Anne Färber und ihre Kinder
Die Leiterin des AWO-Kindergartens in der Bobinger Siedlung hört auf. Das ist ein Anlass für ein Fest und tränen.
Das fröhliche Lächeln, mit dem Anne Färber morgens Kinder, Eltern und Kollegen im AWO-Kindergarten in der Siedlung begrüßte, werden viele vermissen. So manche Abschiedsträne gab es schon. Denn nach nun genau dreißig Jahren im Waldwichtel-Kindergarten beschloss Anne Färber, dass es nun Zeit sei aufzuhören. Doch nach so einer langen Zeit zu gehen, machte die Abschiedsfeier zu einer emotionalen Sache. Man merkte: Ein Kindergarten ohne Anne Färber als Leiterin – das war in der Siedlung lange Zeit unvorstellbar.
Im April 1985 fing Anne Färber in der Siedlung an, damals mit 75 Kindern in drei Halbtagsgruppen und einem Team aus zwei Erzieherinnen und zwei Ergänzungskräften. „Damals ging aber alles ohne großen Bürokratismus“, lacht Anne Färber. Sie sieht die Wünsche und Vorstellungen, die sie damals hatte, heute erfüllt. „Es wurde eine familienergänzende Einrichtung mit der Möglichkeit von Ganztagesbetreuung, Mittagessen, Ruhezeit und Förderung der Kinder in allen pädagogischen Bereichen“, sagt Färber, wenn sie „ihren“ Kindergarten heute betrachtet. „Aus vielen pädagogischen Strömungen einen Mittelweg zu finden, gelang sehr gut.“ Was der nun verabschiedeten Kindergartenleiterin ebenfalls wichtig war, war die Einzelintegration behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder. Ihr Leitsatz war: „Nur wenn ein Mensch sich geborgen und sicher fühlt, kann er sich öffnen und frei entfalten.“ Der Mensch, das Kind, stand für Färber stets im Vordergrund, nicht das Gebäude, das wurde bei der Abschiedsfeier immer wieder betont. Trotzdem wird im Kindergarten viel an Anne Färber erinnern: die Gestaltung des Spielplatzes oder die Xaver-Puppe für das Sprachprogramm, die sie selbst gestaltete. Doch nun wird es Zeit für den Ruhestand, Zeit für die Hobbys wie die Keramikkunst, der sich Anne Färber seit elf Jahren verschrieben hat und mit der sie zum Teil große Gartenobjekte gestaltet. Sie freut sich auch auf die Gartenarbeit an sich und das Gitarrenspiel mit der Hobbyrunde, in der sie zusammen mit drei weiteren Frauen spielt. „Lesen, Radeln und Schwimmen, viele Reisen machen und meine Gäste mit interessanten Rezepten verwöhnen, das sind alles die Dinge, auf die ich mich jetzt freue“, lacht Anne Färber. Sie blickt frohgemut in die Zukunft. Doch auch dem Waldwichtel-Kindergarten soll es künftig gut gehen. „Den Kindern wünsche ich weiterhin die familiäre Atmosphäre des Kindergartens mit der nötigen Geborgenheit und dem Angenommensein eines jeden Kindes, egal welcher Herkunft, Bildung, Nationalität, Konfession und Umfeld, verbunden mit interessanten Aktivitäten und vielen Naturerfahrungen im heimischen Wald“, zählt Färber auf. „Auf jeden Fall sollen sie ihre Fröhlichkeit und ihre Harmonie behalten.“ Auch ihre Nachfolgerin, Petra Harlander, ist vielen schon bestens bekannt, schließlich arbeitet sie schon seit vier Jahren hier. „Anne Färber war für mich ein sehr großes Vorbild, weil hier das Arbeiten genau so ist, wie ich es mir für einen Kindergarten wünsche.“ Harlander möchte viel übernehmen: Die Musiktreffs, Sprachprogramm, Rhythmik und Turnen, Adventskiste und bestimmte Tugenden, die an die Kinder weitergegeben werden. Die besonderen Merkmale des Waldwichtel-Kindergartens werden sich nicht verändern. Trotzdem: „Ich bin immer offen für neue Dinge, nur so entwickelt man sich weiter.“
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