1912 wurde Adjutant Demiani zum Kompaniechef ernannt, dann wurde er ins 2. Jäger-Bataillon Nr. 13 versetzt. Friedensstandort des Verbands war bis 1919 die Stadt Dresden. Dort lebte Demiani mit seiner Familie. Bischler fand sogar heraus, in welcher Straße die Demianis lebten und welche Telefonnummer sie hatten. Der Bleistift belegt indes, dass Demiani auf dem Truppenübungsplatz Lechfeld war. Was es genau mit dem Bleistift auf sich hat, ist unklar. War er vielleicht an Gastgeschenk an den sächsischen Hauptmann?
Was ein privates Gästebuch alles verrät
In der Sammlung befinden sich noch weitere Exponate und ihre Geschichte. Neu ist zum Beispiel das private Gästebuch des Generalmajors Karl von Brückner. Er war von 1904 bis 1908 Kommandant des Lagers auf dem Lechfeld. Der erste Eintrag mit Datum stammt vom 26. April 1904, der letzte vom 24. Mai 1909. Insgesamt umfasst das Buch 85 beschriebene Seiten, einige von ihnen sind mit teilweise künstlerisch hochwertigen Erinnerungskarten und Blättern verziert, die nachträglich eingeklebt wurden. In dem Buch befanden sich auch eine ganze Reihe von Originalfotos und Ansichtskarten, aufgenommen auf oder in unmittelbarer Umgebung des Truppenübungsplatzes.
Unter den Offizieren, die sich in diesem Buch verewigt haben, sind Vertreter fast aller bayerischen Regimenter, die im Lechfeld zeitweise auf dem Truppenübungsplatz stationiert waren, zu finden. Sogar ein kleiner Reim wie eine Hommage an das Lechfeld wurde formuliert: "Man mag drum noch so sehr sich streiten, es hat doch alles seine guten Seiten! Und auch das Lechfeld ist ein Ort, wo schwer man hingeht – und noch schwerer fort."
Gerhard Demiani ließ sich in Straßburg fotografieren. Er war 1905 als Oberleutnant in der Stadt. Ein Jahr vorher war er zum 6. Infanterie-Regiment 105 "König Wilhelm II." von Württemberg versetzt worden.
Foto: Nachlass Demiani
Die feine Gesellschaft und der Prinz von Bayern
Sogar Adalbert Prinz von Bayern hat sich in dem Gästebuch eingetragen. Dazu gesellte sich die feine Gesellschaft mit eleganten Damen, die fotografiert wurden oder sich im Buch eintrugen. Allein zehn Mitglieder der unter anderem in Untermeitingen ansässigen Familie von Imhof stehen im Gästebuch.
Neu in der Sammlung sind nicht nur weitere Exponate. Auch die Homepage wurde aktualisiert.
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